„Ukraine muss stark sein" - Selenskyj nennt Putin in neuem Interview „tauben Voldemort"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat deutliche Worte für den russischen Präsidenten Wladimir Putin gefunden. Putin sei „taub" und man müsse ihm aus einer Position der Stärke heraus begegnen.

Gegenüber dem amerikanischen Podcaster Lex Fridman sagte Selenskyj laut der russischen Zeitung „Prawda“: "Er ist tatsächlich 'taub', selbst wenn er mit einem spricht. Er ist von Natur aus taub." Und weiter: Putin sei nicht an Technologie interessiert, sondern an Zerstörung. „Putin steht da wie ein nacktes Mammut und doziert über Stammesgeschichte", so der ukrainische Präsident.

Wolodymyr Selenskyj:  „Die Ukraine muss stark sein" 

Die „Prawda“ berichtet weiter, Selenskyj habe betont, wie wichtig es sei, mit jemandem zu sprechen, der zuhört und den Frieden fördert. „Wir müssen stark sein. Und die Ukraine muss stark sein. Wozu sonst? Es ist wie mit Voldemort, der nicht beim Namen genannt werden darf, er lebt davon, dass er subjektiviert wird."

Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj sprach über Putin Getty

Selenskyj legt in Podcast Denkmodell für Frieden auf den Tisch

Zuvor hatte der ukrainische Präsident ein Denkmodell für ein mögliches Kriegsende ins Spiel gebracht: Eine sofortige Nato-Mitgliedschaft seines Landes im Tausch für die Aufgabe der von Russland besetzten Gebiete in der Ostukraine. „Unser Land wird dem jedoch nur zustimmen können, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind“, sagte Selenskyj Fridman.

„Rechtlich gesehen ergeht eine Einladung der Nato an die Ukraine, und wir erkennen nicht alle anderen ukrainischen Gebiete an, aber die Nato kann in dem Teil operieren, der unter ukrainischer Kontrolle steht - darauf kann man sich einigen“, beschrieb Selenskyj ein mögliches Szenario. Dies sei aber nur möglich, wenn die Ukraine einen diplomatischen Weg zur Beendigung des Krieges sehe, präzisierte er.  

Um zu einem Frieden zu kommen, müsse die Ukraine neben der Nato-Mitgliedschaft als weitere Sicherheitsgarantie starke Waffenpakete von den USA und der EU erhalten. „Denn ohne Sicherheitsgarantien kommt Putin wieder“, sagte Selenskyj.