Bittere Nachricht: 1 Mio. Euro Rentenlücke? Warum Sie im Alter sehr viel Geld brauchen
1 Mio. Euro vom Rentenbeginn bis zum Tod: So viel Geld zu brauchen, klingt unrealistisch? Ist es leider nicht – und daran liegt es.
Um Ihren Lebensstandard im Alter zu sichern, wird Ihre gesetzliche Rente nicht reichen – und das vermutlich um viele Hunderttausend Euro nicht. Werden Sie sehr alt, kann sich Ihr gesamter Geldbedarf selbst bei einem durchschnittlichen Einkommen auf über 1 Mio. Euro summieren.
Das zeigen Finanztip-Berechnungen, die in unserem neuen ePaper zur Altersvorsorge mit ETFs (PDF) zu finden sind.
Wie kommen wir auf diese schwer vorstellbare Summe?
Das zeigt Ihnen folgendes Beispiel:
- Carla ist 30 Jahre alt
- Sie verdient 50.000 Euro brutto pro Jahr
- Macht gut 2.700 Euro netto im Monat
- Ihre Ausgaben liegen bei ca. 2.150 Euro, also 80 Prozent ihres Nettogehalts
Die restlichen 20 Prozent, also 550 Euro, legt sie zurück. Ein kleiner Teil davon wandert aufs Tagesgeldkonto. Darauf kann sie kurzfristig zugreifen, wenn zum Beispiel ihr Auto in die Werkstatt muss oder Carla eine neue Waschmaschine braucht.
Den großen Teil legt sie in breit gestreuten Aktien-ETFs fürs Alter zurück – mit dem Ziel, als Rentnerin jeden Monat 80 Prozent ihres letzten Nettogehalts zum Leben zur Verfügung zu haben. An diese 80 Prozent ist sie gewohnt, weil sie vor dem Ruhestand 20 Prozent vom Netto zurückgelegt hat.
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E-Paper: „Das 1x1 der Geldanlage: Mit ETFs sicher fürs Alter vorsorgen“
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So stark verteuert die Inflation Ihren Alltag
Carlas heutige monatliche Ausgaben von 2.150 Euro wachsen wegen der Inflation in den 37 Jahren bis zu ihrem Rentenstart auf etwa 4.510 Euro an. Bei Finanztip kalkulieren wir immer mit 2 Prozent Inflation pro Jahr, dem Zielwert der EZB.
Mit so viel Rente kann Carla rechnen
Wenn Carla mit 67 in den Ruhestand geht, kann sie eine Rente von 3.350 Euro brutto im Monat erwarten. Da sind Rentenerhöhungen bereits eingerechnet. Bei Finanztip kalkulieren wir mit einer jährlichen Steigerung von 1,7 Prozent. Damit tragen wir dem demografischen Wandel Rechnung: Wahrscheinlich kann es sich Deutschland als Staat nicht leisten, dass die Renten mit den allgemeinen Preissteigerungen mithalten.
Andererseits wird der steigende Anteil von Rentnerinnen und Rentnern politisch so wählen, dass ihre Bezüge nicht zu stark unter die Räder geraten. Die Zeche werden wahrscheinlich die jüngeren Generationen bezahlen müssen – durch höhere Rentenbeiträge.
Jeden Monat fehlen 1.710 Euro
Von Carlas 3.350 Euro Bruttorente gehen noch Abgaben weg, sodass Carla mit 67 netto etwa 2.800 Euro Rente im Monat bleiben. Das sind ihre Einnahmen. Carlas monatliche Rentenlücke beträgt also 4.510 Euro minus 2.800 Euro, das sind 1.710 Euro. Allein fürs erste Rentenjahr braucht sie also über 20.000 Euro aus ihrer privaten Vorsorge.
Auf Dauer wächst Carlas Rentenlücke noch weiter – denn bei 2 Prozent Inflation und 1,7 Prozent Rentensteigerung steigen die Lebenshaltungskosten jedes Jahr stärker als die Renten. So wird Carlas Bedarf nach fünf Jahren Rente bereits bei gut 4.785 Euro pro Monat und ihre Rente bei 2.940 Euro liegen, ihre Rentenlücke also bei ca. 1.845 Euro (im Jahr: 22.140 Euro).
Mit 100 liegt die Rentenlücke bei 44.400 Euro im Jahr
Mit 85 Jahren wird ihre jährliche Rentenlücke bei über 31.000 Euro liegen. Macht in den 18 Rentenjahren knapp 460.000 Euro. Bis Carla 90 ist – beziehungsweise nach 23 Rentenjahren – ist dieser Gesamtwert auf über 626.000 Euro angestiegen.
Wird Carla 100 Jahre alt, summiert sich ihr Gesamtbedarf in den 33 Rentenjahren auf über 1 Mio. Euro – genau genommen 1.026.800 Euro. Allein in ihrem letzten Lebensjahr hat sie eine Rentenlücke von rund 44.400 Euro. Monatlichen Ausgaben von 8.500 Euro stehen Einnahmen aus der gesetzlichen Rente von etwa 4.800 Euro gegenüber.
Dass Sie 100 werden, ist wahrscheinlicher als Sie denken
Vielleicht werden Sie keine 100 Jahre alt, aber gut wäre es natürlich schon, wenn Sie im Alter abgesichert sind – später können ja auch hohe Pflegekosten auf Sie zukommen. Und laut statistischem Bundesamt können gut 5 Prozent der heute 30-jährigen Frauen erwarten, über 100 zu werden. Das ist immerhin eine von 20. Rund 5 Prozent der Männer werden statistisch gesehen 98 Jahre.
Mit vorausschauendem Handeln hat Carla aber gute Chancen, ihre Rentenlücke zu schließen: Nämlich dann, wenn sie von ihrem Nettolohn von 2.700 Euro weiterhin jeden Monat gut 15 Prozent in breit gestreute Aktien-ETFs anlegt – und auch bei kurzfristigen Schwankungen nicht die Nerven verliert und langfristig dabeibleibt.
ETFs und Depot: Das empfiehlt Finanztip
Den passenden ETF finden Sie mit dem ETF-Finder von Finanztip. Als Wertpapierdepot empfehlen wir Ihnen u. a. die Anbieter ING (beste Preis-Leistung), Smartbroker+ (niedrigste Kosten) und Comdirect (bester Leistungsumfang).
Wie viel Vermögen Carla so zusammenbekommt und noch mehr Beispiele für unterschiedliche Altersstufen und Gehälter finden Sie in unserem ePaper zur Altersvorsorge.
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Dieser Artikel liegt IPPEN.MEDIA im Zuge einer Kooperation mit Finanztip, Deutschlands führendem Geldratgeber, vor – das Original zu diesem Beitrag „1 Mio. € Rentenlücke? Warum Du im Alter sehr viel Geld brauchst“ stammt aus dem wöchentlichen Finanztip Newsletter vom 14. März 2025.
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