Höcke vergleicht Proteste gegen die AfD mit Nazi-Fackelmärschen

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Björn Höcke, Fraktionsvorsitzender der AfD Thüringen, zog in einer Rede Parallelen zwischen Demonstrationen gegen seine Partei und den Fackelmärschen der Nationalsozialisten im Jahr 1933.  © Daniel Lakomski/Jan Huebner/ Imago

Bei einem Auftritt in Gera spricht Björn Höcke auch über die Anti-AfD-Demos in Deutschland. Dabei zieht er einen Vergleich zur Nazizeit.

Gera – Björn Höcke sorgt erneut für Aufsehen. Bei einer öffentlichen Bürgersprechstunde vor etwa 200 Menschen in Gera zum Thema Asyl zog der Fraktionsvorsitzende der AfD im Thüringer Landtag Parallelen zwischen Demonstrationen gegen seine Partei und den Fackelmärschen der Nationalsozialisten im Jahr 1933.

„Man hat zwar Taschenlampen, also Handyleuchten, in den Himmel gehalten. Aber es sah so ein bisschen aus wie 1933 die Fackelmärsche der Nazis“, sagte Höcke am Donnerstagabend (18. Januar), wie einem Video zu entnehmen ist. Dabei bezog sich Höcke auf eine Anti-AfD-Kundgebung in Leipzig.

Höcke vergleicht Demos gegen die AfD mit Fackelmärschen der Nazis

Nach diesen Aussagen ging Höcke noch einen Schritt weiter und stellte die Funktionsweise der deutschen Demokratie infrage. „Ich sage das ausdrücklich in Richtung der ausländischen Kamerateams: Deutschland ist im Jahr 2024 keine funktionierende Demokratie mehr“, so Höcke.

Später wiederholte er einem Bericht der Bild zufolge seinen Vergleich und diffamierte gleichzeitig die gesamte Anti-AfD-Bewegung: „Die Kartellparteien, vor allem die Roten und Grünen, haben sich eine Straßenkämpfertruppe zusammengebaut. Diese Gutmenschen, oftmals steuerfinanziert, die da die Lichter in die Höhe gehalten haben, das sind dieselben Menschen, die 1933 die Fackelmärsche in Nazideutschland veranstaltet haben.“

Menschen gehen gegen Höcke und die AfD auf die Straße

Höckes Aussagen kommen zu einem Zeitpunkt, da in Deutschland bundesweit Zehntausende Menschen gegen die AfD protestieren. Auch bei Höckes Rede in Gera war dies der Fall. Nach Polizeiangaben demonstrierten zeitgleich etwa 300 Menschen vor dem Gebäude gegen Höckes Auftritt und dessen Partei. Die AfD wird in drei Bundesländern als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft, darunter auch in seinem Landesverband Thüringen.

Auslöser der Proteste ist ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen in einer Potsdamer Villa vom 25. November. An dem Treffen hatten auch mehrere AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. (cs)

Auch interessant

Kommentare