Druck auf Trump steigt: Name des Präsidenten taucht in den Epstein-Akten auf
Donald Trump lässt die Epstein-Affäre nicht los. Immer neue Details kommen ans Licht. Neues Beispiel: ein Treffen, bei dem es auch um ihn ging.
Washington, DC – Donald Trump wird die Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein nicht los. Jetzt berichteten das Wall Street Journal (WSJ) und die New York Times übereinstimmend, Trump sei bereits im Mai darüber informiert worden, dass sein Name zahlreiche Male in den Epstein-Akten auftauche. Zudem sei er darüber unterrichtet worden, dass auch viele andere hochkarätige Persönlichkeiten in den Dokumenten genannt werden.
Trump ist nach Angaben des WSJ auch mitgeteilt worden, dass das Justizministerium nicht vorhabe, weitere Dokumente im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu Epstein freizugeben. Justizministerin Pam Bondi begründete dies mit kinderpornografischem Material in den Epstein-Akten sowie dem Persönlichkeitsschutz der Opfer. Der US-Präsident habe bei dem Treffen gesagt, er werde sich der Entscheidung des Justizministeriums anschließen, keine weiteren Akten freizugeben.
Donald Trump war über eigenen Namen in Epstein-Akten informiert
Dass Trumps Name als Bekannter Epsteins in Ermittlungsunterlagen auftaucht, ist prinzipiell denkbar. Daraus folgt nicht automatisch eine Schuld. Auch in früher veröffentlichten Dokumenten wurde Trump genannt, juristische Folgen hatte dies nicht. Der Republikaner war vergangene Woche von einer Journalistin gefragt worden, ob Bondi ihn darüber informiert hätte, dass sein Name in den Akten auftauche. Trump verneinte das, bestätigte aber, dass es ein kurzes Briefing gegeben habe.
Laut den Recherchen des WSJ wurde Trump bei dem Treffen darüber informiert, dass die Akten nach Einschätzung von Regierungsbeamten unbestätigte Gerüchte über viele Personen enthielten – darunter auch Trump –, die in der Vergangenheit mit Epstein verkehrt hatten. Demnach handelte es sich um ein Routine-Briefing, bei dem es um verschiedene Themen ging.

Donald Trump steht in Epstein-Affäre weiter unter Druck
Trump steht in der Epstein-Affäre schon länger unter Druck. Viele Trump-Fans hatten sich zuletzt empört geäußert, weil er ein Versprechen nicht eingehalten hat: Vor der US-Wahl hatte Trump versprochen, Licht in den Skandal um den US-Milliardär bringen, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden worden war. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben.
In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Präsidenten und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein. Als Beleg für das enge Verhältnis veröffentlichte der Sender CNN zudem Fotos, auf denen Epstein auf Trumps zweiter Hochzeit mit der Sängerin Marla Maples im Jahr 1993 zu sehen ist.
Zur Person: Jeffrey Epstein
Name | Jeffrey Edward Epstein |
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Geboren | 20. Januar 1953 in New York |
Verstorben | 10. August 2019 im Metropolitan Correctional Center |
Beruf | Investmentbaker |
Geschwister | Mark Epstein |
Donald Trump spricht in Epstein-Affäre von einer „Hexenjagd“
Trump hat das Wall Street Journal in der Affäre bereits auf mindestens zehn Milliarden Dollar (rund 8,6 Milliarden Euro) Schadenersatz verklagt. Grund ist ein Bericht der Zeitung vom Donnerstag. Danach schrieb Trump Epstein 2003 einen anzüglichen Geburtstagsbrief und sprach darin von einem „Geheimnis“. Trump bestreitet die Echtheit und spricht von einer „Hexenjagd“ auf ihn.
Ein US-Bundesgericht in Florida wies derweil den Antrag des Justizministeriums zurück, Geschworenenprotokolle in dem Fall zu veröffentlichen. Mit dem Antrag wollte die Regierung enttäuschte Trump-Fans beruhigen. Entscheidungen weiterer Gerichte stehen laut CNN noch aus. (cs/dpa/AFP)