Rente auf Grundsicherungsniveau: Wie viele Jahre Sie dafür mit Durchschnittslohn arbeiten müssen
Neue Daten zeigen, wie lange es dauert, eine Rente oberhalb des Grundsicherungsniveaus zu erreichen. Selbst mit Durchschnittslohn sind Jahrzehnte nötig.
Frankfurt – Wie viele Jahre braucht es, um im Alter zumindest eine Rente auf Grundsicherungsniveau zu erhalten? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die sich um ihre finanzielle Absicherung im Ruhestand sorgen. Die Antwort darauf hängt von mehreren Faktoren ab, vor allem vom Einkommen und der Dauer der Berufstätigkeit. Doch die jüngst veröffentlichten Zahlen der Bundesregierung verdeutlichen, wie anspruchsvoll es sein kann, im deutschen Rentensystem eine ausreichende Altersvorsorge aufzubauen.
Der Weg zur Grundsicherung bedeutet 29 Jahre Arbeit
Laut der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Sören Pellmann (Die Linke), müssen Beschäftigte 29 Jahre und zwei Monate berufstätig sein, um eine Nettorente in Höhe des Grundsicherungsbedarfs zu erreichen, schreibt das Portal Ihre Vorsorge. Unter Voraussetzung, dass sie durchgehend zum jeweiligen Durchschnittsverdienst gearbeitet haben. Im Jahr 2024 liegt der Durchschnittsverdienst bei etwa 45.400 Euro brutto jährlich. Der Grundsicherungsbedarf beträgt derzeit rund 1.000 Euro brutto im Monat. Zahlreiche Personengruppen erhalten sogar eine besonders niedrige Rente.

Wer eine Nettorente von 1.380 Euro anstrebt, nach Abzug von Eigenanteilen für Kranken- und Pflegeversicherung, müsste 40 Jahre lang das Durchschnittseinkommen verdienen. Für eine Nettorente von 1.500 Euro wären sogar 43 Jahre und sechs Monate erforderlich.
So viel zahlen Versicherte im Laufe ihres Arbeitslebens in die Rentenkasse ein
Die Regierung liefert auch Zahlen zu den Eigenanteilen, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über die Jahre in die Rentenversicherung einzahlen. Bei 29 Jahren und zwei Monaten Beschäftigung beläuft sich der Eigenanteil auf rund 92.662 Euro. Wer 40 Jahre arbeitet, zahlt etwa 114.489 Euro ein, und bei 43 Jahren und sechs Monaten sind es 119.869 Euro. In Zukunft müssen rund 20 Millionen Deutsche aufgrund eines Fehlers im System den „Renten-Schock“ fürchten.
Wie können Sie Ihre Rente planen?
Um die eigene Altersvorsorge gezielt zu planen, empfiehlt es sich, regelmäßig eine Renteninformation bei der Deutschen Rentenversicherung anzufordern, schreibt die Deutsche Rentenversicherung. Diese wird automatisch einmal jährlich an alle Personen ab 27 Jahren verschickt, die mindestens fünf Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Die Renteninformation gibt einen Überblick über die bisher erworbenen Rentenansprüche, die voraussichtliche Rentenhöhe sowie mögliche Versorgungslücken.
Darüber hinaus sollten Versicherte prüfen, ob alle Zeiten, wie beispielsweise Kindererziehungszeiten oder Phasen der Pflege von Angehörigen, korrekt erfasst wurden. Fehler oder Lücken im Versicherungsverlauf können die Rentenhöhe erheblich beeinflussen. Eine Überprüfung sowie gegebenenfalls Korrektur dieser Daten ist jederzeit möglich und sollte idealerweise frühzeitig erfolgen, um spätere Überraschungen zu vermeiden.