„Mache mir Sorgen um meine Sicherheit" - Forscherteam steckt noch 10 Monate in Antarktis fest – jetzt dreht einer durch

Ein südafrikanisches Forscherteam wurde zur Forschungsstation Sanae IV in der Antarktis entsandt und muss dort für mindestens weitere 10 Monate isoliert leben und arbeiten. Extreme Wetterbedingungen machen das Betreten und Verlassen der Station fast unmöglich. Tausende von Kilometern trennen das Team von seinem Heimatkontinent. 

Bedingungen, die nicht leicht zu ertragen sind. Ein Teammitglied soll nun ausgerastet sein. Der Mann soll gedroht haben, einen Kollegen umzubringen und soll sexuell übergriffig geworden sein, wie „SundayTimes" berichtet. 

Forscherteam steckt in Antarktis fest: „Mache mir große Sorgen um meine eigene Sicherheit" 

Unter den Forschern brach nun Panik aus, in einer E-Mail baten sie um Rettung. „Leider ist sein Verhalten in einem Ausmaß eskaliert, das zutiefst beunruhigend ist“, zitiert die „Daily Mail“ aus dem Schreiben. „Ich mache mir weiterhin große Sorgen um meine eigene Sicherheit und frage mich ständig, ob ich das nächste Opfer sein könnte.“

Experten warnen vor den psychologischen Herausforderungen der Antarktis. Der Polarforscher Alan Chambers sagte der „Times": „Aus psychologischer Sicht ist der Südpol ein sehr, sehr einsamer Ort.“ Die Isolation könne das Verhalten der Menschen beeinflussen und kleine Konflikte könnten leicht eskalieren.

Bis zu 66.000 Euro Lohn in der Antarktis: Institut sucht Köche und Handwerker

Wer trotz allem gerne in der Antarktis leben und arbeiten möchte: Die British Antarctic Survey (BAS) sucht immer wieder neue Mitarbeiter für die unterschiedlichsten Positionen. Dazu gehören Handwerker, Köche und Elektriker. Die Gehälter beginnen bei 29.000 Pfund (34.000 Euro) pro Jahr plus einem umfangreichen Leistungspaket. 

Für bestimmte Jobs wie Gesundheits- und Sicherheitsberater sind Gehälter bis zu 56.400 Pfund (66.000 Euro) möglich.

Historische Fotos der ersten deutschen Antarktis-Reise erstmals zugänglich

Auch die Deutschen waren im ewigen Eis: Das Leibniz-Institut für Länderkunde hat vor kurzem erstmals die historischen Fotos der deutschen Antarktis-Expedition von 1901 unter der Leitung des Geografen Erich von Drygalski digital veröffentlicht. Die Expedition, die mit dem speziell konstruierten Forschungsschiff "Gauß" durchgeführt wurde, lieferte etwa 1400 Glasnegative, die Tiere, Pflanzen, Gesteine sowie Eis- und Landschaftsformationen dokumentieren.

Meereis in der Antarktis erholt sich

Es gibt auch gute Nachrichten aus der Antarktis: Das National Snow and Ice Data Center (NSIDC) meldet eine Verlangsamung des Rückgangs des antarktischen Meereises. "Im November und Dezember, dem mittleren bis späten Frühling auf der Südhalbkugel, fiel der durchschnittliche Rückgang deutlich unter den Durchschnitt." 

Im letzten Jahr betrug der tägliche Verlust an Meereis 140.000 Quadratkilometer, während der Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010 bei 165.000 Quadratkilometern lag.