Warnung aus Moskau - Russischer Regierungsmitarbeiter rät Südkorea von Waffenlieferungen an die Ukraine ab

Laut „Newsweek“ warnte der russische Vize-Außenminister Andrey Rudenko Seoul bezüglich möglicher Pläne, Waffen an die Ukraine zu liefern. Derartige Überlegungen kamen auf, nachdem Nordkorea Truppen nach Russland entsandt hatte. Berichten aus den USA, Südkorea und der Ukraine zufolge wurden im Oktober mehr als 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland entsandt, von denen einige nun aktiv an den Frontlinien kämpfen, berichtet „Newsweek“.

Nordkoreanische Soldaten sollen in Kursk und Belgorod sein

Die stellvertretende Pressesprecherin des Pentagons, Sabrina Singh, teilte Reportern vergangene Woche demnach mit, dass wahrscheinlich etwa 11.000 nordkoreanische Soldaten in die russische Region Kursk gelangt seien.

Neue Einschätzungen des Institute of War (ISW) besagen dem US-Nachrichtenmagazin zufolge, dass russische Truppen kürzlich in eben jenem Gebiet von Kursk vorgerückt sind, das derzeit von ukrainischen Soldaten kontrolliert wird. Nach Angaben der USA wird erwartet, dass bald auch nordkoreanische Verstärkung an die Frontlinie geschickt wird, berichtet „Newsweek“.

Andrij Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation im Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine, schrieb derweil auf Telegram, dass einige der entsandten nordkoreanische Truppen in die Region Belgorod verlegt wurden. Diese Region liegt südlich der Oblast Kursk und grenzt an die ukrainische Oblast Charkiw.

Russland droht mit Konsequenzen

„Seoul muss sich darüber im Klaren sein, dass der Einsatz südkoreanischer Waffen zur Tötung russischer Bürger unsere Beziehungen vollständig zerstören wird“, sagte Rudenko demnach. „Natürlich werden wir auf jede Weise reagieren, die wir für notwendig erachten. Es ist unwahrscheinlich, dass dies die Sicherheit der Republik Korea selbst stärken wird“, fügt er hin zu und forderte Seoul auf, „die Lage nüchtern zu beurteilen und keine unüberlegten Schritte zu unternehmen“.

„Ich hoffe, dass sich die Regierung der Republik Korea in erster Linie von langfristigen nationalen Interessen leiten lässt und nicht von kurzfristigen opportunistischen Überlegungen, die von außen angestoßen werden“, sagte Rudenko demzufolge.

In einer ähnlichen Warnung hatte der russische Präsident Wladimir Putin dem US-Nachrichtenmagazin zufolge bereits im Juni erklärt, dass Moskau „Entscheidungen treffen würde, die der aktuellen Führung Südkoreas vermutlich nicht gefallen werden“, falls diese Waffen an Kiew liefern würde.

Südkorea sieht durch Nordkoreas Unterstützung für Russland seine eigene Sicherheit bedroht

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol und andere hochrangige Beamte in Seoul sehen die direkte Beteiligung Pjöngjangs am Konflikt der „Financial Times“ zufolge als Bedrohung für die Sicherheit Südkoreas an, da nordkoreanische Truppen wertvolle Kampferfahrung sammeln könnten. Zudem befürchten sie, dass Moskau im Gegenzug für Pjöngjangs Unterstützung fortschrittliche Militärtechnologien weitergeben könnte.