Keine roten Linien mehr? - Großbritannien und Frankreich diskutieren Truppeneinsatz in der Ukraine
Großbritannien und Frankreich haben in gemeinsamen Gesprächen erneut die Möglichkeit diskutiert, eigene Truppen in die Ukraine zu schicken. Das Thema wurde nach Donald Trumps Wahlsieg wiederbelebt. Laut „Kyiv Post“ begannen die Gespräche Anfang November, als der britische Premierminister Keir Stamer Frankreich für eine Gedenkfeier des Ersten Weltkriegs besuchte. Laut einer britischen Quelle aus dem Militär wird auch eine engere Zusammenarbeit beider Länder bei der Verteidigung ausgehandelt.
Keine Roten Linien mehr?
Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot erklärte im Interview mit der BBC, dass Frankreich keine Option ausschließe, was die Entsendung von Truppen in die Ukraine angeht. Er forderte die westlichen Verbündeten auf, keine roten Linien bei der Unterstützung für Kiew zu setzen. Noch hat die französische Regierung der Entsendung regulärer Truppen und privater Rüstungsunternehmen nicht zugestimmt, obwohl die Vorschläge schon mehrere Monate auf dem Tisch liegen.
Französisches Unternehmen will Ukrainer vor Ort ausbilden
Frankreich brachte bereits die Aktivierung des Défense Conseil International (DCI) ins Spiel. Das Unternehmen übernimmt Waffenexporte und militärische Schulungen im Auftrag des Verteidigungsministeriums. Der DCI besteht zu 80 Prozent aus ehemaligen Militärangehörigen und wäre laut „Le Monde“ bereit, ukrainische Soldaten vor Ort auszubilden. Außerdem könnte das Unternehmen die Wartung französischer Militärausrüstung in der Ukraine übernehmen. Das britische Rüstungsunternehmen Babcock hat den DCI bereits darum gebeten, deren Einrichtungen vor Ort zu nutzen. Babcock erklärte, dass bereits ein Standort in der Ukraine errichtet wird, auf dem Militärfahrzeuge repariert und überholt werden.