Asklepios-Klinik will Gelände entwickeln
Die Asklepios-Klinik plant, das Gelände an der Robert-Koch-Allee weiterzuentwickeln. Deshalb fand ein erster Informationsaustausch statt.
Gauting – Zu einem Gedankenaustausch haben sich am vergangenen Wochenende Vertreter der Asklepios-Klinik mit Landrat Stefan Frey, Kreisbaumeister Christian Kühnel und dem Gautinger Gemeinderat getroffen. Es ging um eine erste Kontaktaufnahme mit Blick auf die weitere Entwicklung des Geländes. „Wir haben keinen fertigen Plan in der Tasche, sondern wollen mit Ihnen darüber reden, was Ihre Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse sind“, erklärte Regionalgeschäftsführer Felix Rauschek im Seminarraum. Als Schwerpunkte nannte er bezahlbaren Wohnraum und Fachkräftemangel. Im Anschluss an die Besprechung führte Oberarzt und Betriebsratsvorsitzender Dr. Jürgen Sklarek – zugleich Zweiter Bürgermeister der Gemeinde – über das Gelände.
Rauschek machte deutlich, dass das etwa 400 000 Quadratmeter umfassende Gelände der Deutschen Rentenversicherung gehört. Asklepios sei seit dem Jahr 1990 Pächter des Areals. Der Wunsch des Unternehmens gehe dahin, das Gelände zu entwickeln. Die Gespräche mit der Deutschen Rentenversicherung gestalten sich aktuell so, „dass wir optimistisch sind“. Derzeit bietet die Klinik 286 Betten, beschäftigt 450 Mitarbeiter und betreut jährlich 8000 Patienten stationär sowie 7000 ambulant. Der Umsatz liegt bei 55 Millionen Euro. Wobei der Geschäftsführer Wert auf die Feststellung legte, dass das Geld wieder reinvestiert werde. Klinikmanager Lukas Förster verwies darauf, dass die allermeisten Patienten zufrieden seien. „Das Feedback hat ergeben, dass 98,8 Prozent uns weiterempfehlen würden. Das macht uns ein Stück weit stolz.“
In der Klink werden Lungenerkrankungen aller Art behandelt. Der Stellenwert der Klinik ist beachtlich: So ist das Haus an der Robert-Koch-Allee vom Bayerischen Gesundheitsministerium offiziell als Lungenzentrum anerkannt, die nächste Spezialklinik auf ähnlichem Niveau befinde sich in Heidelberg. Bei diesem Schwerpunkt soll es auch bleiben. „Wir wollen uns am Thema Lunge entlang entwickeln“, so Rauschek. Landrat Stefan Frey legte Wert auf ein gutes Miteinander. „Wir sollten eine Konkurrenz zu den landkreiseigenen Kliniken vermeiden und jetzt schon bedenken, welche Synergien möglich sind.“
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Klar ist, dass viele alte Gebäude aus den Zeiten des DP-Lagers weichen müssen. Zeitweise dienten sie als Filmkulisse („Colonia Dignidad“ mit Emma Watson oder „Trautmann“ von Marcus H. Rosenmüller). In einigen befinden sich Handwerksbetriebe wie Hamberger Tür- und Tortechnik, auch Butterproduzent Meggle hat eine Niederlassung. „Das würde dann alles eher in Richtung Medizin gehen“, so Rauschek. Was die historische Dimension angeht, plädierte Jürgen Sklarek dafür, an das DP-Lager in geeigneter Form zu erinnern. Zuletzt hatte dort Regisseur Walter Steffen mit dem wohl letzten lebenden DP-Insassen, dem heute 100-jährigen Amerikaner Nick Hope, gedreht. „Das DP-Lager ist das fehlende Glied zwischen Todesmarsch und Friedhof“, sagte Sklarek beim Rundgang.