Nach Insolvenz der Signa Holding: Hohe Schulden bei Volksbank aus Bayern

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Die Volksbank-Raiffeisenbank Memmingen aus Bayern hat der insolventen Signa-Gruppe wohl einen Kredit von 60 Millionen Euro gegeben. Zu dem Zeitpunkt war der Immobilienkonzern bereits unter Druck.

München - Zu den Gläubigern der mittlerweile insolventen Signa-Gruppe des österreichischen Milliardärs René Benko, gehören auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Eine Bank ist durch ein besonders großes Darlehen aufgefallen. Die Volksbank Raiffeisenbank Memmingen aus Bayern hat Benkos Immobilienkonzern wohl einen Kredit in Höhe von 60 Millionen Euro gegeben. Das ergab eine Recherche des Handelsblatts.

Die Wirtschaftszeitung beruft sich auf den Grundbucheintrag eines Warenhauses in der Düsseldorfer Innenstadt. Eine einzige Bank sei dort mit einer Grundschuld von 60 Millionen Euro aufgeführt: die VR Memmingen. Bis 2020 war die Immobilie der Sitz einer Galeria Filiale, seit dem wird sie vom Fahrradhändler Zweirad Stadler genutzt.

VR Bank: Ein 60 Millionen Kredit aus Memmingen an die Signa.
VR Bank: Ein 60 Millionen Kredit aus Memmingen an die Signa. © Martin Schutt/dpa

VR Memmingen und Signa: Ungewöhnliche Investition

Der Kredit der VR Memmingen sei unter mehreren Gesichtspunkten ungewöhnlich, schreibt das Handelsblatt: Eigentlich investieren Genossenschaftsbanken nur lokal, in ihrem Geschäftsgebiet. Andererseits sei auch die Höhe des Kredits ungewöhnlich, für eine Bank mit einer Bilanzsumme von 1,4 Milliarden Euro.

Außerdem vermutet die Zeitung, dass der Kredit noch laufen könnte - denn der Grundbucheintrag stamme vom 9. Mai vergangenen Jahres. Schon damals standen die Immobiliengeschäfte der Signa-Gruppe unter Druck. Die Signa-Projektgesellschaft, der die VR Memmingen den Kredit gewährte, habe zwar noch nicht offiziell Insolvenz angemeldet. Ein Großteil der anderen Gesellschaften des Signa-Netzes sind aber bereits insolvent.

Andere Genossenschaftsbanken seien auch Signa-Geldgeber gewesen, berichtet das Handelsblatt. Das gehe aus Gläubigerlisten hervor. „Risiken aus den insolventen Signa-Töchtern betreffen nach unserer aktuellen Analyse unsere Institute nur im Einzelfall in sehr überschaubaren und wenig risikorelevanten Größenordnungen“, hieß es vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Neben den Genossenschaftsbanken tauchen auch einige Sparkassen auf der Gläubigerliste auf.

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