Terror-Anschlag vereitelt? - Islamist wollte als Ordner bei der EM arbeiten - Anti-Terroreinheit schlägt zu
In weniger als einer Woche beginnt die Fußball-EM in Deutschland. Außerhalb der Stadien wird es landesweit wieder viele Fan-Feste mit Public Viewing geben, bei den Anhänger aller Nationen friedlich miteinander feiern wollen. Damit auch alles sicher über die Bühne läuft, arbeiten Polizei und Staatsschutz schon jetzt auf Hochtouren. Und diese Arbeit hat sich offenbar jetzt ausgezahlt. Denn die Ordnungshüter haben möglicherweise einen Terroranschlag auf ein Public Viewing vereitelt.
Islamistischer Verdächtiger
Wie„ Bild" berichtet, ging Antiterror-Fahndern nun ein Islamist ins Netz, der sich bei der Uefa als Ordner beworben hat. Dieser wollte sich mit einer offiziellen Akkreditierung während der Europameisterschaft als Sicherheitskraft und Ordner für die Events außerhalb der Arenen aufhalten. Doch die Fahnder enttarnten den Verdächtigen rechtzeitig.
Laut Bericht überprüften Ermittler des NRW-Landeskriminalamtes vergangene Woche den 23-jährigen deutsch-marokkanisch-polnischen Staatsangehörigen Soufian T. aus Bonn. Bei der Kontrolle seines Akkreditierungs-Antrags stellten die Behörden fest, dass es Hinweise auf islamistische Aktivitäten von Soufian T. gibt. Die Akkreditierung wurde daher vom Polizeipräsidium Köln abgelehnt.
Bundeskriminalamt schaltet sich ein
Kurz nach der Ablehnung fanden die Staatsschützer heraus, dass Soufian T. auch Akkreditierungen für Großveranstaltungen in Rheinland-Pfalz beantragt hatte, darunter „Rock am Ring“ und das „24-Stunden-Rennen am Nürburgring“. Aufgrund der weiteren Ermittlungen und Erkenntnisse wurde das Bundeskriminalamt (BKA) eingeschaltet. Zusätzlich wurde bekannt, dass der Verdächtige Anfang Mai ein One-Way-Ticket nach Istanbul gebucht hatte.
Die Untersuchungen ergaben verdächtige Geldflüsse und Internetaktivitäten, die den Verdacht auf eine Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland erhärteten. Der Generalbundesanwalt leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Soufian T. wegen des Verdachts der Unterstützung des Islamischen Staates Provinz Khorasan (ISPK) ein.
Die Staatsschützer geben nach der Festnahme erste vorsichtige Entwarnung und gehen nicht davon aus, dass derzeit eine konkrete Gefahr für die EM besteht. Soufian T. scheint nicht Mitglied einer aktiven Terrorzelle zu sein. Die Ermittlungen dauern jedoch an, um alle Hintergründe vollständig aufzuklären.