Gasthof teilt Speisekarten-Fund „aus der guten alten DM-Zeit“ – Schnitzel-Preis macht wehmütig
Für ein Schnitzel muss man heute teils über 20 Euro bezahlen. Ein Blick in die Zeit vor der Währungsreform zeigt, wie sich die Preise verändert haben.
Hamm – Statt selbst zu kochen, fällt der Gang ins Restaurant des Vertrauens oft schon deutlich leichter. Hier muss man nach der Reservierung einfach nur sitzen, warten und essen. Wenn der Gastro-Besuch nur nicht so teuer wäre. Wer sich nicht gerade zur „Generation Z“ zählt, der rechnet meist noch heute nach: „Vier Euro? Das sind ja acht Mark“, heißt es dann.
Schnitzel-Nostalgie: Gasthof findet alte Speisekarte mit traumhaften Preisen
Auf Facebook teilte ein Gasthof nun Fotos, die wohl viele Feinschmecker in Nostalgie verfallen lassen: Während man heute für ein Schweineschnitzel mit Pommes meist zwischen 15 und 20 Euro zahlt, herrschten in den Jahren vor der Währungsreform noch ganz andere Preise. „Ein Schnitzel für 8,50 Mark – serviert mit Pommes und Zitronenscheibe, ganz klassisch“, schreibt der Gasthof Adler aus dem bayerisch-schwäbischen Ziemetshausen auf Facebook.
Zeiten, an die sich offenbar auch der Verfasser des Posts gerne zurückerinnert: „Während hier im Gasthof Adler diese zauberhafte Speisekarte präsentiert wurde, stand ich in Berlin als Metzgerlehrling am Hackblock – mit genau 350 Mark netto im Monat in der Tasche“, verrät er und ergänzt: „Klingt romantisch? War‘s manchmal auch. Aber vor allem war‘s lehrreich.“
Auf der alten Speisekarte des Wirtshauses finden sich derweil noch andere, meist lokale Spezialitäten mit ebenso verlockenden Preisen. Ein Rumpsteak mit Kräuterbutter und einer Salatplatte zum Beispiel – für 16 Mark. Oder der „Kleine Preuße“: eine Kinder-Portion Schnitzel mit Pommes für läppische 6,50 Mark. Letzteres Gericht steht bis heute auf der Speisekarte, schreibt der Gasthof auf Facebook – „wenn man weiß, wo man ihn sucht“.
Kunden nehmen Preisanstieg gelassen – Schnitzel als „Topseller“
Und auch das „Schnitzel Wiener Art“ kann man beim „Adler“ noch heute bestellen – nur eben für 17,80 Euro. Doch die Kundschaft nimmt‘s gelassen: „Gegenüber damals die Preise vervierfacht. Ist halt aber überall so“, kommentiert ein Facebook-Nutzer. Ganz egal, ob im Jahr 2025 oder vor der Währungsreform: Ein Schnitzel geht eben immer, auch beim „Adler“ in Schwaben. Dort führt man den Klassiker sogar unter dem Prädikat „Topseller“. „Es sind oft genau diese einfachen Dinge, die uns durch die Jahrzehnte begleiten – weil sie schmecken, weil sie bleiben, weil sie Geschichten erzählen“, resümiert der Gasthof auf Facebook.
Über die Jahre machte die Gastro-Branche so einige Veränderungen durch. Aktuell beschäftigt den Sektor das Thema Kartenzahlung sehr oft. Bieten Restaurants, letztere nicht an, ärgert das Kunden zunehmend. (fz)