Wenn die Parkplätze knapp werden: Wohin mit dem Auto?

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Viele Autos, wenig Parkplätze: Ab 1. November werden am Bahnhof Schaftlach Parkgebühren fällig. © Stefan Schweihofer

Parkverbot in der Siedlung, gleichzeitig herrscht Pendlerdruck am Bahnhof: Für Schaftlach wird fieberhaft nach Lösungen gesucht.

Waakirchen/Schaftlach - Noch sind die Parkautomaten am Schaftlacher Bahnhof ausgeschaltet. Doch ab 1. November soll das Parken dort zwei Euro pro Tag kosten. Schon jetzt sorgt das Thema für Gesprächsstoff. Viele befürchten, dass Pendler dann auf umliegende Straßen ausweichen und damit neue Probleme schaffen.

Im Gemeinderat wurde deshalb über einen Antrag der WIR-Fraktion beraten. Er sieht vor, in der Siedlung westlich der Bahn – die derzeit als Halteverbotszone gilt – einzelne, geeignete Bereiche künftig als offiziell gekennzeichnete Parkplätze auszuweisen.

Bürgermeister zeigt Verständnis

Bürgermeister Norbert Kerkel (FWG) zeigte Verständnis für die Kritik an den neuen Parkgebühren: „Ich kann nachvollziehen, dass viele die Preise für zu hoch halten. Andererseits brauchen wir eine Lösung gegen Dauerparker.“ Zugleich warnte er davor, auf engen Straßen zusätzliche Stellflächen zu schaffen. „Die Rettungskräfte müssen jederzeit durchkommen“, betonte Kerkel. „Sicherheit geht vor – im Notfall darf niemand behindert werden.“

Cornelia Riepe (Grüne) plädierte in der Diskussion für Sicherheit vor Bequemlichkeit: „Wenn die Straßen zu eng sind, dann geht Sicherheit einfach vor.“ Ein komplettes Parkverbot wolle sie aber nicht ausschließen, sondern durch begrenzte Parkzeiten ergänzen. „In breiten Straßen könnte man außerdem einzelne Kurzzeitplätze mit Parkscheibe zulassen – vielleicht zwei bis drei Stunden.“

„Man kann die Autos nicht einfach auflösen“

Martin Weingärtner (ABV) hielt dagegen: „Man kann die Autos ja nicht einfach auflösen“, meinte er. „Ein Verbot allein bringt nichts. Wir brauchen ein Konzept mit klar markierten Stellflächen.“ Er forderte, die Parksituation in den betroffenen Straßen grundsätzlich zu überdenken. Als besonders problematisch nannten die Ratsmitglieder die Ringbergstraße, die durch parkende Fahrzeuge teils wie ein Parcour wirke, sowie die Reutbergstraße, die ebenfalls stark befahren ist.

Ermäßigung für Studenten und Azubis?

Riepe regte zudem an, die Parkgebühren künftig sozial zu staffeln. „Gerade Studenten und Azubis, die auf die Bahn angewiesen sind, sollten Rabatte bekommen können.“ Eine Entscheidung dazu steht aber noch aus. Laut Verwaltung soll zunächst geprüft werden, ob und wie sich eine solche Regelung umsetzen lässt.

Der Start der Parkautomaten bleibt beim 1. November. Bis dahin werden die betroffenen Straßen begutachtet und mögliche Anpassungen vorbereitet. In der Novembersitzung soll der Gemeinderat dann über das weitere Vorgehen und machbare Ausnahmen endgültig entscheiden. Eine Evaluierung nach rund sechs Monaten ist vorgesehen.