Wegen Vulkanausbruch im Pazifik: Droht 2024 ein Hitzerekord in Deutschland?

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Tonga-Eruption in der Südsee am 15. Januar 2022 katapultierte eine Explosionswolke in Höhen von mehr als 30 Kilometern über dem Meeresspiegel. © New Zealand High Commission/imago

Die Tonga-Eruption gehört zu den heftigsten Vulkanausbrüchen der vergangenen Jahrzehnte. Dieser soll auch 2024 das Klima beeinflussen. Ein Experte ordnet ein.

München – Das vergangene Jahr ist bislang das wärmste seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen vor mehr als 140 Jahren in Deutschland gewesen. Auch in diesem Jahr könnte es besonders heiß werden. Dabei soll laut einer Studie ein Vulkanausbruch im Südpazifik 2022 einen Effekt auf das weltweite Klima haben. Es könnte ein Hitzesommer drohen. Doch was steckt dahinter?

Wegen Vulkanausbruch im Südpazifik: Droht ein Hitzerekord im Sommer 2024?

Der Unterwasservulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha‘apai brach im Januar 2022 vor dem Südsee-Archipel Tonga aus. Die dadurch ausgelösten Tsunami-Wellen waren sogar in Japan, Alaska und Südamerika noch spürbar. Dabei gilt die Tonga-Eruption als eines der am besten dokumentierten Ereignisse in der Menschheitsgeschichte.

Einiges unterschied sich beim Ausbruch allerdings zu anderen Vulkanausbrüchen. Eine rekordverdächtige Menge an Wasserdampf wurde über 30 Kilometer hoch in die Stratosphäre geschleudert. Schon kurz nach dem Vorfall wurde behauptet, dass dieser Wasserdampf einen Einfluss auf das Wetter und das Klima haben könnte. Es gab anfangs sogar hartnäckige Gerüchte, dass auf der Südhalbkugel ein ungewöhnlich kalter Winter bevorstehe.

Doch die gestiegene Menge an Wasserdampf könnte gegenteilig zu einer Klimaerwärmung führen. Das zeigte eine Studie der Universität Oxford, die im Fachmagazin Nature Climate Change veröffentlicht wurde. Demnach erhöhe sich durch den Ausbruch die Wahrscheinlichkeit, dass die weltweite Durchschnittstemperatur gegenüber der vorindustriellen Zeit in den kommenden Jahren um 1,5 Grad Celsius steigt, um sieben Prozent.

Nach gewaltigem Vulkanausbruch: Wasserdampf könnte wie Treibhausgas wirken

Bei der Eruption wurden 146 Megatonnen Wasserdampf und 0,42 Megatonnen Schwefeldioxid in die Stratosphäre geschleudert, so die Schätzungen des Forschungsteams. Der Wasserdampf in der Atmosphäre wirke wie ein Treibhausgas. Das könne zu einem wärmenden Effekt auf der Erdoberfläche führen. Wasserdampf hält das Sonnenlicht davon ab, die Erde zu verlassen.

Bei den meisten Vulkanausbrüchen gelangen Asche und insbesondere Schwefeldioxid in die oberen Luftschichten. Dies führe zu einer Abkühlung, da Aerosole das Sonnenlicht streuen, wie die Forschenden erklärten. So führte der Schwefeldioxidausstoß des Mount Tambora im Jahr 1815 dazu, dass das Sonnenlicht die Erde nicht erreichte und das „Jahr ohne Sommer“ auslöste. Der Schwefeldioxidausstoß bei der Tonga-Eruption war im Vergleich dazu mit etwa 0,42 Megatonnen vergleichsweise gering.

Könnte der gewaltige Vulkanausbruch im Südpazifik also auch Auswirkungen auf das Klima in Deutschland haben? „Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 ein extrem warmes Jahr, wie das Letzte werden könnte“, erklärte Andreas Walter, Pressesprecher vom Deutschen Wetterdienst (DWD) auf Anfrage von IPPEN.MEDIA. „Ob dann ausschließlich auf der Vulkanausbruch dafür verantwortlich gemacht werden kann, mag ich bezweifeln.“

Trotz Vulkanausbruch im Pazifik: Menschen bleiben Haupttreiber des Klimawandels

Die Bedeutung des menschlichen Einflusses auf das Klima werde als weitaus größer betrachtet. Zudem wird in der Rückschau auf das Rekordjahr 2023 der Vulkanausbruch nicht speziell erwähnt. Wettervorhersagen zum Sommer 2024 sind aktuell „Wahrscheinlichkeits-Aussagen“ und daher „mit Vorsicht zu genießen“, informierte der DWD-Sprecher. Im Mai, April und Juni werde es demnach wärmer als normal, ab Juni und August mit hoher Wahrscheinlichkeit „normal“.

Auch die Forschenden der Universität Oxford räumten ein: Selbst bei einer vorübergehenden Erhöhung der Temperaturen aufgrund des Ausbruchs in Richtung der 1,5 Grad Celsius-Grenze, bleiben menschliche Treibhausgasemissionen weiterhin der Haupttreiber des Klimawandels. In den vergangenen Monaten kam es auch in Island zu mehreren Vulkanausbrüchen. (ml/kas)

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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