Viele Erwachsene sind hochbegabt und wissen es nicht: Diese Merkmale sprechen dafür
Sprunghaftes Denken, Prokrastination oder sozialer Rückzug können auf eine Hochbegabung deuten. Doch oft bleibt sie bei vielen Menschen unerkannt.
Berlin/Kassel – Etwa 2,3 Prozent der Bevölkerung sind laut der Humboldt-Universität Berlin hochbegabt. Dabei wissen viele Menschen gar nicht, dass sie es sind. Von einer Hochbegabung wird gesprochen, wenn der IQ mindestens 130 beträgt. Doch nicht jeder mit diesem IQ kann seine Fähigkeiten entfalten. Zu den berühmtesten Hochbegabten gehören Bill Gates, Madonna oder auch Arnold Schwarzenegger. Allerdings haben Hochbegabte nicht automatisch einen höheren Bildungsgrad oder sind beruflich erfolgreich. Es gibt einige Merkmale, die häufig bei hochbegabten Erwachsenen vorkommen.
Hochbegabung bei Erwachsenen: Einige Merkmale geben Hinweise
Bereits in der Kindheit weisen hochbegabte Menschen einen hohen Wissensdurst auf, wie die Humboldt-Universität in einem Hintergrund-Blatt schreibt. So lesen sie viel in Büchern oder im Internet. Aber auch im erwachsenen Alter fallen hochbegabte Menschen mit der Suche nach intellektuellen Herausforderungen auf. Zudem können sie viele Aspekte und Ebenen beim Denken mit einbeziehen, ohne sich groß anstrengen zu müssen. Parallelen ziehen oder Transfers gelingen ihnen einfacher.
Autoritätspersonen wie Eltern, Lehrern oder Dozenten wird häufig widersprochen, da hochbegabte Menschen selber denken und entwickeln wollen und Aussagen nicht einfach unkritisch übernehmen. Im Vergleich zu Gleichaltrigen können sich die Interessen stark unterscheiden. Vor allem Gebieten wie der Astronomie, Technik und Logik, aber auch philosophischen Bereichen wird Aufmerksamkeit geschenkt. Zudem kann ein erhöhtes Denk- oder Sprechtempo vorkommen sowie sprunghaftes und assoziatives Denken, wie die Beratungsstelle Tutorium Berlin informiert.
Hochbegabung bei Erwachsenen: Herausforderungen im Alltag
Wer hochbegabt ist, muss sich meistens auch einigen persönlichen Herausforderungen stellen. Viele Hochbegabte neigen dazu, sich zurückzuziehen, selbstkritisch und perfektionistisch zu sein. Der Umgang mit Routinen fällt schwerer, sodass wiederholende Abläufe und Aufgaben zu Langeweile führen, da der hochbegabte Mensch geistig nicht herausgefordert wird. Sie finden nur schwer Freundschaften, in denen sie ein gemeinsames Interesse teilen.
Ein Hochbegabter kann einen Small Talk als oberflächlich empfinden, während ein durchschnittlich intelligenter Mensch die Denkweise oder Argumentation eines Hochbegabten als kompliziert empfindet. Zudem kann das Wissen, hochbegabt zu sein, die hochbegabte Person unter Druck setzen. Oft haben sie das Gefühl, anders zu sein. Eine Antwort auf die Frage, ob es sich um Hochbegabung handelt, kann allerdings nur eine Intelligenzdiagnostik geben.
Ein Elfjähriger mit einem IQ von 145 möchte das Schulsystem verändern. Dafür hat er Forderungen ausgearbeitet, die er bereits an die Politik weitergegeben hat. (vk)