Leonhardikapelle Hundham: Dachsanierung aufwendiger als gedacht – weitere Spenden gesucht

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Eingerüstet: Die Leonhardikapelle in Hundham ist bereit für die Sanierung. © THOMAS PLETTENBERG

Die Leonhardikapelle in Hundham ist eingerüstet, die Arbeiten haben begonnen. Doch die Schäden am Dach und Turm sind größer als gedacht. Die Dorfgemeinschaft erneuert ihren Spendenaufruf.

Hundham – Sie hatten ja mit vielem gerechnet. Doch dass es so weit fehlt, davon sind Anderl Floßmann und seine Mitstreiter der Hundhamer Dorfgemeinschaft nicht ausgegangen. Einigermaßen schockiert waren sie, als sie das Dach des Turms der Hundhamer Leonhardikapelle in Augenschein nahmen. Denn erst nachdem die Männer der Firma Hundhamer Gerüstbau das kleine Gotteshaus komplett eingerüstet hatten, konnten sie die Schäden aus der Nähe begutachten. Durch ein Loch sei Feuchtigkeit in den Holzaufbau eingedrungen, berichtet Floßmann. „Da ist leider einiges verfault.“ Zwar habe sich dies laut des Zimmerermeisters Josef Vogt noch nicht auf tragende Teile der Kapelle ausgewirkt. Dennoch sei der Renovierungsbedarf deutlich größer als gedacht, was auch die Kosten von zuletzt geschätzten 50 000 Euro in die Höhe treiben dürfte. „Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern schon fünf nach zwölf“, stellt Floßmann bitter fest.

Schäden deutlich größer als gedacht

Wie berichtet, hatte sich die Hundhamer Dorfgemeinschaft in Absprache mit der Gemeinde zusammengetan, um die dringend notwendige Sanierung der Leonhardikapelle samt Austausch des geschindelten Dachs mit Spenden und ehrenamtlicher Arbeit anzupacken. Der Aufruf fruchtete – und wie. Gleich zu Beginn hätte man eine Handvoll Helfer angefragt und gekommen seien 15, berichtet Floßmann zufrieden. Die Firma Eggersberger Kranverleih habe kostenlos einen Baukran aufgestellt, Malermeister Martin Eppensteiner die Fassade mit einem Dampfstrahler gereinigt. Zum Dank ließen die Bäckerei Heger und das Gasthaus Hatzlstüberl eine Brotzeit springen.

Um die Kapelle trotz des nun noch aufwendigeren Sanierungsprozesses noch retten zu können, bitten Floßmann und seine Mitstreiter nun um weitere Spenden. Egal ob Teilnehmer und Freunde der Leonhardifahrt, Firmen, Land- und Forstwirte oder einfach jeder Bürger: Jeder Beitrag sei willkommen. Entweder bar bei Getränke Floßmann sowie beim Hundhamer Schuhladen oder per Überweisung auf das Spendenkonto der Gemeinde Fischbachau mit der IBAN DE42 7115 2570 0000 3655 02 bei der Kreissparkasse Miesbach. Über eine Versicherung verfüge die Kapelle nämlich leider nicht, stellt Floßmann kopfschüttelnd fest. „Das wurde offenbar verschlafen.“

Dorfgemeinschaft setzt auf Zusammenhalt

Wer lieber mit seiner Hände Arbeit helfen will, kann sich bei Bauleiter Georg Bacher unter Tel. 01 78 / 47 77 77 3 melden und der WhatsApp-Gruppe beitreten. Sollte alles wie geplant laufen und auch das für eine Dachsanierung unabdingbare Wetter mitspielen, könnte die Leonhardikapelle schon in acht Wochen in neuem Glanz erstrahlen, sagt Floßmann und gibt auch gleich das Motto für das ambitionierte Projekt vor: „Hundham heift zam und hoit zam.“

Ein schönes Zeichen, das zudem gut in den historischen Kontext passen würde. Wie berichtet, feiert Hundham heuer 800 Jahre Ersterwähnung. Und auch die Kapelle selbst kann schon auf eine lange Geschichte zurückblicken: Sie tauchte 1604 erstmals in den Büchern auf. 420 Jahre später würde die Dorfgemeinschaft gern das Kapitel „erfolgreiche Sanierung“ hinzufügen.

sg

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