Zwei Tore Rückstand doch noch aufgeholt: TSV Peißenberg schafft das Wunder

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Voll engagiert, auch beim Siegesjubel: Trainer Hubert Jungmann schreit seine Freude nach dem Schlusspfiff inmitten der Peißenberger Spieler heraus. © Tamara Rabuser (or)

Der TSV Peißenberg hat das Fußballwunder geschafft und den Abstieg abgewendet. Beim VfL Egenburg war das Team zur rechten Zeit auf der Höhe.

Egenburg – Mit Qualitätsmerkmalen war das beim TSV Peißenberg in dieser Saison so eine Sache. Allein der Begriff „Qualität“ verbot sich des öfteren. Vornehmlich in der Rückrunde, und speziell beim Relegationshinspiel vor anderthalb Wochen. Sich die beste Saisonleistung dann aber für den Schlussakkord aufzuheben, den drohenden Abstieg in die Kreisklasse zu verhindern – das ist fraglos ein ganz starkes Zeichen für Qualität.

TSV Peißenberg gewinnt Rückspiel mit 4:0

In erster Linie ist es aber ein Beweis für die Festigkeit des Charakters einer Mannschaft, die von vielen bereits abgeschrieben war. Der TSV entschied das Rückspiel am Freitagabend beim VfL Egenburg nach beeindruckender Vorstellung mit 4:0 (2:0) für sich, bleibt damit im letzten Atemzug doch noch Kreisligist.

Hubert Jungmann stand am Ende so unter Strom, dass er den Schlusspfiff gar nicht wahrnahm. Es brachen alle Dämme, als Philipp Solleder einen letzten Gegenzug vortrug, quer durch den Sechzehner flankte, wo Hubert Jungmann junior aus vollem Lauf das 4:0 markierte. Der Abpfiff ertönte inmitten einer exaltierten Jubelarie. Und obwohl gefühlt halb Fußball-Peißenberg bereits über den Platz auf die Spieler zuströmte, forderte der Coach mit geballten Fäusten weiterhin Konzentration ein. Mit leichter Verzögerung bemerkte dann auch Jungmann das Ende seiner Mission.

Momente später war bei ihm auch alles Jubel: Er scharte seine Elf um sich und würdigte deren Leistung mit einer schier martialischen Kurzpredigt. Die offizielle Version fiel freilich ein wenig diplomatischer aus. „Eine überragende Mannschaftsleistung“, hielt Jungmann fest. „Die hundertprozentige Einstellung war da und auch zu sehen.“ Aus welchen der zuletzt aufgezehrt wirkenden Batterien die TSV-Kicker ihre Energie zogen, wusste keiner so recht.

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Aber Kraft und Wille waren nach kurzem Abtasten die wesentlichen Faktoren in dieser Partie. Ab dem Zeitpunkt, da der TSV das Geschehen in die Hand nahm, nahmen die Dinge den erträumten Lauf. Eleftherios Caci köpfte nach einer halben Stunde eine Solleder-Ecke in die kurze Torecke zum 1:0 „Das war der Dosenöffner, das hat uns den letzten Ruck gegeben“, betonte Jungmann. Egenburg präsentierte sich völlig von der Rolle. Kurz vor dem Pausenpfiff zögerten Daniel Callsen und Keeper Michael Wagner beim verunglückten Kopfball von Valentin Hörndl. Dennis Mulaj setzte entschlossen nach, kam als Erster an den Ball und konnte so Hörndl nahe der Torlinie bedienen – 2:0.

Wer für den zweiten Abschnitt ein Aufbäumen der Gastgeber erwartet hatte, sah sich schnell auf dem Holzweg. Der 3:1-Vorsprung aus dem Hinspiel war nicht nur dahin, Egenburg war gelähmt. Einzig kurz vor Schluss musste Michael Gladiator einen von ihm verschuldeten Freistoß vor der Torlinie abwehren. Zuvor aber stellte der TSV die entscheidenden Weichen. Solleder traf nach starker Vorarbeit von Caner Demirci und Mulaj zum 3:0. Peißenberg kontrollierte Ball und Gegner, war dem vierten Treffer stets näher als der VfL dem ersten. Dass das 4:0 erst am hintersten Ende der Partie fiel, war auch den Abteilungsleitern Hansi Schwaller und Thomas Lang einerlei. Sie machen mit Hubert Jungmann kommende Saison als Chef an der Seitenlinie weiter. Auch wenn der das Spielende nicht immer gleich mitbekommt.

Statistik:
VfL Egenburg 0
TSV Peißenberg 4
Tore: 0:1 (29.) Caci, 0:2 (45.) Hörndl, 0:3 (55.) Solleder, 0:4 (90.+5) H. Jungmann. Gelbe Karten: Egenburg 2, Peißenberg 3. Schiedsrichter: Alexander Hölscher. Zuschauer: 411.

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