Restaurierung von Schloss Neuschwanstein: Bauarbeiten nach 20 Jahren auf der Zielgeraden

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Aufwändig und teuer restauriert: Die Arbeiten am Schloss Neuschwanstein gehen auf die Zielgeraden. Das bestätigte Bayerns Heimatminister Albert Füracker. © Gemeinde Schwangau

Das Märchenschloss wird bereits seit 20 Jahren kontinuierlich saniert und restauriert. Nun befinden sich die aufwändigen Bauarbeiten auf der Zielgeraden, wie Heimatminister Albert Füracker jüngst bestätigte. Die Investitionssummen sind Millionenbeträge.

Füssen/Allgäu – „Unser ‚Märchenschloss‘ von König Ludwig II. ist ein außergewöhnliches Schmuckstück unserer bayerischen Heimat und mit mehr als eine Million Besucherinnen und Besucher pro Jahr ein internationaler Touristenmagnet“, so Heimat- und Finanzminister Füracker beim Besuch im Schloss Neuschwanstein Anfang August. Wie der Minister betonte, werde bereits seit 1994 intensiv und kontinuierlich an der gesamten Schlossanlage restauriert, „damit unsere Gäste auch zukünftig das originale und authentische Raumerlebnis in seiner vollen Pracht genießen können“.

Der Freistaat Bayern investierte dabei bereits über 40 Millionen Euro, davon allein rund 20 Millionen Euro in die Restaurierung der Prunkräume in den letzten sieben Jahren. Nun befinden sich die umfangreichen Arbeiten, die erstmals seit Baubeginn des Schlosses vor 150 Jahren durchgeführt werden, kurz vor dem Abschluss.

Füracker dankte allen, die an den kunsthistorisch bedeutenden und technisch nicht immer einfachen Arbeiten beteiligt waren. Erwartungsvoll blicke auch er auf die Entscheidung der UNESCO, Schloss Neuschwanstein als Weltkulturerbe anzuerkennen.

Umfassende Maßnahmen

Schloss Neuschwanstein wird seit 2017 in allen für Besucher zugänglichen Schau-, Neben- und Funktionsräumen sowie auch in der ehemaligen Königswohnung im Torbau umfassend saniert und restauriert. Insgesamt werden über 2.300 verschiedene Gegenstände, Holzbauteile sowie Fenster und Türen bearbeitet. Mit den intensiven Arbeiten an den Prunkräumen seit 2017 werden auch die Tragwerksicherungen im Dachwerk über dem Thronsaal vorgenommen und zahlreiche Schutzmaßnahmen für originale Ausstattung der Bodenschutzbeläge sowie Tast-, Licht- und UV-Schutz verbessert. Außerdem werden die Barrierefreiheit sowie die Sicherheitsmaßnahmen optimiert.

Im Fokus der Arbeiten steht die Wiederherstellung eines gepflegt gealterten Erscheinungsbilds der Originaleinrichtung, die aufgrund des alpinen Klimas sowie des stetigen Besucherandrangs Beschädigungen aufwies. Die umfangreichen Arbeiten sind nun nahezu abgeschlossen, lediglich kleinere Restarbeiten werden in den nächsten Wochen noch fertiggestellt.

Seit Jahrzehnten wird das Schloss jährlich von einem Millionenpublikum besucht. Vor der Corona-Pandemie 2019 wurden knapp 1,5 Millionen Gäste verzeichnet. 2023 besuchten rund 850.000 Gäste das Märchenschloss. Auch für 2024 ist ein steigendes Besucheraufkommen abzusehen.

Bald Welterbe?

Bereits seit 2015 sind die Königsschlösser Ludwigs II. von Bayern offiziell zur Ernennung zum UNESCO-Welterbe auf der deutschen Vorschlagsliste eingetragen. Im Dezember 2023 hat der Freistaat Bayern den Welterbeantrag „Die Schlösser König Ludwigs II. von Bayern: Neuschwanstein, Linderhof, Schachen und Herrenchiemsee – Gebaute Träume“ fertiggestellt. Er wurde im Januar 2024 bei der UNESCO eingereicht.

Die Grundsteinlegung für Neuschwanstein erfolgte am 5. September 1869. Am 1. August 1886 wurde es, wie auch die anderen Königsschlösser nach dem Tod des Märchenkönigs Ludwig II., der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und wird heute von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen betreut.

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