Bergbus in die Eng: Keine Radmitnahme mehr möglich

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Von Juni bis Oktober bringt der Bergbus Wanderer aus Bad Tölz und Lenggries in die Eng. © RVO/A

Bis zu dieser Saison konnte man nach Voranmeldung im Bergbus in die Eng sein Fahrrad mitnehmen. Dieser Service wird nun nicht mehr angeboten.

Lenggries – Es war eine schöne Lösung: Wer wollte, konnte nach Anmeldung und gegen Zahlung eines kleinen Aufpreises beim Bergbus in die Eng sein Fahrrad mitnehmen. Bis zu fünf Zweiräder hatten Platz. Das eröffnete beispielsweise die Möglichkeit, von der Oswaldhütte zum Großen Ahornboden zu radeln und dann bequem mit dem Bus zurück nach Lenggries oder Bad Tölz zu fahren – oder umgekehrt. Heico Neumeyer aus Gaißach nutzte den Service mehrfach. Gerade in Verbindung mit dem Deutschlandticket „eine tolle Sache“, findet er. Gerne hätte er das auch in dieser Saison gemacht. Doch als er die Fahrradmitnahme buchen wollte, „wurde mir sinngemäß gesagt, dass man Fahrräder nun grundsätzlich nicht mehr mitnehmen kann, wegen des Beitritts zum MVV.“

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Keine Radmitnahme im Bus, aber am Bus

Tatsächlich ist laut MVV-Beförderungsbestimmungen die Mitnahme von Fahrrädern in Regionalbussen nicht zulässig, wie MVV-Pressesprecherin Sonja Schneider auf Anfrage mitteilt. Ausnahmen gibt es lediglich für zusammenklappbare Räder und Kinderräder. Allerdings gilt diese Regelung eben nur im Bus, nicht am Bus. „Wenn auf der MVV-Regionalbuslinie 369 seitens des RVO Fahrzeuge mit Fahrradträger eingesetzt werden, dürften Fahrräder auch weiterhin dort mitgenommen werden.“ Und genau über so ein „scheinbar selbstgeschweißtes Gestell“ habe der Bergbus bislang verfügt, berichtet Neumeyer. „Der Fahrgast musste das Fahrrad auch strenggenommen selbst in das Gestell hineinhieven.“ Genau das sieht übrigens auch die MVV-Richtlinie so vor. Lediglich die Sicherung habe durch das Fahr- oder Aufsichtspersonal zu erfolgen.

Deutsche Bahn setzt andere Fahrzeuge ein

Wo also liegt das Problem? Aufklärung bringt hier eine Anfrage an die Pressestelle der Deutschen Bahn, zu der der RVO gehört. Hintergrund sei der Einsatz anderer Fahrzeuge auf der Strecke, sagt eine Bahnsprecherin. „Nachdem zuletzt die Nachfrage nach Fahrradmitnahme stark gesunken ist, kommen auf der Strecke nun durchgängig 15-Meter-Busse zum Einsatz. In diesen Fahrzeugen stehen Reisenden mehr Sitzplätze zur Verfügung, allerdings ist das Anbringen eines Fahrradanhängers nicht erlaubt.“ Nach wie vor äußerst bedauerlich findet das Neumeyer. „Mir ist allerdings auch aufgefallen, dass ich jedes Mal der einzige Fahrradkunde im Bus war.“ Dennoch sei es „schade, schade“.

Derzeit läuft die Notvergabe der Linie

Vielleicht tut sich in Sachen Radmitnahme im kommenden Jahr wieder etwas. Denn derzeit läuft die Neuausschreibung der Verbindung, weil der RVO keine Verlängerung der Konzession beantragt hat. Hintergrund ist der Systemwechsel von eigenwirtschaftlich zu gemeinwirtschaftlich betriebenen Linien durch den MVV-Beitritt. Da dieser Rückzug recht kurzfristig erfolgt ist und die Konzession bereits im Juli 2025 endet, ist das nur mittels einer Notvergabe möglich (wir berichteten). Ab Dezember 2025 soll dann eine reguläre Vergabe der Linie für zwei Jahre erfolgen. 

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