Praxistest Opel Mokka Hybrid: Der neue Mokka ist ein Riesen-Corsa

Opel rührt den Mokka nur noch in zwei Sorten an: Elektrisch oder mit Benzin. Mit Diesel-Geschmack gibt es den Wagen nicht mehr. Schade eigentlich, denn parallel zu dieser Option, die man im ersten Mokka (2012 - 2019) noch hatte, fiel auch der optionale Allradantrieb durchs Raster. Die neue Generation (seit 2021, Facelift 2025) wurde unter dem französischen PSA-Dach entwickelt. Was kann das aktuelle Modell mit dem neuen Hybrid-Benziner? Ein Alltagstest.

Karosserie und Innenraum

Der 4,2 Meter lange Mokka ist als Kompakt-SUV kürzer als ein Astra und nur wenige Zentimeter länger als ein Corsa. Man darf den Mokka also durchaus als "City-SUV" bezeichnen, zumal die kompakten Abmessungen das Rangieren und Einparken erleichtern. Wirklich hoch sitzt man in dem Rüsselsheimer aber nicht. So will kein SUV-Feeling aufkommen - was in diesem Fall gar nicht negativ gemeint ist: man fühlt sich eher wie in einem riesigen Opel Corsa. 

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Opel Mokka 2025 Viehmann

Das Platzangebot ist entsprechen gut, der Kofferraum fasst 350 Liter. Beim Innenraum-Ambiente geht es eher einfach zu, viel Plastik dominiert das Cockpit. Die Flächen im matten Alu-Look bei unserem Testwagen sind immerhin nicht so kratzempfindlich wie der sonst bei Opel beliebte Klavierlack-Overkill. Opel hat beim Facelift zumindest die ein oder andere Kritik berücksichtigt. Doch den Sparstift sieht man immer noch. Keine Verzurrösen im Kofferraum, keine Mittelarmlehne hinten. Einziges Gimmick im Laderaum: Der Boden lässt sich in zwei Stufen einrasten. Wobei schon das je nach Grundausstattung Aufpreis kostet.

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350 Liter groß und maximal einfach: Kofferraum des Opel Mokka Viehmann

Bedienung und Infotainment

Hier kann der Mokka überzeugen. Die Bedienung gibt keine Rätsel auf, wichtige Funktionen haben noch "echte" Schalter und das Infotainment-Display ist nicht nur ergonomisch perfekt platziert, sondern fügt sich auch harmonisch ins Instrumentenbrett ein. Das unten abgeflachte Lenkrad liegt sehr gut in der Hand. Die Fahrstufen des Automatikgetriebes legt man mit einem kleinen Hebelchen ein. Etwas irritierend ist die Verzögerung, bis der Motor nach dem Drücken des Startknopfes anspringt.

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Cockpit des Opel Mokka Viehmann

Das Smartphone lädt in einer drahtlosen Ladeschale - zumindest dann, wenn es Kontakt hat, was leider nicht immer der Fall ist. Das Infotainmentsystem insgesamt macht einen soliden Job, auch wenn die optische Darstellung recht nackt und farbarm daherkommt. Die Sprachsteuerung funktioniert gut.

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Navigationssystem im Opel Mokka Viehmann

Motor, Antrieb und Verbrauch

Der Mokka hat Frontantrieb. Den Allrad hat sich Opel bzw. die Konzernmutter Stellantis wie erwähnt weggespart. Unter der Haube gibt es drei Optionen:

  • 1,2 Liter Turbo-Benziner mit 96 kW / 130 PS (8-Stufen-Automatik) bzw. 100 kW / 136 PS (6-Gang Handschalter)
  • 1,2 Liter Hybrid mit 100 kW / 136 PS
  • Elektro-Variante mit 115 kW / 156 PS

Bei unserem Testwagen war die neue Hybrid-Version an Bord. Der Motor holt 230 Newtonmeter Drehmoment aus seinen 1,2 Litern Hubraum heraus, beschleunigt den Mokka in akzeptablen 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und schafft etwas mehr als 200 km/h Spitze.

Das Zusammenspiel des Benziners mit dem 6-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe ist mitunter etwas ruppig und auch beim Anfahren gibt es Hybride, die das Duett zwischen (kleinem) Elektro-Boost und Verbrenner harmonischer hinbekommen. Die Soundkulisse hält sich aber in Grenzen und sowohl für das langsame Dahingleiten in der Stadt als auch für halbwegs flottes Reisen auf der Autobahn eignet sich das Aggregat prima. Der Durchschnittsverbrauch lag in unserem Test bei 5,4 Litern auf 100 km

Etwas ärgerlich ist der nur 44 Liter große Kraftstofftank, zumindest dann, wenn man längere Strecken fährt. Zwar hat man immer noch einen erheblich höheren Aktionsradius als im Elektro-Mokka; doch mit 50 oder 60 Litern Tankinhalt würde man den guten alten Diesel auf langen Strecken noch weniger vermissen.

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Der Opel Mokka ist als Elektro-Version oder Benziner zu haben, davon einer mit kleinem Hybrid-Modul Viehmann

Fahrwerk und Fahrverhalten

Zu diesem Kapitel gibt es wenig zu sagen. Der Opel fährt sich komfortabel und sicher, die Lenkung ist direkt genug für so ein Auto und im Grenzbereich - sofern man so ein Fahrzeug dort überhaupt einmal bewegen will - untersteuert der Mokka gutmütig.

Kosten und Ausstattung 

Die Basisversion des 136 PS starken Opel Mokka Benziner startet bei 26.740 Euro und für 3000 Euro Aufpreis gibt es die 48-Volt-Hybridtechnik. Die Elektrovariante mit 156 PS kostet mindestens 36.740 Euro. Allein schon wegen dieses Preisunterschiedes wird die Hybrid-Version für viele Käufer, die sich ein E-Auto nicht mal eben als Zweitwagen leisten können, sondern ein vollwertiges Fahrzeug für alle Lebenslagen brauchen, interessant. Die Serienausstattung des Mokka ist ziemlich mager. Zu den wichtigsten Ausstattungspaketen gehören das Komfort-Paket (800 Euro, u.a. Sitzheizung und beheiztes Lenkrad, Keyless Go, Mittelarmlehne vorn) und das Tech-Paket (ab 2100 Euro, u.a. Abstandsregeltempomat, Einparkhilfe vorn und hinten mit Rückfahrkamera, Navigationssystem).

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Opel Mokka 2025 nach dem Facelift Viehmann

Fazit

Der frisch geliftete Opel Mokka kann als City-taugliches SUV überzeugen, auch wenn er eher wenig SUV-Haftiges an sich hat. Der neue Hybridantrieb ist sparsam, das Platzangebot ordentlich und große Schwächen leistet sich der Wagen nicht. Derzeit ist der Hybrid unterm Strich die bessere Allround-Option im Vergleich zur Elektro-Version; jedenfalls solange die noch deutlich teurer ist.

Pluspunkte:

  • Sparsamer Hybridantrieb
  • Einfache und übersichtliche Bedienung
  • City-taugliche Abmessungen bei gutem Platzangebot

Minuspunkte:

  • Teils ruppige Kraftübertragung
  • Hoher Preis
  • Kleiner Tank

Technische Daten Opel Mokka Hybrid

  • Motor: Vierzylinder-Benziner mit Hybridmodul
  • Hubraum: 1199 ccm
  • Leistung: 100 kW / 136 PS
  • Max. Drehmoment: 230 Nm
  • Höchstgeschwindigkeit: 209 km/h
  • Beschleunigung 0 – 100 km/h: 8,2 Sekunden
  • Leergewicht: 1362 kg
  • Getriebe: 6-Gang-Doppelkupplung
  • Normverbrauch: 4,9 Liter Super / 100 km
  • FOCUS online Testverbrauch: 5,4 Liter Super/ 100 km
  • Ladevolumen: 350 - 1105 Liter
  • Preis: ab 29.740 Euro