Rede im US-Kongress: Als Trump Saal betritt, stiehlt Demokratin ihm mit Schild die Show
Donald Trumps Auftritt im US-Kongress erhitzte die Gemüter. Eine Abgeordnete leistete stillen Protest – bis ein Republikaner dazwischen ging.
Washington, D.C. – Eine Stunde und 40 Minuten dauerte die Rede des US-Präsidenten Donald Trump im US-Kongress. Wie die Tagesschau berichtete, hielt der Republikaner damit die längste Rede im Kongress seit 60 Jahren. Trump äußerte sich zum Ukraine-Krieg, zu möglichen Friedensverhandlungen, lobte sich selbst und die Arbeit seines Vertrauten Elon Musk und versprach Preissenkungen in den USA.
Heftige Kritik kam vor allem von den Demokraten. Der Abgeordnete Al Green wurde nach wiederholten Zwischenrufen sogar aus dem Saal geschmissen. Doch es gab auch stille Protestformen – so hielten einige demokratische Abgeordnete Schilder hoch, in denen sie den Ausführungen des US-Präsidenten widersprachen. Eines davon dürfte Trump besonders gestört haben.
„Das ist nicht normal“ – Abgeordnete protestiert mit Schild gegen Donald Trumps Rede im US-Kongress
Donald Trump, der viel Wert auf einen starken Auftritt legt, wurde noch vor seinem Auftritt im Kongress scharf angegangen. Zwar nicht mit Worten, dafür mit einem Schild, das von der demokratischen Kongressabgeordneten Melanie Stansbury aus New Mexico hochgehalten wurde.
In einem Videoausschnitt des US-Senders CNN ist zu sehen, wie sie unmittelbar hinter Trump ein Papier hält, auf dem geschrieben stand: „Das ist nicht normal“. Eine klare Kritik am geplanten Auftritt des republikanischen Präsidenten. Ob er den stillen Protest der Opposition bemerkt hat, ist aus dem Ausschnitt nicht klar zu erkennen. Als Trump republikanische Abgeordnete begrüßte, deutete er zumindest mit dem Daumen hinter sich. Ob oder etwas er zu dem Schild zu sagen hatte, ist nicht zu hören.
Eine deutlichere Reaktion kam allerdings vom republikanischen Abgeordneten Lance Gooden aus Texas. Der wollte die Kritik an Trump wohl nicht einfach hinnehmen und riss Stansbury das Papier kurzerhand aus den Händen. Anschließend warf er es in die Luft.
Trumps Rede im US-Kongress: US-Präsident spricht wieder über Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg
Der Protest der Demokraten scheint Trump nicht massiv gestört zu haben. Beinahe zwei Stunden sprach er unbeirrt über seine Pläne für die USA, seine angeblichen Errungenschaften – aber auch für eine mögliche Friedenslösung im Ukraine-Krieg. Vom Eklat beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus, als Trump und sein Vize J.D. Vance scharfe Kritik an ihm übten, war nichts mehr zu hören.
Meine News
Stattdessen zitierte der US-Präsident aus einem angeblichen Brief Selenskyjs an ihn. In diesem habe sich der ukrainische Präsident für Verhandlungen im Abwehrkampf gegen die russische Invasion bereit erklärt. „In dem Brief heißt es, dass die Ukraine bereit ist, so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch zu kommen“, sagte Trump in seiner Rede. Weiter erklärte Trump, dass sich Selenskyj für die geleistete Unterstützung der US-Amerikaner bedankt habe. Er und Vance hatten ihm zuletzt vorgeworfen, nicht ausreichend Dankbarkeit für geleistete Hilfen ausgedrückt zu haben. Auch das geplatzte Rohstoffabkommen liege wieder auf dem Tisch. Trump zeigte sich dankbar über den Brief. „Ich schätze, dass er diesen Brief geschickt hat“, so der US-Präsident.

Ansage an Grönland: Trump macht Bevölkerung Angebot bei Rede im Kongress
Nach seinem Amtsantritt sorgten Trumps Forderungen nach einer Übernahme der Arktik-Insel Grönland für internationales Empören. Der US-Präsident begründete seinen Anspruch schon damals mit dem Sicherheitsinteresse der USA, was er im Kongress erneut wiederholte. „Wir brauchen Grönland für unsere nationale und sogar internationale Sicherheit“, so Trump in der Nacht zum Mittwoch (5. März).
Er machte den Grönländern dabei sogar ein Angebot: „Solltet ihr euch dazu entscheiden, heißen wir euch in den USA willkommen“. Ob er der autonomen Insel, die offiziell zu Dänemark gehört, tatsächlich eine Wahl lassen will, bleibt allerdings abzuwarten. Denn nach seinem Angebot betonte er sogleich, dass man Grönland „so oder so bekommen“ werde. Applaus erntete er von den Republikanern. Die Demokraten reagierten mit Zwischenrufen. (nhi)