"Nationalschatz": 300 Kilogramm schwerer Smaragdblock im Präsidentenpalast von Madagaskar entdeckt

Etwa einen Monat nach der Machtübernahme hat Neu-Staatsoberhaupt Michaël Randrianirina in Madagaskar einen seltenen Schatz zutage gefördert. In einem geheimen Raum des Präsidentenpalastes fanden Truppen des Militärs einen circa 300 Kilogramm schweren Smaragd, eingebettet in das sogenannte "Muttergestein". Ein Bericht des französischen Fernsehsenders TF1 Info beschreibt die Umstände des Fundes.

300 Kilo-Smaragd: Monster-Diamant in Präsidentenpalast entdeckt

"Wir wissen nicht, warum der Stein hier abgelegt wurde. Wir freuen uns einfach, zeigen zu können, dass wir bereit sind, in völliger Transparenz zu arbeiten", erklärte Randrianirina gegenüber der Presse. Es wird vermutet, dass der Edelstein bereits seit 2009 in den Räumen des Gebäudes versteckt gehalten worden war.

Bislang kann keine Aussage über die Qualität und den Wert des Smaragdes gemacht werden. Die neue Regierung plant jetzt, eine fachkundige Analyse vorzunehmen. Bergbauminister Carl Andriamparany deutete allerdings an, dass die Entdeckung sich auch finanziell widerspiegeln könnte: "Ein Smaragd in seinem ursprünglichen Muttergestein ist sehr selten".

Der Smaragd sei ein "Nationalschatz", erklärte Randrianirina. Ein potenzieller Erlös soll in die Staatskasse fließen: "Er könnte verkauft werden. Es wird Aufgabe des Ministers sein, die Verfahren zu erklären, die zur Erhöhung der Staatseinnahmen angewendet werden."

Madagaskar: Ein Krisenstaat im Umbruch

Der Smaragdfund fällt in eine chaotische Zeit für den afrikanischen Inselstaat. Vor knapp einem Monat übernahm das Militär unter Führung von Colonel Randrianirina die Kontrolle. Zuvor hatte das Parlament Präsident Andry Rajoelina nach landesweiten Protesten wegen Strom- und Wasserausfällen abgesetzt. Die Eliteeinheit CAPSAT erklärte laut des britischen "Guardian" öffentlich: "We have taken the power." 

Kurz darauf setzte das Militär die Verfassung und mehrere zentrale Institutionen außer Kraft – darunter den Senat, die nationale Wahlkommission und andere Kontrollorgane. Wie der katarische Fernsehsender Al Jazeera berichtet, will die Militärführung als Übergangsregierung für maximal zwei Jahre regieren. Parallel soll über eine neue Verfassung verhandelt und anschließend Wahlen durchgeführt werden.

Die Afrikanische Union reagierte auf den Putsch sofort mit der Aussetzung von Madagaskar, was die neue Militärregierung politisch isoliert. Auch die Vereinten Nationen verurteilten den Umsturz scharf und forderten die Rückkehr zur rechtsstaatlichen Ordnung.