150 Menschen demonstrieren vor AfD-Veranstaltung
Rund 150 Menschen, so eine Schätzung von Polizei und Veranstalter, haben in Gröbenzell gegen die AfD demonstriert, die im Freizeitheim zu einer Wahlkampfveranstaltung eingeladen hatte.
Gröbenzell – Ursprünglich sollte der Bundestagsabgeordnete Petr Bystron kommen. Gegen diesen besteht aber der Verdacht der Bestechlichkeit und der Geldwäsche, weshalb er kurzfristig absagte.
Rund 40 Anhänger der Partei standen am Mittwochabend etwa dreimal so vielen Demonstranten gegenüber. Gemeinderat Walter Voit von den Grünen, die die Demonstration organisiert hatten, zeigte sich über die Zahl überrascht: „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass so viele unserem Aufruf folgen.“ Erst am vorvergangenen Donnerstag sei in der Gemeinderatssitzung bekannt geworden, dass die AfD in Gröbenzell auftritt. Bürgermeister Martin Schäfer hatte eine entsprechende Anfrage bestätigt. Wegen des Pfingstmontages seien dann Organisation und die rechtzeitige formale Anmeldung der Demonstration schwierig gewesen, so Voit.
Wehrhaft
Dem Aufruf waren schließlich mehrere Ortsverbände der Grünen aus benachbarten Kommunen und auch Vertreter aller im Gröbenzeller Gemeinderat vertretenen Parteien gefolgt. „Ein Zeichen, dass unsere Demokratie wehrhaft ist“, so Voit. Er verwies zudem darauf, dass die AfD in Gröbenzell bei den letzten Wahlen das schlechteste Ergebnis im Kreis eingefahren hatten. Die Demonstranten hatten sich auf Anweisung der Polizei in der Mitte des Platzes versammelt.
Für die Besucher der AfD-Veranstaltung war ein Bereich freigehalten, in dem sie Zugang zum Freizeitheim fanden. So kam es weder zu Berührungspunkten noch zu verbalen Auseinandersetzungen.
Auf Distanz
Hans Sautmann als Sprecher der Kreis-Grünen erklärte noch, dass die Demonstration sicherlich größer ausgefallen wäre, wenn tatsächlich der Bundestagsabgeordnete Bystron aufgetreten wäre. „Das hätte aus dem bundespolitischen Aspekt heraus noch eine andere Dimension gehabt.“
Für den AfD-Kreisverband bezeichnete der stellvertretende Vorsitzende Tassilo Erhardt das Auftrittsverbot Bystrons als „einen Sieg unserer Gegner“. AfD-Wähler seien keine Monster.
Der anstelle von Bystron angereiste Landtagsabgeordnete Andreas Winhart ging unter anderem auf Reaktionen aus Frankreich und Italien ein. Dort hatten sich Rechtsparteien von der AfD distanziert. „Wir machen Politik nicht für Frankreich oder Italien, sondern für Deutschland“, sagte Winhart. Die Probleme des eigenen Landes müssten Vorrang haben vor der Finanzierung Europas.
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