Zentrale Neuerung 2025: Millionen Rentner dürfen sich über Prämie freuen

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Die Bundesregierung plant einen großzügigen Bonus für Rentner, die länger arbeiten wollen. Wer die Prämie erhält und wie sie beantragt werden kann.

München – Wer in den Ruhestand geht, gehört noch lange nicht zum alten Eisen. Etliche Rentner wollen daher gern im Job verbleiben. Die Ampel-Koalition erhöht nun die Anreize und verspricht die sogenannte Rentenaufschubprämie für all denjenigen, die weiterarbeiten wollen – ganz nach dem Motto: Arbeit soll sich auch im Rentenalter lohnen. Die Politik geht von einer Win-win-Situation aus, in der nicht nur Rentner, sondern auch die Wirtschaft profitieren sollen. „Fachkräfte werden händeringend gesucht“, schreibt die Bundesregierung zu ihrer Wachstumsinitiative, die bereits im vergangenen Jahr beschlossen wurde.

Prämie im Rahmen einer Einmalzahlung für arbeitende Rentner

Die Bundesregierung plant mehrere Maßnahmen, damit es sich für Ältere lohnt, über das Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten. Unter anderem soll es künftig möglich sein, befristete Arbeitsverträge mit dem bisherigen Arbeitgeber erneut abzuschließen beziehungsweise die Rentenaufschubprämie als Einmalzahlung in Anspruch zu nehmen.

Die Rentenaufschubprämie gibt es laut dem Beratungsportal rentenbescheid24.de für bis zu 36 Kalendermonaten. Die Voraussetzungen für einen Anspruch auf die Prämie sind in dem neuen Paragrafen 107a des sechsten Sozialgesetzbuches geregelt. Demnach erhalten diejenigen eine Prämie, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze mindestens zwölf und höchstens 36 Monate auf seine Rente verzichten und weiterhin mehr als geringfügig erwerbstätig sind.

Diese Personen haben laut dem Beratungsportal Anspruch auf die Prämie

  • Arbeitnehmer oder Selbstständige, die die Regelaltersgrenze erreicht haben
  • Personen, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze über zwölf Monate hinweg in einem rentenversicherungspflichtigen Job weiterarbeiten, außer in einem Minijob
  • Personen, denen keine Altersrente ab Regelaltersgrenze bindend bewilligt wird

Nach zwei Jahren rund 20.000 Euro mehr: So profitieren Rentner mit Durchschnittsgehalt von der Prämie

Neben der bereits bestehenden Möglichkeit, monatliche Zuschläge für eine spätere Inanspruchnahme der Rente zu erhalten, sollen sich Arbeitnehmende zukünftig auch für eine Rentenaufschubprämie entscheiden können. „Die Rentenaufschubprämie soll in Höhe der entgangenen Rente zuzüglich eines Prämienfaktors mit dem Beginn der aufgeschobenen Rente gezahlt werden“, erklärt die Deutsche Rentenversicherung (DRV). Die Regelung soll erst am 1. Januar 2028 in Kraft treten. Das Plus wäre für viele Rentner beachtlich.

Wie hoch die Prämie für jeden einzelnen Rentner ausfällt, ist unterschiedlich. Eine Beispielrechnung hat der Ratgeber Finanztip.de aufgezeigt. Demnach erhält ein Durchschnittsverdiener, der die Rentenaufschubprämie in Anspruch nimmt, mit einem Brutto-Jahresgehalt von 45.358 Euro nach zwei Jahren circa 22.000 Euro mehr. Hätte er sich nämlich nicht erst 69 Jahren, sondern bereits mit mit 67 Jahren zur Ruhe gesetzt, würde er auf zwei KJahre hochgerechnet eine Rente in Höhe von 43.000 Euro erhalten. Davon müsste er aber noch Sozialversicherungsbeiträge und Steuern zahlen. Am Ende erhilet er somit nur 25.000 Euro. In diese Beispielrechnung fließen die ab kommenden März steigenden Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung für Senioren nicht mit ein..

Setzt sich der Beispielrentner aber erst mit 69 Jahren zur Ruhe, erhält er auf einen Schlag eine Prämie von 47.000 Euro. Laut dem Arbeitsministerium soll die Prämie sozialabgabenfrei sein. Finanztip.de geht außerdem davon aus, dass Rentner die Prämie steuerfrei bekommen. Wer von der Rentenaufschubprämie profitieren will, sollte sich an die DRV wenden. Diese bietet zudem eine Online-Beratung für Interessenten an.

Ab 2025 kann sich ein späterer Ruhestand lohnen. Die Rentenaufschubprämie soll eingeführt werden und kann für einige Arbeitnehmer eine Extrazahlung bedeuten.
Ab 2025 kann sich ein späterer Ruhestand lohnen. Die Rentenaufschubprämie soll eingeführt werden und kann für einige Arbeitnehmer eine Extrazahlung bedeuten. © Collage: echo24.de, Fotos: IMAGO/ Steinach, IMAGO/ Westend61

Arbeiten im Ruhestand: Prämie lohnt sich für „gesunde“ Rentner

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hält den Bonus für diejenigen geeignet, die genug verdienen und gesund sind, den Rentenbeginn aufzuschieben. Gleichzeitig fordert der DGB aber einen besseren Arbeits- und Gesundheitsschutz für Beschäftigte. Reha und Präventionsmaßnahmen und eine gute Arbeitsmarktpolitik „wären sicher erfolgreicher, um älter werdende Beschäftigte in Arbeit zu halten“, so der DGB. So viel Geld dürfen Rentner mit Erwerbsminderungsrente jetzt bereits hinzuverdienen.

Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts gingen 13 Prozent der Rentner in Deutschland in den ersten sechs Monaten nach dem erstmaligen Bezug einer Altersrente weiter ihrer Arbeit nach. Während sechs Prozent ihre Arbeit unverändert fortsetzten, arbeiteten sieben Prozent nach Renteneintritt mit Veränderungen weiter. Der Großteil (55 Prozent) der Rentner hörte mit dem Eintritt in den Ruhestand auf zu arbeiten. (sthe)

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