Beim Blick in den Koalitionsvertrag fällt Merz‘ Unterschrift aus der Reihe
Der Koalitionsvertrag zwischen SPD und Union ist offiziell unterzeichnet. Beim Blick auf Friedrich Merz‘ Signatur fällt etwas auf.
Berlin – Der Koalitionsvertrag stand schon länger fest, nun haben CDU, CSU und SPD ihn auch offiziell unterschrieben. Am Montagmittag traten dafür die Parteispitzen zusammen. Zuvor äußerten sich Friedrich Merz, der am 6. Mai zum Bundeskanzler gewählt werden soll, sowie CSU-Chef Markus Söder und die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken noch in einer Pressekonferenz.
Koalitionsvertrag unterschrieben: Merz, Söder, Klingbeil und Esken sprechen auf Pressekonferenz
In seinem Statement sprach Merz die „historische Verantwortung“ an, die die neue schwarz-rote-Koalition habe, politischen Erfolg zu kreieren. SPD-Chef Klingbeil lenkte den Blick vor allem auf das Ziel, Deutschland wieder wirtschaftlich in Schwung zu bringen. „Heute investieren und morgen entlasten“, rief der zukünftige Vizekanzler als Motto aus. Söder kündigte an, den Blick von außen auf die Koalition halten zu wollen. Gleichzeitig gab es ein Scharmützel mit SPD-Co-Chefin Esken, die im Merz-Kabinett kein Ministeramt bekommen wird. Söder sprach davon, drei Minister aus Bayern benannt zu haben. Esken konterte, dass er ja auch gar keine anderen benennen könne.
Insgesamt zeigten die Spitzen der Parteien sich allerdings gut gelaunt und blickten mit Zuversicht für die anstehende Zusammenarbeit in die Zukunft. Dann schritten alle vier nacheinander zur Unterschrift des Koalitionsvertrages. Dieser lag in dreifacher Ausführung bereit. Als Erstes setzte Friedrich Merz seine Signatur. Dabei kam es zu einem kurzen kuriosen Moment, als jemand ihm offenbar etwas zurief, der designierte Kanzler im Unterzeichnungsprozess kurz hoch zuckte.
Parteispitzen unterschreiben Koalitionsvertrag – Merz-Signatur fällt aus der Reihe
Nach Merz folgten Lars Klingbeil und Saskia Esken. Abschließend unterschrieb Markus Söder. Damit ist die Zusammenarbeit der schwarz-roten Koalition offiziell besiegelt. In den Live-Mitschnitten ließ sich außerdem bereits ein erster Blick auf die Unterschriften erhaschen.
Dabei fiel auf: Unterschiedlicher könnten die Signaturen kaum sein. Besonders Friedrich Merz sticht heraus. Denn die Unterschrift ist im Gegensatz zu den anderen, wenn auch schnell und nicht ganz ordentlich geschrieben, auffällig klar. Bei Klingbeil und Söder hingegen lassen sich die Namen der jeweiligen Person kaum herauslesen. Ihre vollen Namen schrieben sie nicht. Dies tat allerdings Saskia Esken, genau wie Merz. Ihre Unterschrift fiel jedoch recht unleserlich aus.
Verwunderlicher Moment bei Söders Unterzeichnung – dahinter steckt Tradition
Übrigens: Zum Abschluss der Unterzeichnung steckte Markus Söder den bereitliegenden Kugelschreiber ein, was von der Moderatorin der Veranstaltung vor Ort auch kommentiert wurde. Was für manche verwunderlich wirken mochte, hat jedoch eine gewisse Tradition. Die Stifte liegen für jede unterzeichnende Person bereit und dürfen als Andenken mitgenommen werden.

Undeutliche Unterschriften hin oder her. Jetzt ist es an CDU, CSU und SPD, umso deutlichere und klare Politik zu machen. Und dabei könnte einiges ganz schnell gehen. Diese Punkte will die Merz-Regierung in den ersten 100 Tagen angehen. (han)