Baerbock verschafft sich Top-Job bei UN: Null Bock auf Oppositionsmühsal
Trotz krachender Niederlage bei der Wahl besorgt sich Annalena Baerbock (Grüne) einen Chefposten bei der UN. Ein Kommentar von Christian Deutschländer.
Früher oder später erwischt es leider viele Außenpolitiker: Sie gleiten ab ins bedeutungsvolle Gesülze über den Weltenlauf, sind ganz benommen von ihrer Wichtigkeit und halten sich für unverzichtbar. Dazu passt, dass sich Noch-Außenministerin Annalena Baerbock von einem nachrangigen Detail wie ihrer krachenden Abwahl nicht stören lässt und sich schnell einen Chefposten bei den Vereinten Nationen sichert.
Baerbock schnappt sich trotz Kritik Top-Job bei der UN – Null Bock auf Opposition in Berlin
Unhöflicher formuliert: null Bock auf Oppositionsmühsal in Berlin. Dafür lässt sie nun eine hochqualifizierte, bestens vernetzte Diplomatin in letzter Minute aus dem Weg räumen.
Menschlich ist das sogar nachvollziehbar. Ja, Baerbock hat in ihrer kurzen Amtszeit viel aushalten müssen an Angriffen, Pöbeleien, Hass, und einiges davon traf ihre Familie. Sie hat Opfer gebracht. Maßstab für die Vergabe internationaler Ämter sollten aber weder Mitleid noch Versorgung sein – sondern Erfahrung und Qualifikation.
Baerbock kann mit Top-Job in UN wohl wenig Schaden anrichten – Merz muss Kurs korrigieren
Baerbock war eine emsige, aber keine gute Außenministerin. Ihre Belehrungen bewegten wenig, ihre „feministische Außenpolitik“ blieb Phrase, ihre Afghanistan-Charterflüge vertauschten Start und Ziel. Die tragischen Defizite ihres Kanzlers, gerade in der Europapolitik, glich sie nicht aus. In der Israel-Politik traf sie mehrfach den Ton nicht. Und unter ihrer Regie stopfte der Bund dem Palästinenserwerk UNRWA, das agiert wie eine Hilfsorganisation der Hamas-Terroristen, unbeirrt dreistellige Millionensummen zu.
Spötter sagen, in der überbewerteten, zahn- und machtlosen UN-Generalversammlung werde Baerbock wenig Schaden anrichten. Bald-Kanzler Friedrich Merz billigt die Personalie wohl, das kleinste seiner arg vielen rotgrünen Zugeständnisse der letzten Zeit. Umso dringender ist eine harte Kurskorrektur der deutschen Außen- und Scheckbuchpolitik, die er bald liefern muss.