Rutte ist neuer Nato-Generalsekretär – Stoltenberg mahnt zum Abschied zur Zusammenarbeit mit Trump

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Jens Stoltenberg gibt seinen Posten als Nato-Chef an Mark Rutte ab. Um die Unterstützung für die Ukraine beizubehalten, mahnt er auch zur Zusammenarbeit mit Trump.

Update vom 1. Oktober, 10.26 Uhr: Jetzt ist es offiziell: Der ehemalige niederländische Ministerpräsident Mark Rutte ist neuer Nato-Generalsekretär. Nach rund zehn Jahren im Amt übergab der Norweger Jens Stoltenberg den Posten in einer Zeremonie im Hauptquartier der Allianz in Brüssel.

Erstmeldung vom 1. Oktober: Brüssel – Nach zehn Jahren an der Spitze der Nato tritt Jens Stoltenberg ab und übergibt das Amt des Generalsekretärs an Mark Rutte. Der ehemalige niederländische Ministerpräsident übernimmt das Ruder in einer Zeit, in der die Allianz mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert ist.

Stoltenberg warnt vor Rücktritt vor „selbst erfüllenden Prophezeiungen“ wegen Trump

Bevor Stoltenberg jedoch die Geschäfte als Nato-Chef an seinen Nachfolger abgibt, richtet er wegen des Ukraine-Kriegs mahnende Worte an die Mitgliedsstaaten in Europa. „Es ist wichtig, dass die europäischen Verbündeten keine sich selbst erfüllenden Prophezeiungen schaffen“, sagte er im Interview mit Politico. Die europäischen Staaten müssen laut Stoltenberg alles unternehmen, um die Unterstützung für die Ukraine im Falle einer Wiederwahl des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump bei der US-Wahl 2024 aufrechtzuerhalten.

„Wer auch immer im November zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird, ich denke, es ist wichtig, dass die europäischen Verbündeten mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass sie die Ukraine weiterhin unterstützen“, sagte er im Politico-Interview.

Stoltenberg mahnt vor seinem Rücktritt zur Zusammenarbeit mit Trump.
Der scheidende Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (l.) mahnt zur Zusammenarbeit mit dem Ex-Präsidenten der USA, Donald Trump. © Evan Vucci/Hannes P Albert/dpa (Montage)

Rutte übernimmt Stoltenberg-Nachfolge in Krisenzeiten

Stoltenberg war bekannt für seine geduldige und diplomatische Herangehensweise, die ihm half, Blockaden innerhalb des Bündnisses zu lösen. Ein bemerkenswerter Erfolg war die Überwindung der Vetos Ungarns und der Türkei gegen den Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands. Seine Unterstützung für die Ukraine war unerschütterlich, und er setzte sich für die Lieferung westlicher Waffensysteme an das Land ein.

Mark Rutte tritt in große Fußstapfen, doch er bringt seine eigene Erfahrung und Perspektive mit. Geprägt durch die MH-17-Katastrophe, bei der 196 Niederländer ums Leben kamen, hat Rutte eine klare pro-ukrainische Haltung entwickelt. Als niederländischer Ministerpräsident unterstützte er die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine und setzte sich für eine starke militärische Unterstützung des Landes ein.

„Trump-Flüsterer“ wird neuer Nato-Generalsekretär – Rutte blickt auf schwere Herausforderungen

Rutte ist bekannt für seine direkte und manchmal unkonventionelle Art. Während Stoltenberg als Vermittler agierte, hat Rutte den Ruf eines „Trump-Flüsterers“, da er in der Lage war, den ehemaligen US-Präsidenten Trump zu besänftigen und europäische Interessen zu vertreten. Diese Fähigkeit könnte von entscheidender Bedeutung sein, sollte Trump erneut ins Weiße Haus einziehen.

Rutte wird sich mit einer Reihe von Herausforderungen auseinandersetzen müssen, darunter die Beziehungen zu Ungarn und der Türkei sowie die Erhöhung der Verteidigungsausgaben der europäischen Alliierten. Zudem steht die Anpassung der Nato-Strategie hinsichtlich der Bedrohungen aus China auf der Agenda. Während Stoltenberg erfolgreich eine Konsenskultur innerhalb der Nato förderte, wird Ruttes Fähigkeit, Konsens zu schaffen und Krisen zu managen, entscheidend für seinen Erfolg als Generalsekretär sein. (nhi/dpa)

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