Extremsportler mit rechter Gesinnung: Die Fehltritte des verstorbenen Felix Baumgartner
Felix Baumgartner ist tot. Der österreichische Extremsportler beleidigte einen Journalisten, machte Werbung für die rechtspopulistische FPÖ und wetterte harsch gegen Flüchtlinge.
Porto Sant’Elpidio – Er sorgte mit seinem Stratosphärensprung am 14. Oktober 2012 weltweit für großes Aufsehen, jetzt ist er tot. Extremsportler Felix Baumgartner ist Berichten zufolge am Donnerstag (17. Juli) bei einem Paragliding-Unfall im italienischen Porto Sant’Elpidio an der Adria ums Leben gekommen.
Felix Baumgartner ist tot: Extremsportler machte Stimmung gegen Geflüchtete
Ersten Erkenntnissen zufolge verlor er offenbar aufgrund eines plötzlichen Unwohlseins die Kontrolle über sein Paragliding-Gerät. Der Österreicher fiel in den Pool einer Hotelanlage an der Adriaküste. Die lokale Feuerwehr erklärte der Nachrichtenagentur APA, dass Baumgartner bereits tot gewesen sein soll, als er auf dem Wasser aufprallte. Baumgartner wurde 56 Jahre alt.
Neben einen waghalsigen Sprüngen hatte der gebürtige Salzburger in den vergangenen Jahren immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem wurde ihm eine große Nähe zu rechtsnationaler Politik allgemein und zur rechtspopulistischen FPÖ im Speziellen nachgesagt. Baumgartner hatte unter anderem öffentlich gegen die Unterstützung von Geflüchteten durch Österreich gewettert.

Felix Baumgartner zog nach Steuerärger aus Österreich in die Schweiz
Im Januar 2016 sorgte er zum Beispiel mit einem Facebook-Posting für reichlich Kritik, in dem er schrieb: „Ein Land, in dem Angeln ohne Angelschein bestraft wird und Menschen ohne Pass die Grenze überqueren, können nur Idioten regieren.“ In einer öffentlichen Stellungnahme legte er laut Salzburger Nachrichten damals gegen so bezeichnete Wirtschaftsflüchtlinge nach und erklärte zu seinem Wohnsitz in der Schweiz: „Auch dort bezahle ich meine Steuern, jedoch im einem angemessen Rahmen. Also sprechen wir hier NICHT von Steuerflucht, sondern Steueroptimierung.“
Ferner lobte er seinerzeit den rechtspopulistischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, „denn er hat das einzig Richtige getan. Sein LAND uns sein VOLK, das ihn gewählt hat, zu SCHÜTZEN!“ Zur Einordnung: Orbán hatte im Sommer 2015 hunderttausende Flüchtlinge ohne Verpflegung durch Ungarn, teils auf Autobahnen laufend, in Richtung Österreich und Deutschland geschickt. Thema Steuern: 2013 war Baumgartner nach Ärger mit den österreichischen Steuerbehörden in den Schweizer Kanton Thurgau gezogen. Ihm wurde hinterher eine mutmaßliche Steuerflucht vorgehalten.
Verstorbener Extremsportler Felix Baumgartner: Sprung aus 39.045 Metern in der Stratosphäre
Öffentlich machte Baumgartner wiederholt Werbung für die rechtsnationale FPÖ, insbesondere für den früheren Vizekanzler Heinz-Christian „HC“ Strache. Der polarisierende Politiker aus Wien teilte am Donnerstagabend in einer Instagram-Story auf seinem Account ein Foto von sich und Baumgartner, das wohl im Gedenken schwarz und weiß hinterlegt war. Es blieb nicht bei Hetze gegen Flüchtlinge. Anfang 2024 beleidigte Baumgartner einen Chefredakteur wegen dessen Corona-Impfung unter der Gürtellinie, bezeichnete den Journalisten laut Standard unter anderem als „festen Trottel“.
Ein Gericht verurteilte ihn daraufhin für eine Entschädigung von 5000 Euro. Baumgartner war, finanziert von einem österreichischen Getränkehersteller, am 14. Oktober 2012 in einer Druckkapsel mit einem Heliumballon in die Stratosphäre gebracht. Mit dem anschließenden Sprung aus gemessenen 39.045 Metern stellte er damals gleich drei Weltrekorde auf. Der Sprung brachte ihm internationale Bekanntheit ein. (pm)