Felix Baumgartner verunglückt: Weltall-Sprung machte ihn weltberühmt

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Bei einem Fallschirmsprung in Italien verunglückt Baumgartner tödlich – dreizehn Jahre, nachdem er mit einem Weltall-Sprung in die Geschichte eingegangen war.

Porto Sant’Elpidio – Am Nachmittag des 17. Juli 2025 bereitet sich Extremsportler Felix Baumgartner im italienischen Porto Sant’Elpidio auf einen Paraglidingflug vor. Für den Österreicher eigentlich eine Routine-Aufgabe – in der Luft erleidet er jedoch einen Herzstillstand, verliert die Kontrolle über den Fallschirm und verstirbt kurz darauf. Baumgartner wurde 56 Jahre alt. Vor allem in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten hatte er weltweite Berühmtheit erlangt.

Rückblick: Es ist der 14. Oktober 2012, als Baumgartner Geschichte schreibt. Bereits seit vielen Jahren ist der Österreicher weltweit als Extremsportler unterwegs: 1999 etwa sprang er illegal aus dem 88. Stockwerk eines Wolkenkratzers in Malaysia, zudem absolvierte er seit Mitte der 90er-Jahre hunderte Fallschirmsprünge und war als Base-Jumper aktiv.   

Verunglückter Felix Baumgartner – so wurde er durch Weltall-Sprung 2012 weltberühmt

Was er aber an diesem Sonntag im Oktober vorhat, wird sämtliche bisher aufgestellten Rekorde brechen. Denn der damals 43-Jährige plant, von der Kapsel am Rande des Weltalls in rund 40 Kilometern Höhe im freien Fall in Richtung Erde zu springen. Das große Ziel: Als erster Mensch ohne Flugobjekt die Schallmauer zu durchbrechen.

Natürlich ist das vom Getränkehersteller Red Bull gesponsorte Vorhaben hochriskant. Allen Beteiligten ist im Vorfeld klar, dass Baumgartner den Sprung unter Umständen nicht überleben wird. Doch der gebürtige Salzburger geht das Risiko ein – mit Erfolg. Der Sturzflug gelingt, und nach knapp vier Minuten öffnet er seinen Fallschirm und bereitet sich auf die Landung vor.

Durch den Weltall-Sprung wird Baumgartner schlagartig weltberühmt: Millionen Menschen verfolgen den „Space Jump“ vor dem Fernseher, insgesamt übertragen 77 Fernsehsender auf der ganzen Welt den historischen Moment. Im Laufe der Jahre sammelt das Video des Sprunges auf YouTube fast eine Milliarde Aufrufe. „Ich war der erste Mensch, der außerhalb eines Flugobjekts die Schallmauer durchbrochen hat und damit in die Geschichtsbücher eingegangen ist“, blickt Baumgartner später stolz auf den Erfolg zurück.

Baumgartner absolvierte im Vorfeld hunderte Tests

Im Vorfeld hatte sich der Österreicher über Jahre minutiös vorbereitet. So absolvierte er hunderte Tests – darunter zwei Probesprünge aus 21  Kilometern und 29 Kilometern Höhe, zahlreiche Simulationen in Windtunneln und Vakuum‑Kammern bei minus 75 Grad sowie psychologische Trainingseinheiten.

Felix Baumgartner war einer der bekanntesten Extremsportler der Welt
Felix Baumgartner war einer der bekanntesten Extremsportler der Welt © imago stock&people

Kein Wunder also, dass er nach der sicheren Landung eine enorme Erleichterung verspürte. „Das war der erste Moment, an dem ich da saß und wusste, dass ich es geschafft hatte. Es war ein Erfolg! Jeder war glücklich. Ich war glücklich und musste nicht mehr in meinen Anzug steigen, es gab keine Tests mehr“, so Baumgartner.

Dem Extremsport blieb er dennoch auch in den folgenden Jahren erhalten. Abseits seiner großen Leidenschaft sorgte er allerdings mit teilweise fragwürdigen politischen Kommentaren für Aufmerksamkeit. So forderte er etwa den Friedensnobelpreis für Ungarns Premierminister Viktor Orban und sprach sich für eine „gemäßigte Diktatur“ anstelle eines demokratischen Systems aus. (ysl)

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