Wie Bärbel Bas ihre Biografie für die Opferrolle ausschlachtet

Beim Arbeitgebertag lachten ein paar Unternehmer über Renten-Aussagen von Arbeitsministerin Bärbel Bas. "Ich war die Projektionsfläche als Frau", sagte die Politikerin später in der ZDF-Sendung Maybrit Illner.

FOCUS-Kolumnist Jan Fleischhauer sieht in ihrer Verteidigungsstrategie im neuen "Schwarzen Kanal" kein Versehen, sondern ein Muster: Wann immer es ihr politisch nützt, zieht die SPD-Vorsitzende die Frauenkarte.

Dasselbe Motiv erkennt er in ihrer eigenen Aufstiegsstory. Bas präsentiert sich gern als strukturell benachteiligte Aufsteigerin, selbst dann, wenn die Fakten dazu kaum passen. Fleischhauer erinnert an den Kern ihrer Biografie: "Vater: Lastwagenfahrer, Mutter: Hausfrau, sie selber: Hauptschulabschluss." 

Bas-Aufstieg ein Märchen?

Daraus macht Bas rückblickend eine Art Feminismus-Saga, inklusive der Behauptung, sie sei nur deshalb nicht technische Zeichnerin geworden, weil Betriebe "keine Toiletten für Frauen" gehabt hätten. 

Der Kolumnist verweist auf Experten, die das geprüft hätten. Sein Fazit dazu: "Das hat die sich einfach ausgedacht." In keiner Jobabsage würde je der Grund angegeben. Für ihn ist klar: Der fehlende Realschulabschluss sei wohl eher das entscheidende Kriterium gewesen, nicht fehlende Sanitäranlagen.

An diesem Punkt zieht Fleischhauer die Parallele zu Kulturstaatsminister Wolfram Weimer, dessen Name jüngst durch fragwürdige Geschäftspraktiken beschmutzt wurde - und der dafür ebenfalls eine passende Erklärung fand.