Ottilianer Pater in ZDF-Sendung „Bares für Rares“

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Bei den Dreharbeiten: Pater Otto Betler mit Moderator Horst Lichter und Expertin Wendela Horz. © ZDF

Bei „Bares für Rares“ wollte Otto Betler aus der Erzabtei St. Ottilien ein Schmuckstück verkaufen. Doch er durfte es den Antiquitätenhändlern nicht anbieten.

St. Ottilien – Im Kloster St. Ottilien geht man normalerweise sehr früh zu Bett, denn der Tag beginnt morgens um 5 Uhr. Am Mittwochabend jedoch saß die ganze Kongregation gespannt vor dem Fernseher, als zur Hauptsendezeit einer der Ihren zu sehen war. Pater Otto Betler war zu Gast in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“.

Die Idee, den Missionsbenediktiner mit einem Schmuckstück in die Sendung zu schicken, hatte Peter Richter, ein Freund und Wohltäter des Klosters. „Er kommt seit 20 Jahren zu Kursen und Exerzitien nach St. Ottilien“, erzählt Pater Otto. Peter Richter sammelt Broschen und stellte den Ottilianern ein besonders schönes Exemplar zum Verkauf zur Verfügung. „Das war sehr hochherzig von ihm.“

Wertvolle Brosche von Wohltäter

Dem Freund ging es um die finanzielle Unterstützung der Erzabtei. Zudem wollte er aber dem Fernsehpublikum vermitteln, dass Klöster keinen Anteil an der Kirchensteuer bekommen, sondern ihren Unterhalt selbst erarbeiten müssen.

Aufregend sei der Fernsehauftritt gewesen, erzählt Pater Otto. Der Drehort immerhin passte zu dem Ottilianer Mönch. Die Sendung wurde im Kloster Eberbach bei Wiesbaden aufgezeichnet. „Dort ist auch der Film ‚Der Name der Rose‘ gedreht worden“, weiß Otto Betler.

Drei Tage musste er für die Dreharbeiten vor Ort sein und – wie alle Gäste – viele Fragebögen ausfüllen und ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. „Man muss nachweisen, dass man kein Krimineller ist“, so der 62-Jährige, der in St. Ottilien als Psychoanalytiker und Exerzitienleiter arbeitet.

Seine diamantbesetzte, mit einer großen Zuchtperle verzierte Brosche in Form einer Rose wurde von der Expertin Wendela Horz begutachtet. Von ihrer gründlichen Vorbereitung war Betler höchst beeindruckt. „Sie hatte die Brosche richtig studiert, alle über 200 Brillanten gezählt und ihre Qualität beurteilt.“

Das war super, er ist katholisch.

Die Gesprächsszenen mit ihr und Moderator Horst Lichter hätten mehrmals aufgezeichnet werden müssen, so Betler. Erst nach einigen Wiederholungen war alles im Kasten. In den Pausen plauderte der Ottilianer mit Horst Lichter. „Das war super, er ist katholisch.“ Außerdem sei der Fernsehkoch und Moderator sehr humorvoll und hilfsbereit gewesen. „Und er weiß auch selbst eine Menge über Antiquitäten.“

Zwischendurch saß Pater Otto im ehemaligen Speisesaal des Klosters mit den übrigen Gästen zusammen. Dass unter ihnen die Schauspielerin Natalia Wörner war, ging an ihm vorbei. „Ich sehe nie fern. Die meisten Prominenten kenne ich nicht.“ Auch „Bares für Rares“ hatte der gebürtige Amerikaner noch nie gesehen, bevor er sich zur Vorbereitung einige Folgen im Internet anschaute.

Stück bringt nicht erhofften Betrag

So aufregend der Fernsehauftritt auch war – er endete mit einer Enttäuschung. Betlers Vollmacht für den Verkauf der Brosche besagte, dass er mit mindestens 15.000 Euro nach St. Ottilien hätte zurückkommen sollen. Doch die Expertin taxierte den Wert nur auf 8000 bis 10.000 Euro. Und so durfte Pater Otto sein Schmuckstück den anwesenden Antiquitätenhändlern nicht einmal anbieten. „Vielleicht trage ich es dann selber“, kommentierte der Ottilianer schlagfertig, bevor er ohne Geld von der Bühne abging.

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