Wende im Ukraine-Krieg wegen Ukraine-Drohnen: Russland setzt auf neue Taktik
Wende im Ukraine-Krieg wegen Billig-Drohnen: Russland setzt auf neue Taktik
Der Ukraine-Krieg ist auch ein Wettlauf der Waffentechnologien. Auch dank der Drohnen kann sich die Ukraine gegen Russland behaupten.
Kiew/Moskau – Dank der kostengünstigen Drohnen kann Kiew im Ukraine-Krieg immer wieder Erfolge vorweisen. Doch auch Russland passt sich an die moderne Kriegsführung an. Die russische Schwarzmeerflotte soll eine neue Drohne entwickelt haben, die gegen ukrainische Drohnenboote eingesetzt werden kann, wie das Institute for the Study of War (ISW) in ihrem aktuellen Bericht schreibt.
Das russische Verteidigungsministerium hatte am Samstag (1. Februar) von einer neuartigen Drohne berichtet, die ein ukrainisches Drohnenboot zerstört haben soll. Weiter hatten russische Militärblogger behauptet, dass die russische Schwarzmeerflotte die Drohne zu Wasser abgefeuert hatte. Im Bericht des ISW heißt es: „Dieser Angriff ist möglicherweise der erste dokumentierte Fall, in dem die russischen Streitkräfte eine Seestreitkraft nutzen, um Drohnen einzusetzen, die in der Lage sind, ukrainische Marinedrohnen zu zerstören.“
Die Magura-Drohne als Gamechanger für die Ukraine im Schwarzen Meer
Und die ukrainischen Marinedrohnen vom Modell Magura V5 waren im Ukraine-Krieg bisher ausschlaggebend, warum es Kiew geschafft hatte, die russische Flotte aus dem Schwarzen Meer zurückzudrängen. Eine eigene Flotte besitzt die Ukraine seit der Krim Annexion 2014 nicht mehr. Doch die Drohnenboote schafften es immer wieder, die russischen Militärschiffe zu beschädigen. Größter Rückschlag für Wladimir Putin war als das Flagschiff der Schwarzmeerflotte, die Moskwa, im April 2022 von zwei ukrainischen Neptun-Seezielflugkörpern getroffen und letztlich versenkt wurde.
Mit der von Russland neu entwickelten Drohne könnten die russischen Streitkräfte einen Weg gefunden zu haben, die Seedrohnen effektiver zu bekämpfen. Dabei sind die ukrainischen Drohnen nicht nur für die Schwarzmeerflotte eine Gefahr, sondern auch für russische Helikopter. Denn die ukrainischen Magura-Drohnen können auch mit Flugabwehrraketen ausgestattet werden. Erst Ende Dezember hatten die Drohnen zwei russische Mil Mi-8 Helikopter über dem Schwarzen Meer abgeschossen, wie der ukrainische Geheimdienst (HUR), laut dem Kyiv Independent berichtet hatte.

Neue Drohnen im Ukraine-Krieg auf beiden Seiten der Front
Generell hat die Magura-Drohne eine Reichweite von über 800 Kilometern und kann auf bis zu 80 km/h auf dem Wasser beschleunigen. Insgesamt kann das Drohnenboot eine Sprengladung von bis zu 250 Kilogramm mitführen. Eine der Drohnen kostet 240.000 US-Dollar und ist damit um eine vielfaches billiger als ihre Ziele wie die Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte oder Helikopter.
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Ob die von Russland entwickelte Drohne tatsächlich effektiv gegen die Magura ist, ist jedoch noch unklar. Unterdessen gibt es auch bei anderen Drohnenmodellen Neuerungen auf beiden Seiten der Ukraine-Front. Neue Glasfaserdrohnen sollen Störsender gänzlich umgehen können, indem hinter der Drohne ein kilometerlanges Glasfaserkabel ausgerollt wird. Anders als bei herkömmlichen Drohnen erhält die Glasfaserdrohne ihr Signal nicht per Funkverbindung, sondern über das Glasfaserkabel. So kann das Signal auch nicht gestört werden. Generell hat der Ukraine-Krieg zu einer Neuausrichtung der Kriegsführung geführt. Vor allem großes und teures Militärgerät muss sich vor den kleinen und kosteneffizienten Drohnen fürchten. (sischr)