Massive Verluste im Ukraine-Krieg: Aus Mangel an Fahrzeugen – Putin sendet wohl Esel an die Front

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Der Ukraine-Krieg hält weiter an. Die Verluste gehen weiter hoch – für Russland sogar so hoch, dass nun ganz besondere Helfer anpacken müssen.

Moskau – US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den Ukraine-Krieg innerhalb kürzester Zeit zu beenden. Nach dem gescheiterten Treffen zwischen Trump, Vizepräsident J. D. Vance und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scheint ein schnelles Kriegsende in weite Ferne gerückt. Die Ukrainer auf dem Schlachtfeld stellen sich wieder auf lange Kämpfe ein – ebenso wie Russland. Doch für den Aggressor nagt der anhaltende Krieg an den Reserven. Wladimir Putin setzt deshalb offenbar auch auf seine flauschigen Freunde.

Im Ukraine-Krieg: Putin sendet Pferde, Esel und Kamele an die Frontlinien

In den vergangenen Monaten häuften sich Fotos und Videos auf prorussischen Telegram-Kanälen, in denen die russische Armee auf sehr spezielle Transportmittel zurückgreifen musste. Russische Soldaten nutzen offenbar Pferde und Esel für den Nachschubtransport zu und von den Frontlinien in der Ukraine. Laut der unabhängigen Moscow Times sind hohe Verluste und Produktionsengpässe der Grund für diese Maßnahme.

Der Blogger Kirill Fedorov soll auf Telegram behauptet haben, das Verteidigungsministerium habe seiner Einheit einen Esel geschickt, weil es an Fahrzeugen mangele. Auch sollen weitere Beweise aufgetaucht sein, dass russische Soldaten Esel, Pferde und sogar Kamele zum Transport von Vorräten verwendet werden sollen, berichtete die Moscow Times.

Ein brauner und ein grauer Esel stehen auf der Weide.
Im Ukraine-Krieg setzt Putin nun auch auf Esel als Transportmittel (Symbolbild). © IMAGO / imagebroker

Lasttiere an der Front im Ukraine-Krieg: „Auch Hunde und Katzen kommen im Kampfgebiet zum Einsatz“

Generalleutnant Viktor Sobolev, Mitglied des Verteidigungsausschusses der russischen Staatsduma, sagte gegenüber dem unabhängigen russischen Fernsehsender RTVI, der Einsatz von Lasttieren durch die Armee sei eine „normale“ Praxis. „Alle Mittel, die darauf abzielen, das Leben unserer Soldaten und Offiziere in der speziellen Militäroperationszone zu schützen, sind gut.“ Doch bei Eseln und Pferden kein Halt: „Lass es klappen, lass die Esel zum Sieg verhelfen. Auch Hunde und Katzen kommen im Kampfgebiet zum Einsatz – sie helfen ebenso wie Pferde bei der Mäusebekämpfung in den Schützengräben“, ergänzte der Abgeordnete.

Sobolev sprach im Interview von keiner ungewöhnlichen Maßnahme im Krieg. Pferde und Esel werden und wurden in Kriegssituationen als Transportmittel genutzt. So zum Beispiel im Afghanistan-Krieg, um Ausrüstung in gebirgigem Gelände zu transportieren. Hunde dienten im Zweiten Weltkrieg als Minensucher und Panzerjäger, während sie im Vietnamkrieg feindliche Soldaten aufspürten. Katzen halfen in beiden Weltkriegen sowie auf Marineschiffen, Vorräte vor Ratten zu schützen.

Bis heute sind die tierischen Begleiter, wichtige Hilfen im Krieg. Auch auf ukrainischer Seite sind Vierbeiner unterwegs. Bereits 2024 hatte die Europäische Union damit begonnen, für die Ukraine Sprengstoff- und Minenspürhunde auszubilden. Etwa 50 sind im Laufe der Zeit trainiert worden und im Ukraine-Krieg im Einsatz.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russische Motorradfahrer werden Opfer von Ukraine-Drohnen

Neben Tieren ist die russische Armee zunehmend dazu übergegangen, auf unkonventionelle Transportmittel zurückzugreifen. Nicht nur zivile Fahrzeuge fahren neben Panzern im Ukraine-Krieg. Putin setzte in der Vergangenheit auch vermehrt auf Motorräder. Die kleinen Maschinen ermöglichen ein schnelleres Vorrücken und minimieren die Gefahr, entdeckt zu werden, sicher sind sie trotzdem nicht. Ein Vorfall in Donezk Ende Januar zeigte, dass die wendigen Zweiräder keine Garantie für den Erfolg auf dem Schlachtfeld bieten.

Russlands Präsident Wladimir Putin setz im Ukraine-Krieg neuerdings auf Verhandlungen.
Russlands Präsident Wladimir Putin setz im Ukraine-Krieg auf besondere Helfer an der Front. Sind die russischen Verluste so hoch? (Archivbild) © IMAGO/Kremlin Pool

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg sind hoch: Ausrüstung aus der Sowjetzeit

Dass Russland auf improvisierte Transportmittel angewiesen ist, liegt an massiven Verlusten. Bereits im Dezember 2024 berichtete das britische Verteidigungsministerium, dass Russland über 3.600 Kampfpanzer und fast 8.000 gepanzerte Fahrzeuge verloren habe. Aufgrund dieser Engpässe muss die Armee auf alte, schlecht gewartete Ausrüstung aus der Sowjetzeit zurückgreifen.

Der Bericht des britischen Verteidigungsministeriums stützt sich auf Bildmaterial aus den russischen Panzerlagern in Arsenjew, Buj und Ulan-Ude. Die Aufnahmen, die dem Beitrag auf der Plattform X beigefügt sind, zeigen deutliche Veränderungen zwischen den Sommern 2022 und 2024. Während die Lager im Jahr 2022 noch dicht belegt waren, sind auf den aktuellen Bildern zunehmend freie Flächen zu erkennen.

Militäranalytiker Yan Matveev wies in einem YouTube-Video daraufhin, dass der Mangel an Transportmöglichkeiten „der russischen Armee die Fähigkeit zur Durchführung strategischer Angriffsoperationen völlig genommen“ habe. Ein möglicher Grund, weshalb Putin aktuell auf dem diplomatischen Pfad wandert. (lw)

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