„Fühlte sich unwirklich an“ - Roland macht einen DNA-Test und findet elf Halbgeschwister
Roland Nordqvist verbrachte einen langweiligen Tag allein zu Hause, als er auf eine Anzeige eines Ahnenforschungsunternehmens stieß. Aus Neugier bestellte der Mann aus Schweden ein DNA-Kit. Zu seiner Überraschung fand Roland ganze elf Halbgeschwister, also Kinder, die sein Vater mit anderen Frauen zeugte. Mit vielen seiner neu gewonnenen Verwandten hält der Rentner jetzt Kontakt, berichtet er „klikk.no“.
„Plötzlich hatte ich eine große Familie, die ich zuvor nicht kannte“
Schon wenige Wochen nach dem Test erhielt der 78-Jährige eine E-Mail von einer Frau aus Dänemark, die seine ältere Schwester war. „Es war Else. Sie wurde diesen Herbst 80 Jahre alt“, erzählt Roland dem Nachrichtenportal. Kurz darauf meldeten sich auch eine weitere jüngere Schwester und ein gleichaltriger Bruder aus Kopenhagen. „Plötzlich hatte ich eine große Familie, die ich zuvor nicht kannte. Es fühlte sich unwirklich an“, freut sich Roland im Interview mit „klikk.no“.
Rolands Vater, ein charmanter Däne, hatte dem DNA-Test zufolge zwölf Kinder mit sechs verschiedenen Frauen. Der Rentner wusste nicht, dass sein Vater Verhältnisse mit anderen Frauen hatte. „Mein Papa hatte allen Grund, diskret zu sein. Er führte ein komplexes Leben“, erklärt Roland dem Nachrichtenportal.
Verwandtschafts-Test können falsche Ergebnisse erzeugen
Einige Anbieter werben für ihre DNA-Tests mit dem Versprechen, entfernte Verwandte aufdecken zu können. Allerdings warnt „tagessschau.de“ vor Risiken und falschen Ergebnissen.
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- Genauigkeit: Hinweise auf die Abstammung sind ungenau, weil das menschliche Erbgut nahezu identisch ist. Die winzigen Unterschiede reduzieren die Treffsicherheit.
- SNPs: Die sich unterscheidenden Bereiche nennt man Single Nucleotide Polymorphism (SNPs), sie machen rund 0,1 Prozent des Erbgutes aus.
- Betroffene: Gen-Daten werden nicht ausreichend geschützt und ein Spender liefert Daten über seine ganze Familie.
- Prädiktive Analytik: Über die Verwendung der Daten ist oft wenig bekannt. Unternehmen nutzen Gen-Daten für Risikobewertungen im Auftrag von Versicherungen oder für Arbeitgeber.
Paar erfährt nach zehn Ehe-Jahren von Verwandtschaft
Dennoch kann ein Gentest auch sinnvoll sein, um nahe Verwandte zu finden. Gefundene Eltern, Geschwister oder auch Halbgeschwister werden mit hoher Sicherheit korrekt angezeigt. Das muss aber nicht immer zu einer freudigen Überraschung führen.
Ein Ehepaar aus dem US-Bundesstaat Colorado entdeckte nach einem DNA-Test, dass sie Cousins sind. Celina und Joseph Quinones erfuhren dies laut „Mirror“ durch eine „23andMe“-Analyse. Celina sagte im „Love Don’t Judge“-Podcast“: „Als ich realisierte, dass wir Cousins sind, wurde mir schlecht.“ Sie haben drei gemeinsame Kinder.