Harris gegen Trump: „Schon bei Hillary Clinton war Amerika bereit für eine Präsidentin“
Kamala Harris will bei der US-Wahl gegen Donald Trump antreten. Eine Expertin erklärt, womit sie als weibliche Bewerberin zu kämpfen hat und welchen Vorteil sie hat.
Seit Joe Bidens Rückzug als Präsidentschaftskandidat steht Kamala Harris für den Wahlkampf gegen den Republikaner Donald Trump bereit. Bereits vor dem Parteitag Mitte August soll die US-Vizepräsidentin auf virtuellem Weg zur Präsidentschaftskandidatin bestimmt werden, entschieden die US-Demokraten am Mittwoch (24. Juli).
Sie setzen auf die 59-jährige Harris als Inbegriff für die Zukunft und junge Generation auf TikTok, während Donald Trump mit seinen 78 Jahren die Vergangenheit repräsentiere. Umfragen zeigen: Harris hat bei der US-Wahl im November reale Chancen gegen Trump – deutlich mehr als Joe Biden. Doch sind die USA überhaupt bereit für eine Frau als Präsidentin?

Kamala Harris: Vor welcher „Herausforderung“ die Demokraten mit ihr stehen
„Schon bei Hillary Clinton war Amerika bereit für eine Präsidentin“, sagt die Kommunikationswissenschaftlerin Karrin Vasby Anderson von der Colorado State University BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. Dass es bei den Demokraten keine anderen Herausforderer für die Nominierung gebe, zeige, dass die Partei das auch so sehe. Die demokratische Kandidatin Clinton hatte bei der US-Präsidentschaftswahl 2016 die meisten Stimmen erhalten, Trump gewann die Wahl über die Wahlleute des Wahlkollegiums.
„Die vielen Kleinspenden, die Harris erhalten hat, und die Unterstützung, die sie erfährt, signalisieren großen Enthusiasmus für ihre Kandidatur“, sagt Anderson. Die „Herausforderung“ sei für die Demokraten nun, wie auch 2016, diese breite Unterstützung in ihre Kandidatin in Swing-State-Stimmen umzuwandeln, für die Harris aktuell kämpft.
Dies ist ein Artikel von BuzzFeed News Deutschland. Wir sind ein Teil des IPPEN.MEDIA-Netzwerkes. Hier gibt es alle Beiträge von BuzzFeed News Deutschland.
Welchen Vorteil Kamala Harris bei der US-Wahl hat
Hat Kamala Harris denn einen Frauenbonus, wie es immer wieder von der gegnerischen Seite behauptet wird? „Nein“, sagt Anderson. Sie hat mehrere Bücher zu Frauen, Feminismus und Politik geschrieben. Eines davon drehe sich explizit um die kulturellen Hindernisse, mit denen weibliche Präsidentschaftskandidaten konfrontiert seien.
Meine news

„Präsidentschaftskandidatinnen haben sowohl mit explizitem Sexismus als auch mit unbewussten Vorurteilen zu kämpfen – etwas, womit männliche Kandidaten nicht konfrontiert sind“, sagt sie BuzzFeed News Deutschland.
Einen Vorteil habe Kamala Harris als Frau bei der US-Wahl: „In einem politischen Umfeld, in dem die reproduktive Freiheit stark eingeschränkt und der politische Gegner Trump wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde, kann Harris authentischer über Themen wie Schwangerschaftsabbrüche sprechen, als Joe Biden es je gekonnt hätte.“