Nach Ärger um "Abschiebetickets" - Flughafen-Teams sehen sich verunglimpft: "AfD zieht uns in eine faschistoide Ecke"

Der Kreisverband Karlsruhe der AfD hat in Briefkästen sogenannte Abschiebetickets eingeworfen, die auf der Vorderseite Flugtickets nachempfunden sind. Statt eines Passagiernamens steht darauf "illegale Einwanderer" und als Reiseziel "sicheres Herkunftsland".

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung, wie das Fachportal "Legal Tribune" berichtet. Und es gibt auch Widerstand aus der Luftfahrtbranche.

In einem Schreiben der Vertrauensleute der Gewerkschaft Verdi für die Lufthansa-Bodenangestellten am Flughafen Frankfurt, das aeroTELEGRAPH vorliegt, heißt es: "Diese Bordkarten wurden unter anderem auch in unserer nächsten Umgebung, in Offenbach, in die Briefkästen von Bürgern mit nicht typisch deutsch gelesenen Nachnamen verteilt." 

"AfD zieht unsere Branche damit in eine faschistoide politische Ecke"

Die Rechtspartei befinde sich mit dieser Aktion in der Tradition der NSDAP und der rechtsextremen NPD, die in den Jahren 1933 und 2013 bereits Bahn- beziehungsweise Flugtickets an Menschen verteilten hätten, die aus ihrer Sicht unerwünscht gewesen seien.

"Bordkarten sind unser Arbeitsmaterial, die AfD zieht unsere Branche damit in eine faschistoide politische Ecke, die nicht zu unserem Weltbild und Geschäftscredo gehört", schreiben die Vertrauensleute des Bodenpersonals. 

Das Luftfahrtgeschäft sei international und verbindend, nicht spaltend und ausgrenzend. "Bordkarten stellen nur WIR aus und diese sind bunt – so wie wir", heißt es. Die AfD sei keine Alternative für Deutschland.

Das Original zu diesem Beitrag "Bodenangestellte sehen Luftfahrt durch AfD verunglimpft" stammt von aeroTELEGRAPH.