Erdnussallergie: Falsch beschrifteter Keks tötet Oma Peggy – Familie klagt nach Todesdrama

Es sollte ein ganz gewöhnlicher Tag beim Einkaufen werden – doch für Peggy Bryant endete er tödlich. Die 78-Jährige aus dem US-Bundesstaat Washington kaufte am 7. April 2023 in einer Safeway-Filiale in Duvall einen Keks, den sie für einen ihrer Lieblingssnacks hielt: einen Hafer-Rosinen-Keks. Nur einen Bissen später erkannte die Rentnerin, dass es sich in Wahrheit um einen Erdnussbutter-Keks handelte – und damit um ein hochgefährliches Produkt für die Frau mit Nussallergie.

Bryant erlitt eine schwere allergische Reaktion. Obwohl sie sofort ins Krankenhaus gebracht wurde, verstarb sie noch am selben Tag. Eine spätere Blutuntersuchung bestätigte: Sie starb an einem anaphylaktischen Schock.

Tochter erhebt schwere Vorwürfe gegen Supermarkt

„Meine Mutter liebte Haferkekse“, erklärte ihre Tochter Lisa Bishop gegenüber dem US-Sender KING-TV. Umso tragischer sei es, dass gerade dieser vermeintlich harmlose Snack zur tödlichen Gefahr wurde. „Ihre letzten Momente waren schrecklich, sie hatte Schmerzen – das hätte niemals passieren dürfen“, so Lisa weiter.

Erdnussallergie
Erdnussallergie: Eine der gefährlichsten Lebensmittelallergien. Getty Images

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Greg Bishop erhebt die Familie schwere Vorwürfe gegen die Supermarktkette. Nach dem Vorfall leitete die Gesundheitsbehörde zwar eine Untersuchung ein und Safeway rief betroffene Produkte zurück – doch für die Angehörigen ist das nicht genug.

Familie reicht Klage ein – und fordert Konsequenzen

Zwei Jahre nach dem tragischen Todesfall hat die Familie nun Klage gegen den Supermarktbetreiber eingereicht. Ziel sei es nicht nur, Verantwortung einzufordern, sondern auch auf die Bedeutung korrekter Kennzeichnung von Lebensmitteln hinzuweisen. „Labels gibt es aus einem Grund“, betonte Lisa Bishop. „Ich möchte nicht, dass noch jemand wegen eines solchen Fehlers stirbt.“ Safeway gehört zur Albertsons-Gruppe, die sich bislang nicht zu den Vorwürfen äußerte.

Bei einem anaphylaktischen Schock kommt es zu drastischen Veränderungen im Körper.
Bei einem anaphylaktischen Schock kommt es zu drastischen Veränderungen im Körper. Getty Images

Tödliche Gefahr durch Allergien – wenn Kennzeichnung versagt

Der tragische Fall ist kein Einzelfall: Immer wieder führen Lebensmittelallergien zu lebensbedrohlichen Reaktionen – oft ausgelöst durch falsch deklarierte Produkte. Besonders für Betroffene mit starken Unverträglichkeiten kann das tödliche Folgen haben. 

Ein anaphylaktischer Schock ist eine lebensbedrohliche allergische Reaktion, die innerhalb von Minuten nach dem Kontakt mit einem Allergen auftreten kann. Typische Symptome sind Übelkeit, Hautausschlag, Atemnot und Herzrasen. Wichtig ist: Allergenkontakt sofort beenden, Notruf wählen und – je nach Zustand – die richtige Lagerung vornehmen. Bis Hilfe eintrifft, sollten Betroffene beruhigt und nicht allein gelassen werden.

Symptome bei Lebensmittelallergien: Diese Anzeichen sollten Sie ernst nehmen

  • Allergische Reaktionen können bereits beim Verzehr kleinster Mengen auftreten – im Unterschied zu Intoleranzen, bei denen die Dosis entscheidend ist.
  • Häufig zeigen sich erste Symptome auf der Haut, etwa durch Urtikaria – juckende Rötungen und Quaddeln.
  • Viele Betroffene verspüren Jucken, Kribbeln oder Brennen im Mund. In schweren Fällen kann es zu Schwellungen von Zunge und Schleimhaut kommen – mit Atemnot als möglicher Folge.
  • Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wie Blähungen, Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen treten ebenfalls häufig auf – oft auch in Verbindung mit Intoleranzen.
  • Atembeschwerden, Husten oder asthmatische Reaktionen können ebenfalls Hinweise sein – insbesondere bei gleichzeitiger Pollenallergie (pollenassoziierte Lebensmittelallergie).