Was ist ein Bombenzyklon? Das Wetterphänomen einfach erklärt

Ein Bombenzyklon ist ein seltenes, aber gefährliches Wetterphänomen. Daher ist es entscheidend zu verstehen, wer davon betroffen sein kann und welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind. 

Was ist ein Bombenzyklon? 

  • Ein Bombenzyklon ist ein Tiefdruckgebiet, das sich innerhalb sehr kurzer Zeit massiv verstärkt. Der Luftdruck im Zentrum fällt dabei um mindestens 24 Hektopascal innerhalb von 24 Stunden.
  • Diese rasche Intensivierung wird auch als „explosiv“ bezeichnet, daher stammt der Name. Durch die enorme Dynamik können extreme Wetterlagen wie Orkanböen, Starkregen oder meterhohe Schneefälle entstehen.
  • Das Phänomen ist in den USA seit Jahrzehnten bekannt, taucht aber auch in Europa auf. Besonders an den Küsten oder in den Wintermonaten können ähnliche Entwicklungen beobachtet werden. 

 

Wie entsteht ein Bombenzyklon? 

Ein Bombenzyklon entsteht, wenn sich ein Tiefdruckgebiet innerhalb kurzer Zeit stark verstärkt. Dieser Prozess wird auch als Bombogenese bezeichnet. 

  • Ausgangspunkt sind meist große Temperaturunterschiede zwischen Luftmassen, etwa kalte Polarluft und warme Luft über dem Meer. Diese Gegensätze verstärken die Druckunterschiede in der Atmosphäre.
  • Die Kondensationswärme unterstützt die schnelle Vertiefung des Tiefs. Je stärker der Temperaturkontrast und je feuchter die Luft, desto intensiver kann der Zyklon werden.
  • Über warmem Wasser, wie dem Atlantik, wird der Effekt zusätzlich begünstigt, da die Verdunstung viel Energie liefert. Dadurch kann sich ein vorhandenes Tiefdruckgebiet explosionsartig verstärken.
  • Auch die Höhenströmung, also der Jetstream, spielt eine große Rolle. Ein kräftiger Jetstream wirkt wie ein Motor, der die Tiefdruckentwicklung weiter beschleunigt.
  • Das Phänomen ist saisonal gehäuft im Herbst und Winter zu beobachten, weil dann die Temperaturunterschiede zwischen Polarmeer und Südluft am größten sind. 

 

Betroffene und Auswirkungen in Deutschland 

In den nächsten Tagen wird für Deutschland stürmisches und wechselhaftes Wetter erwartet, besonders durch den Bombenzyklon, der kräftigen Wind und teils Regen bringt.
Am Samstag, 4. Oktober, ist mit starkem Wind und Regenschauern am Morgen zu rechnen; auch Sonntag bleibt es windig mit etwas Regen am Nachmittag. Am Montag und Dienstag folgen weiterer Regen und zeitweise böiger Wind, insbesondere im Norden und Westen Deutschlands.

Vorsicht ist geboten – lokale Schäden durch Sturm und kurze Gewitter sind möglich, auch wenn Deutschland nicht im Zentrum der Bombenzyklon-Bildungs-Region liegt, da diese häufig über dem offenen Atlantik entstehen. 

  • Dennoch erreichen die Ausläufer solcher Systeme Europa und können deutliche Folgen haben. Besonders der Norden und Westen sind wetteranfälliger.
  • Menschen müssen sich vor allem auf Sturmböen einstellen, die Bäume entwurzeln oder Dächer abdecken können. In manchen Regionen treten heftige Regenfälle auf, die Überflutungen und Verkehrsprobleme verursachen. In den Mittelgebirgen oder Alpen sind starke Schneefälle möglich.
  • Auch die Infrastruktur ist betroffen. Zug- und Flugverkehr können erheblich gestört, Straßen durch umgestürzte Bäume blockiert und Stromleitungen beschädigt werden.
  • Für die Bevölkerung ist es wichtig, Wetterwarnungen ernst zu nehmen und Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Dazu gehören das Sichern von Gartenmöbeln, das Meiden von Wäldern bei Sturm oder das rechtzeitige Planen von Reisen. Schlafende Risiken, wie Hochwasser in tieferliegenden Gebieten, dürfen nicht unterschätzt werden.