„Habe selbst Angst“: Jetzt spricht Mutter des mutmaßlichen Westerwald-Mörders

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Eine Familie tot, der mutmaßliche Täter auf der Flucht: Die Polizei im Westerwald sucht weiter. Nun hat sich die Mutter des Tatverdächtigen geäußert.

Weitefeld – Seit Sonntag (6. April) herrscht im kleinen Ort Weitefeld im Westerwald Fassungslosigkeit: Nach dem gewaltsamen Dreifachmord ist der mutmaßliche Täter weiterhin auf der Flucht. Inzwischen fahndet die Polizei mit Fotos und seinem Namen: Alexander Meisner. Nun hat die Mutter des 61-jährigen Tatverdächtigen gegenüber RTL ihre Angst bekundet.

„Habe selbst Angst“: Mutter des mutmaßlichen Westerwald-Mörders spricht

Sie sei völlig aufgelöst, berichtet RTL nach dem Treffen am Dienstag (8. April): „Alexander war in letzter Zeit komisch.“ Sie soll sich kaum noch trauen, ihre Haustür zu öffnen, heißt es weiter. „Ich frage immer, wer da ist. Ich habe selbst Angst, dass er kommt.“ Sie habe Angst, dass ihr Sohn auch seiner Mutter etwas antun könnte.

Die möglichen Hintergründe der Tat thematisierte sie nicht – sprach aber einen Drogeneinfluss an: „Ich kann mir das alles nicht erklären, warum er das gemacht hat. Die Leute erzählen, er hätte Drogen genommen.“ Die Frau erzählte dem Sender, wie sie unter der Tat – mutmaßlich ihres Sohnes – leide: „Wie soll es denn einem gehen, wenn er über die ganze Familie Schande gebracht hat?“ Sie fügte hinzu: „Man schämt sich, alle Nachbarn kennen mich.“

Dreifachmord im Westerwald: 61-Jähriger unter Verdacht, eine Familie getötet zu haben

Das Verbrechen ereignete sich den bisherigen Erkenntnissen zufolge in den frühen Morgenstunden des Sonntags (6. April). Gegen 3.45 Uhr ging ein Notruf bei der Polizei ein. Die drei Leichen wurden in einem Einfamilienhaus in Weitefeld im Kreis Altenkirchen entdeckt. In den beiden Ortsteilen der Gemeinde leben insgesamt rund 2.300 Menschen. Es werde vermutet, „dass der flüchtige Tatverdächtige bewaffnet und gewaltbereit ist“, allerdings gebe es „keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung Unbeteiligter“.

Im Westerwald wurden am Sonntagmorgen drei Leichen gefunden. Der mutmaßliche Täter (61) ist auf der Flucht.
Nach einem Dreifachmord ist der mutmaßliche Täter (61) auf der Flucht. © Thomas Frey/dpa Polizeipräsidium Koblenz

Die Polizei gab bekannt, dass es sich bei den Opfern um einen 47 Jahre alten Mann, dessen 44-jährige Ehefrau sowie ihren 16-jährigen Sohn handelt. Der dringende Tatverdacht gegen den 61-Jährigen ergab sich vor allem durch die Auswertung der forensischen Spuren am Tatort. Unklar blieb zunächst, in welcher Beziehung der Verdächtige zu den drei Getöteten stand.

Westerwald-Morde: Polizei weiter auf der Suche nach mutmaßlichem Mörder

Die Suche nach dem tatverdächtigen Mann aus dem Nachbardorf geht laut Polizei weiter. Mittlerweile seien mehr als 200 Hinweise eingegangen, teilte die Polizei am Dienstag (8. April) mit. Alle infrage kommenden Aufenthaltsorte des mutmaßlichen Dreifachmörders werden demnach abgeklärt. „Dabei könnten erneut Spezialeinheiten mit spezieller Schutzausstattung sowie der Polizeihubschrauber zum Einsatz kommen.“

Vorbestraft: Mutmaßlicher Mörder wegen versuchtem Todschlags verurteilt

Der gesuchte Tatverdächtige ist schon einmal wegen versuchten Totschlags verurteilt worden. Er sei 2011 wegen der Tat an seiner damaligen Ehefrau vom Landgericht Koblenz zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz auf Anfrage mit. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. 

„2018 folgte eine Verurteilung wegen Bedrohung - ebenfalls zum Nachteil der seinerzeit geschädigten Ehefrau“, hieß es weiter. Das Amtsgericht Betzdorf habe ihn daraufhin zu einer Strafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. (dpa/hk)

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