- Der vollständige Artikel von Sebastian Viehmann, auf den sich die folgende Kommentar-Analyse bezieht, ist hier verfügbar: Dieser BMW zeigt, ob China uns wirklich überlegen ist
In den Kommentaren dominieren deutliche Meinungsunterschiede. Viele Nutzer prangern die hohen Preise und mangelnde Erschwinglichkeit von Elektroautos an, während andere die technische Qualität deutscher Modelle loben. Weitere Lager diskutieren kritisch über Politik, Design und die Alltagstauglichkeit von E-Autos. Letztlich treffen in der Diskussion Anspruch und Realität rund um Elektromobilität aufeinander – zwischen Begeisterung für Innovation und Skepsis gegenüber Preis und Politik.
Kritik an hohen E-Auto Preisen
Mit einem Anteil von 37 Prozent dreht sich das größte Lager um die aus Sicht vieler Kommentatoren zu hohen Preise für den BMW iX3 und vergleichbare Premium-Elektrofahrzeuge. Der Artikel wird für das Herausstellen des technischen Fortschritts anerkannt, doch viele Leser fragen sich, wer die enormen Kosten für Anschaffung und Unterhalt tragen soll. Es werden günstigere, alltagstaugliche Modelle gefordert, während zugleich Wertverlust und Reparaturkosten als Risiken angeführt werden. Die Preisklasse, so der Grundtenor, schließe große Teile der Bevölkerung aus und gefährde so den breiten Durchbruch der Elektromobilität in Deutschland.
"Wer kann sich so ein Auto noch leisten? Wer soll die ganzen elektronischen Reparaturen bezahlen, der ganzen (unnötigen) Gimmicks? Nach 10 Jahren elektronischer Sondermüll, den in Afrika keiner haben will. Ich frage mich, wie wir es geschafft haben, in den 1990er Jahren überhaupt Auto fahren zu können. Teuer ist es auch, abgesehen vom gigantischen Wertverlust. 20 kW auf 100 km macht beim Hauptpreis 7 Euro und an Ladesäulen 14 Euro. Das ohne (Mineral) Steuer, rechnet die man beim Kraftstoff raus, führen Verbrenner viel günstiger. Ergo, man wird die elektronische Maut zusätzlich einführen. Das gemeine Volk soll nicht mehr mobil sein und reisen, möglicherweise auch nicht mehr zum Arbeitsplatz. Da wir sowieso den Strom für die Elektromobilität und Industrie nicht haben, wird es sehr teuer. Abwärts geht's!" Zum Originalkommentar
"Die meisten brauchen keine teuren SUVs. Eine normale Limousine oder ein Kombi reicht. Der Preis darf nicht höher als 35 bis max. 40.000 Euro liegen. Bis jetzt gibt es da nichts Deutsches für Otto Normalverbraucher, der damit auch mal in den Urlaub möchte." Zum Originalkommentar
"Fazit: Für 70.000 € kaufe ich mir lieber eine Eigentumswohnung in der Toskana." Zum Originalkommentar
Kritik an Design und Optik
Einige Leser (17 Prozent) äußern sich kritisch zum Design des BMW iX3. Die Optik des E-Modells wird vielfach als unattraktiv und wenig ansprechend beschrieben – sowohl im Vergleich zu traditionellen BMW-Modellen als auch zu Wettbewerbern aus China oder anderen Ländern. Häufig ist von ‚hässlich‘, ‚altmodisch‘ oder zu technischen Designsprache die Rede. Das Echo auf die im Artikel hervorgehobenen modernen Details ist geteilt, viele vermissen klassische BMW-Formen. Die Ästhetik wird damit als bedeutender Einflussfaktor gesehen, wie erfolgreich ein neues Auto am Markt bestehen kann.
"Boah - kann sich BMW keine Designer mehr leisten? Was haben die früher schöne Autos gebaut." Zum Originalkommentar
"Ach du dickes Ei, ist der hässlich. Innen und außen sieht er aus wie jedes chinesische E-Fahrzeug. Was hatte BMW sonst für schöne elegante Fahrzeuge gebaut, und heute vergisst man sogar das Armaturenbrett einzubauen." Zum Originalkommentar
"Die Front ist schick, aber das Heck ist hässlich." Zum Originalkommentar
Kritik an Politik und Marktbedingungen
14 Prozent der Leser diskutieren vor allem die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie und greifen dabei viele Aspekte aus dem Artikel auf. Es geht um Subventionen, Verbote sowie die Frage, wie sich Steuern, EU-Regularien und Dienstwagenprivilegien auf die Preisstrukturen von Autos wie dem BMW iX3 auswirken. Viele Kommentierende sehen die deutsche Autoindustrie unter Druck oder sogar in Gefahr durch politische Eingriffe. Auch die Produktion im Ausland und Rolle von Importzöllen wird kritisch betrachtet. Die Debatte verweist auf grundlegende Zielkonflikte zwischen Marktinteressen, Klimapolitik und gesellschaftlicher Teilhabe.
"Solange der Steuerzahler die private Nutzung von Dienstwagen finanziert, ist auch der Absatz teurer E-Autos gesichert." Zum Originalkommentar
"Dafür, dass er in Ungarn produziert wird, ist er mir zu teuer." Zum Originalkommentar
""Einen chinesischen XPeng G9, der noch ein bisschen mehr Platz als der BMW bietet, bekommt man mit großem Akku, vergleichbarer Allrad-Power und Vollausstattung schon ab 71.600 Euro." Und ohne die grotesken EU-Importzölle wären es 49.999,-." Zum Originalkommentar
Skepsis gegenüber E-Auto Alltagstauglichkeit
Acht Prozent der Nutzer hinterfragen vor allem, ob der im Artikel beschriebene BMW iX3 und ähnliche Elektroautos tatsächlich alltagstauglich sind. Angesprochen werden Probleme bei Reichweite, Ladeinfrastruktur, Akkuhaltbarkeit und Kosten im Betrieb sowie die Komplexität der modernen Bedienkonzepte. Obwohl der Artikel technische Fortschritte lobt, zeigen viele Kommentierende Unsicherheiten hinsichtlich Langzeitnutzen, Reparaturanfall und der Bedienbarkeit für breite Nutzergruppen. Sie vergleichen die Alltagserfahrung weiterhin kritisch mit klassischen Verbrennern.
"Was ich absolut nicht begreife: Am Steuer telefonieren ist verboten. Am Steuer die "Kästchen" suchen und antippen nicht. Meine subjektive Meinung/Erfahrung: das Bedienen eines modernen Autos ist viel gefährlicher als während der Fahrt zu telefonieren." Zum Originalkommentar
"Was ich persönlich bei diesen ganzen Touch-Screen-Gimmicks problematisch finde, und nicht jetzt nur bei BMW, ist, wenn man sich ein Auto mietet, ob am Flughafen im Urlaub oder sonstwie. Man hat gar nicht die Zeit, sich da erstmal eine halbe Stunde hinzusetzen und das System nach seinen Bedürfnissen zu konfigurieren. Und intuitiv interpretiert jeder Hersteller anders. Bei einem neuen Smartphone hat man meistens die Zeit, beim selbst gekauften Auto auch. Bei Mietwagen, Carsharing und was noch so kommen soll, eher nicht." Zum Originalkommentar
"Wenn ich schon lese, dass ich erst Routinen programmieren muss, damit alles schneller geht und dass der Spurwechsel auf der Autobahn selbstständig funktioniert (der Fahrer muss nur blinken, also ist es eben nicht autonom), dann fällt bei mir schon die Klappe. Und das Ganze für 85.000 €. Das fahre ich mit meinem Model Y billiger und besser. Und wie autonomes Fahren, auch in der Innenstadt funktioniert, kann sich jeder auf YouTube anschauen unter Tesla FSD Deutschland." Zum Originalkommentar
Zustimmung zu deutscher E-Auto Qualität
Weitere acht Prozent der Diskutierenden nehmen die starke technische Ausstattung und Reichweite des BMW iX3 positiv auf. Diese Stimmen loben die Innovation und den technischen Vorsprung deutscher Marken gegenüber vielen Wettbewerbern – auch wenn die Preise als hoch eingeschätzt werden. Die im Artikel dargestellten Features und Fahrleistungen werden von diesen Kommentatoren anerkannt. Dabei dominiert Zuversicht, dass deutsche Autobauer auf Dauer konkurrenzfähig bleiben, vor allem durch nachhaltige Qualität und Ingenieurskunst.
"E-Autos von deutschen Konzernen belegen in der Zulassungsstatistik des KBA für Oktober 2025 die Plätze 1 bis 13. In den Top 10 gibt's 7-mal VW Konzern, je 1-mal Mini, Mercedes und BMW. E-Auto-Kunden haben sehr wohl gemerkt, dass deutsche E-Autos gut sind." Zum Originalkommentar
"Das Auto wird ein Erfolg in Deutschland, weil es zumeist als Dienstwagen eingesetzt wird und die steuerlichen Anreize hier enorm sind. Ich wünsche BMW, dass sich der Erfolg auch international einstellt. Die Marke hat hohes Gewicht, die technischen Leistungen sind sicherlich auf hohem Niveau." Zum Originalkommentar
"Guter Artikel. BMW arbeitet gefühlt seit einem Jahrzehnt an der Neuen Klasse und bei diesem Auto sieht man den Erfolg. Im Artikel lässt sich vielleicht noch etwas Geniales ergänzen: man soll auch Elektrogeräte anschließen können. So kann man sich auf Rastplätzen z.B. einen Tee kochen." Zum Originalkommentar
Skepsis gegenüber chinesischer Überlegenheit
Ebenfalls acht Prozent der Kommentare befassen sich mit dem im Artikel aufgeworfenen Vergleich zwischen China und Deutschland in Sachen Elektroauto. Während einige Diskutierende die günstigen Preise und die moderne Ausstattung chinesischer Fahrzeuge betonen, äußern andere Zweifel an deren Qualität und Langlebigkeit. Deutsche Modelle wie der BMW iX3 werden als technisch überlegen oder zumindest ebenbürtig charakterisiert. Die Diskussion zeigt, wie eng Preis, Technikvertrauen und nationale Erwartungen miteinander verwoben sind.
"Im Vergleich China SUV gegen diesen BMW würde ich leider den China SUV kaufen, der mich 11.000 € günstiger kommt bei Vollausstattung. Vermutlich ist auch die Batterie qualitativ besser. Sorry BMW." Zum Originalkommentar
"Dann schaut Euch mal die neuesten Batterien von BYD oder die neuesten Autos von Huawei an. Dann wisst Ihr, wo der Frosch die Locken hat. Außerdem ist es auch eine Preisfrage. In China bekommt man die Autos für einen bezahlbaren Preis. Für 85K gibt es in China absolute Luxuskarossen. Da kann der BMW nicht mithalten." Zum Originalkommentar
""Preis: ab 68.900 Euro" Und wer ihn mal konfiguriert hat, weiß: Ja, China ist uns überlegen. Für das Geld bekommt man auch einen Xpeng G9, nur vollausgestattet!" Zum Originalkommentar
Sonstige Stimmen
Die übrigen acht Prozent der Kommentare sind sehr divers und oft nicht genau zuordenbar. Sie reichen von zynischen Bemerkungen bis zu ironischen Bemerkungen zur Preisgestaltung, Produktionsstandorten oder Markenstolz. Mehrheitlich fehlt bei diesen Beiträgen der inhaltliche Fokus, stattdessen wird das Thema Elektromobilität humorvoll, gelegentlich spöttisch oder mit Seitenhieben auf Prominente, Produktionsländer und gesellschaftspolitische Aspekte verarbeitet.
"Darf man aus Ungarn denn überhaupt ein Auto fahren? Wo doch da der Viktor wohnt?" Zum Originalkommentar
"Ist bei den E-Autos der Aufkleber "Eure Armut kotzt mich an" mit dabei, oder muss man den extra kaufen?" Zum Originalkommentar
"Immer wieder witzig: Die Dacia-Fahrer regen sich darüber auf, dass sie sich keinen (neuen) BMW leisten können…" Zum Originalkommentar
Was bedeutet der hohe Einstiegspreis für die Akzeptanz von E-Autos in Deutschland? Wie wichtig sind Design und politische Rahmenbedingungen für die Zukunft des elektrischen Fahrens? Diskutieren Sie mit: Zu welchem Lager gehören Sie – und was müsste sich ändern, damit E-Mobilität alltagstauglich und für alle erschwinglich wird?