Carl-Orff-Museum in Dießen auf bestem Weg zum Richtfest
Die außergewöhnliche Architektur des neuen Carl-Orff-Museums nimmt Formen an. Gerade wurden in einer spektakulären Aktion die Halbschalen für das Dach eingehoben, so dass dem Richtfest des COMU am 10. Juli nichts mehr im Wege steht.
Dießen – Mit einem speziellen Autokran wurden die zehn aus Beton gegossenen Halbschalen mit einem Gewicht von je 16 bzw. 14 Tonnen über den Museumsbau gehoben und in Millimeter-Arbeit zwischen die gerundeten Fronten gesetzt. So entstand das gegenläufige Tonnendach aus Kreisen und Bögen, abgeleitet vom berühmten „Rad der Fortuna“ im Garten des Orff-Anwesens. Bauleiter Torsten Huhle von der ausführenden Firma Lutzenberger führte Regie, Generalsekretärin Judith Janowski und Altbürgermeister Herbert Kirsch waren staunende Beobachter. Kirsch ist Vorsitzender des Orff-Kuratoriums und hat maßgeblich dazu beigetragen, die testamentarisch von der Orff-Witwe Liselotte (1930-2012) festgelegte Aufgabe zu erfüllen. Nämlich das Lebenswerk des Ausnahmekünstlers Carl Orff (1895-1982) über Generationen hinweg zu würdigen und zu erhalten.
Neues Carl-Orff-Museum in Dießen: außergewöhnliche Architektur
So entsteht seit dem Frühsommer 2023 am Dießener Ziegelstadel zwischen dem denkmalgeschützten Orffschen Wohn- und Arbeitshaus ein architektonisch außergewöhnliches Museum, das Leben und Werk des Carmina Burana-Komponisten zum Schauen, Zuhören und Mitmachen präsentieren wird. Es richtet sich nicht nur an Besucher aus der Region, sondern auch an ein überregionales Publikum von Kultur- und Musikinteressierten sowie an die internationale Gemeinschaft der Orff-Experten. Laut Judith Janowski soll sich das neue Museum als „generations- und kulturübergreifende sowie familienfreundliche Institution für Bildung und Kommunikation“ verstehen. Auch Tagungen und Workshops sind künftig geplant. Eine der Besucher-Zielgruppen sind Schulklassen, die die Fahrt nach Dießen mit einem Wandertag kombinieren könnten.
Carl Orff hatte das Anwesen 1954 gekauft und umbauen lassen. Mit einer überdachten Pergola verband der Wohn- und Arbeitshaus. Das Erdgeschoss nutzte er für seine umfangreiche Instrumentensammlung und im ersten Stock richtete er sich seine „Werkstatt“ ein. 27 Schaffensjahre sollten ihm hier vergönnt sein. Das Arbeitszimmer wird übrigens originalgetreu im Museum aufgebaut. Mit Blick über den Ammersee zur Wallfahrtskirche von Kloster Andechs, wo sich das Grab des Komponisten befindet.
Im ehemaligen Wohnzimmer von Carl Orff kann sogar geheiratet werden.
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