Trump verschärft Einreiseregeln: Eine Personengruppe betroffen – Europäische Länder warnen vor USA-Reise

  1. Startseite
  2. Verbraucher

Kommentare

Die Reisehinweise für die USA verschärfen sich weiter. Das Auswärtiges Amt gibt dringende Empfehlungen für eine Personengruppe.

Washington D.C. – Seit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump ist die Einreise in die USA erschwert. Mehrere Menschen wurde bereits an den Grenzen festgenommen – darunter auch Deutsche. Nun haben einige europäische Staaten Reisehinweise für die Vereinigten Staaten von Amerika herausgegeben. Diese Warnungen betreffen insbesondere Angehörige der LGBTQ+-Community.

Frankfurt am Main, Flughafen, IT Probleme bei der Lufthansa. Eindrücke vom Flughafen Frankfurt, 14.2.2023
Menschen aus der LGBTQ+-Community sind zunehmend mit Hürden bei der Einreise in die USA konfrontiert. Mehrere europäischen Länder geben jetzt Warnungen heraus. (Symbolbild) © Bo van Wyk/IMAGO

Trumps Executive Order: Nur noch zwei Geschlechter anerkannt

Der Auslöser für diese Entwicklung war eine Executive Order, die am 20. Januar 2025 von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet wurde. Diese Verordnung mit dem Titel „Defending Women from Gender Ideology Extremism and Restoring Biological Truth to the Federal Government“ schreibt vor, dass die US-Regierung ausschließlich noch zwei Geschlechter anerkennt: männlich und weiblich. Als Folge dieser Maßnahme wurden zahlreiche Schutzmaßnahmen für trans, nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen abgeschafft.

Europäische Länder warnen LGBTQ+-Reisende vor USA-Reisen

Die neuen Bestimmungen haben weitreichende Konsequenzen für internationale Reisende. Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, haben mehrere europäische Länder, darunter Deutschland, Dänemark, Finnland, Irland, die Niederlande und Portugal, Reisehinweise für ihre Bürger herausgegeben. Diese Warnungen betreffen insbesondere Personen, deren Geschlechtseintrag im Pass von dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht abweicht oder die einen „X“-Eintrag als Geschlechtsangabe haben.

Neue Reisehinweise sorgen für Verunsicherung in der LGBTQ+-Community

Die neuen Einreisebestimmungen sorgen für große Verunsicherung in der LGBTQ+-Community. „Ich wollte meinen Geschlechtseintrag eigentlich streichen lassen, also ein ‚X‘ setzen lassen. Aber dann kann ich weder meine Familienfreunde in Weißrussland besuchen noch in die USA reisen“, sagt die 31-jährige Helena im Gespräch mit MDR AKTUELL.

Sie erklärt weiter, dass die öffentlichen Warnungen und Diskussionen sie davon abgehalten haben, ihren Pass zu ändern. „Man muss als queere Person eh schon aufpassen, wohin man in den Urlaub fährt“, berichtet Helena. Die LGBTQ+-Community hat die Wahl von Trump zum Präsidenten tief erschüttert. Deshalb erwägen viele, aus dem Land auszuwandern.

Rechtliche Gegenwehr: Internationale Kritik an US-Geschlechterpolitik

Die neue Verordnung stößt auf erhebliche Kritik. So betont beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit (dgti), dass diese Änderungen gegen mehrere internationale Abkommen verstoßen, darunter die UN-Menschenrechtscharta und die Europäische Menschenrechtskonvention. Als Reaktion darauf haben verschiedene Organisationen bereits Klagen eingereicht, um die Verordnung zu kippen. Sollte ein Gericht zugunsten der Kläger entscheiden, könnte trans Personen wieder ermöglicht werden, korrekte Dokumente für Reisen in die USA zu nutzen.

Auch deutsche Regierung reagiert: Aktuelle Reisehinweise für USA-Reisende

Auch die deutsche Regierung hat auf die veränderte Situation reagiert. In den aktuellen Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes wird darauf aufmerksam gemacht, dass Reisende in die USA bei ESTA- oder Visumsanträgen entweder das Geschlecht „männlich“ oder „weiblich“ angeben müssen. „Relevant ist hierbei der bei Geburt zugewiesene Geschlechtseintrag der antragstellenden Person. Dies gilt auch für Reisende, die den Geschlechtseintrag ‚X‘ innehaben oder deren aktueller Geschlechtseintrag von ihrem Geschlechtseintrag bei Geburt abweicht“, erklärt das Auswärtige Amt auf seiner Website.

Angesichts der komplexen Lage rät die Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit, sich vor einer geplanten Reise in die USA genau über die aktuellen Bestimmungen zu informieren und im Zweifelsfall Kontakt mit der zuständigen US-Botschaft aufzunehmen. Diese Empfehlung wird vom Auswärtigen Amt unterstützt, das rät, bei Bedarf vor der Einreise die zuständige Auslandsvertretung der USA in Deutschland zu kontaktieren. (pk)

Auch interessant

Kommentare