TÜV Report 2025 - alle Marken und Modelle
Was ein Auto wirklich taugt, zeigt sich erst, wenn die ersten Mängel auftreten. FOCUS online zeigt die Gewinner und Verlierer des neuen TÜV-Reports: Welche Autos sind auch nach Jahren noch zuverlässig und welche entpuppen sich als Mängel-Magneten?
Mitte November werden die Automobil-Manager immer leicht nervös. Der TÜV-Report erscheint und dokumentiert die Zuverlässigkeit, aber auch die Mängel von Gebrauchtwagen . Die Ergebnisse strahlen schließlich auch auf die anderen Modelle einer Marke ab.
Und da dürften bei Honda die Sektkorken knallen. Denn der Honda Jazz gewinnt mit einer Durchfallquote bei der Hauptuntersuchung von nur 2,4 Prozent nicht nur die Klasse der zwei bis drei Jahre alten Kleinwagen, sondern holt sich auch den Gesamtsieg.
Honda Jazz ist das zuverlässigste Auto
In allen anderen Altersklassen sichert sich einmal mehr der Porsche 911 Carrera den Platz an der Sonne. Unter anderem ist das gute Abschneiden auch darauf zurückzuführen, dass die Porsche-Fahrer ihre Autos hegen und pflegen. Entsprechend selten verweigern die Prüfer bei der Hauptuntersuchung die Plakette für den schnellen Schwaben. Bei den Vier- und Fünfjährigen sowie den Sechs- und Siebenjährigen sind es jeweils 3,1 Prozent, bei den Acht- bis Neunjährigen 4,0 Prozent, während es bei Zehn- bis Elfjährigen 5,6 Prozent sind.
Die maximale HU-Durchfallquote des Porsche Carrera liegt bei den Zwölf- bis 13-jährigen immer noch bei lediglich 7,9 Prozent. Ein Wert, mit dem andere Hersteller hochzufrieden wären. Hinter dem Porsche Carrera reihen sich der Mitsubishi ASX mit 19,6 Prozent und der VW Golf Plus mit 20,6 Prozent in dieser Altersklasse mit einem gehörigen Respektabstand ein.

VW-Konzern schneidet gut ab
Wirft man bei den zwei- bis dreijährigen Autos ein Blick auf die einzelnen Fahrzeugklassen, schneidet der VW-Konzern gut ab. Ist der Kia Picanto (Durchfallquote: 3,6 Prozent) bei den Minis die Nummer eins, ist der Rest fest in deutscher beziehungsweise VW-Hand. Der Sieger in der Kompaktklasse ist der VW e-Golf (3,4 Prozent) und in der Mittelklasse der Audi A4/A5 (4,7 Prozent). Auch bei den Fahrzeugvarianten ist der große deutsche Autobauer gut dabei: Bei den Vans zeigt der VW Golf Sportsvan mit einem Anteil von 2,5 Prozent der Konkurrenz die Rücklichter, bei den SUVs hat der Audi Q2 mit 2,6 Prozent die Räder vorn.
Elektroautos: Nicht schlechter als Verbrenner
Wie schlagen sich eigentlich die Elektroautos bei der Hauptuntersuchung? Schließlich erobern die Stromer inzwischen auch in größeren Stückzahlen den Gebrauchtwagenmarkt. Bei den zwei- bis dreijährigen Fahrzeugen ist der bereits gekürte VW e-Golf mit einer HU-Durchfallquote von 3,4 Prozent auf dem neunten Gesamtrang der beste Stromer, gefolgt vom Hyundai Kona Electric (4,0 Prozent / 15. Platz) und dem Mini Cooper SE (4,4 Prozent / 22. Rang).

Welche E-Autos besonders gut abschneiden
Interessant dabei: Die Elektroautos mit den wenigsten Mängeln basieren auf Architekturen, die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor schon seit Jahren zum Einsatz kommen . Zudem setzen Tesla und andere Hersteller von Elektrofahrzeugen nicht immer auf die klassische Wartung in der Werkstatt. Fehlende Service-Intervalle hinterlassen Spuren und haben bisweilen Konsequenzen, die erst beim TÜV offenbar werden.
So gesehen ist es kein Wunder, dass das Tesla Model 3 mit einer Quote von 14,2 Prozent das Schlusslicht aller 111 erfassten Fahrzeuge bildet. Nicht recht viel besser schneiden der Renault Zoe (8,9 Prozent / Platz 94) und der vollelektrische Opel Corsa (8,3 Prozent / 89. Stelle) ab.
Tesla in allen Altersklassen ein Mängelriese
An diesem Bild ändert sich auch bei der zweiten Hauptuntersuchung grundsätzlich nicht viel, bei der 113 Modelle unter die Lupe genommen wurden. Bestplatziertes BEV ist erneut der VW e-Golf auf dem neunten Platz mit 4,6 Prozent. Der VW ID.3 klettert mit 5,4 Prozent auf die zwölfte Stelle des Rankings, gefolgt vom Hyundai Kona Elektro auf der 43. Position mit 7,9 Prozent. Am Ende der Tabelle finden sich erneut das Tesla Model 4 (19,7 Prozent / 113. Platz) und der Renault Zoe (14.5 Prozent / 102. Rang).

Skoda erlaubt sich zwei Patzer
Das zeigt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Bei den jeweiligen Fahrzeugklassen der Zwei- bis Dreijährigen gibt es auch Verlierer. Bei den Minis ist es der Skoda Citigo mit einer HU-Durchfallquote von 8,9 Prozent. Bei den Kleinwagen holt der elektrische Renault Zoe mit ebenfalls 8,9 Prozent die rote Laterne. Der Skoda Scala ist bei den Kompaktwagen mit 11,8 Prozent ganz hinten und das Tesla Model 3 bei der Mittelklasse mit 14,2 Prozent. Während bei den SUVs der Opel Crossland mit 10,4 Prozent und bei den Vans der Ford S-Max (11,3 Prozent) die letzten Plätze belegen.

Richtig bitter werden die Quoten, mit denen die Hauptuntersuchung nicht bestanden werden, bei den ältesten Vertretern des TÜV-Reports. Der Renault-Konzern wird sich nicht über dieses Ergebnis freuen. Der Renault Twingo ist mit einer Quote von 41,5 Prozent 82. und damit Letzter, direkt davor reihen sich der Dacia Logan (41 Prozent) und der Renault Clio mit 39,8 Prozent ein.
Dacias sind im Alter mit vielen Mängeln geplagt
Wie schaut es bei den anderen Altersklassen aus? Wie schon erwähnt schütteln die Prüfer bei der ersten und zweiten Hauptuntersuchung am häufigsten beim Tesla Model 3 den Kopf (Durchfallquote: 14,2 Prozent). Bei den Sechs- bis Siebenjährigen erhalten 26,5 Prozent der Dacia Dokker ein “nein“, bei den Acht- bis Neunjährigen verzeichnet das Modell der rumänischen Renault-Tochter sogar eine Quote von 30,9 Prozent. Bei den Zehn- bis Elfjährigen erntet ein anderer Dacia die welken Lorbeeren. Diesmal ist es der Logan mit 39,6 Prozent.
Allerdings muss man bei der TÜV-Statistik auch den individuellen Faktor miteinbeziehen. Wer sein Auto pflegt und hegt, hat weniger Probleme, durch die Prüfung zu kommen, selbst wenn sein Wagen ein Mängelmagnet ist. Die Reports von TÜV, DEKRA und Co. sind also gute, aber nicht allumfassende Ratgeber für die Zuverlässigkeit eines Gebrauchtwagens.
Gebrauchtwagen-Report: Mängelzwerge und Mängelriesen
TÜV, DEKRA und GTÜ überprüfen alljährlich mit neuen Statistiken die Mängelquote von Gebrauchtwagen. Beim ADAC werden Statistiken zu den häufigsten Pannen geführt. Mit diesen Daten kann man die Zuverlässigkeit eines Modells besser einschätzen. FOCUS Online wertet für Sie alle verfügbaren Reports aus. Hier finden Sie jeweils die aktuellsten Übersichten seit 2016.
- TÜV Report 2025 - Gewinner und Mängelriesen aller Klassen
- TÜV-Report 2024 - die Sieger und Verlierer
- ADAC Pannenstatistik 2023 - Starterbatterien sind das Hauptproblem
- Elektroautos im TÜV-Report 2023: Auweia, Tesla!
- TÜV Report 2022: Heimspiel für Mercedes
- TÜV Report 2021: Die besten und schlechtesten Modelle
- ADAC Pannenstatistik 2020: Die zuverlässigsten Autos
- TÜV Report 2019: Die Mängelzwerge
- TÜV-Report 2019: Die Mängelriesen
- TÜV Tops und Flops 2018: 2- bis 3-jährige Gebrauchte
- TÜV Tops und Flops 2018: 4- bis 5-jährige Gebrauchte
- TÜV Tops und Flops 2018: 6- bis 7-jährige Gebrauchte
- TÜV Tops und Flops 2018: 8- bis 9-jährige Gebrauchte
- TÜV Tops und Flops 2018: 10- bis 11-jährige Gebrauchte
- DEKRA Gebrauchtwagenreport 2017
- GTÜ Gebrauchtwagenreport 2017
- DEKRA Gebrauchtwagenreport 2016