Chemiekalien im Trinkwasser: Auch nach Wochen gibt‘s noch keine Ergebnisse
TFA im Trinkwasser hat der Grünen-Abgeordnete Karl Bär schon vor Wochen nachgewiesen. Bis heute hat der Versorger keine Entwarnung vorgelegt.
Wolfratshausen - Die Belastung fand der Grüne vor vier Monaten im Wolfratshauser Trinkwasser. Auf die Proben, die Bundestagsabgeordneter Karl Bär vorlegte, wollten die Stadtwerke zügig eigene Tests nachlegen. Der Politiker hatte Mitte März eine hohe Konzentration von Trifluoracetat (TFA) bei einer Probe einer öffentlichen Trinkwasserstelle nachgewiesen. Passiert ist seitdem wenig.
Chemiekalien im Trinkwasser: Nach Wochen gibt‘s noch keine Ergebnisse
Die Stadtwerke kündigten an, „zeitnah“ eigene Proben aus den Tiefbrunnen der Flößerstadt zu entnehmen. Ergebnisse liegen bis heute nicht vor. Wie Wassermeister Tobias Deißer nun auf Nachfrage mitteilt, soll die Probenahme „voraussichtlich erst Ende August“ erfolgen. Die Suche nach einem geeigneten Labor habe sich als schwierig und zeitintensiv erwiesen. Auch die anschließende Analyse werde weitere Zeit in Anspruch nehmen. Auf die Frage, welche konkreten Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers derzeit ergriffen werden, antwortet Deißer in seiner E-Mail an unsere Redaktion nicht. Schon im März betonte Deißer, dass der Genuss des Trinkwassers in Wolfratshausen unbedenklich sei.
Karl Bär fand Belastung im Wasser - in einer öffentlichen Stelle in Wolfratshausen
Die TFA-Belastung war im Rahmen einer Untersuchung ans Licht gekommen, bei der Bär insgesamt sechs Wasserproben im Oberland entnehmen ließ – darunter auch eine in der öffentlichen Toilette am Hatzplatz in Wolfratshausen. In allen Proben wurde die sogenannte Ewigkeitschemikalie festgestellt. Im Leitungswasser der Flößerstadt sei laut Bär ein Wert von 0,68 Mikrogramm pro Liter gemessen worden – deutlich über dem von der EU festgesetzten Grenzwert. TFA steht im Verdacht, unter anderem die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit negativ zu beeinflussen (wir berichteten).
Anastasia Bondarenko