Schlappe für Ex-US-Präsident: Trumps Vermögen bricht massiv ein

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Der frühere US-Präsident Donald Trump am Dienstag (16. April 2024) beim Verlassen des Gerichts in New York City. In dem Prozess geht es um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin. © IMAGO/Mark Peterson/ USA TODAY Network

Donald Trumps Medienunternehmen verlor seit dem Börsengang über 60 Prozent an Wert. Die Ankündigung eines Streaming-Dienstes ließ die Kurse fallen, statt steigen.

New York City – Der frühere US-Präsident Donald Trump ist im Vergleich zum März um mehr als drei Milliarden US-Dollar ärmer – zumindest auf dem Papier. Denn der Börsenkurs des Medienunternehmens Trump Media & Technology Group (TMTG) brach zuletzt deutlich ein. Die Ankündigung eines Streaming-Dienstes brachte zunächst nicht die erhoffte Wende.

Trumps Medienunternehmen an der Börse: Fulminanter Start, fulminanter Einbruch

TMTG ist das Unternehmen hinter dem sozialen Netzwerk „Truth Social“, das Trump nach seinem Rauswurf bei Twitter (heute X) gründete. Im März ging TMTG an die Börse und legte einen fulminanten Start hin: Zeitweise notierte der Kurs am ersten Handelstag bei 79 US-Dollar und damit mehr als 58 Prozent über dem Eröffnungskurs von 49,95 US-Dollar. Angelehnt an die Initialen Trumps ging die Aktie unter dem Symbol DJT an der elektronischen US-Börse Nasdaq an den Start. Der Marktwert lag im März mit 8,97 Milliarden US-Dollar (etwa 8,43 Milliarden Euro) auf einem Rekordhoch. Der frühere US-Präsident hält selbst 57 Prozent des Medien-Startups, wie aus Firmenangaben hervorgeht.

Zu Hochzeiten waren diese Anteile demnach 5,11 Milliarden US-Dollar (etwa 4,8 Milliarden Euro) wert, sanken jedoch zuletzt deutlich. Am Dienstag betrug der Marktwert zu Börsenschluss noch 3,12 Milliarden US-Dollar (etwa 2,93 Milliarden Euro) – ein Verlust von 65 Prozent, wie Business Insider berichtete. Das entspricht einem Verlust von rund drei Milliarden US-Dollar innerhalb nur weniger Wochen. Kursschwankungen an der Börse sind grundsätzlich normal. Von einem tatsächlichen Vermögensverlust kann erst dann die Rede sein, wenn sie realisiert werden. Der Aktienkurs liegt derzeit allerdings deutlich unter dem Ausgabepreis.

Trumps Medienunternehmen Truth Social kündigt Streaming-Dienst an – und Aktienkurs fällt

Am Montag waren die Aktienkurse von TMTG erneut in die Knie gegangen. Es war publik geworden, dass Insider, darunter auch Donald Trump, womöglich vorzeitig ihre Aktien verkaufen können, wie Business Insider berichtete. Eigentlich gibt es dafür eine sechsmonatige Sperrfrist. Zudem hatte TMTG die Ausgabe von mehr als 21 Millionen Aktien beantragt. Ebenfalls am Montag hatte ein Verfahren gegen Trump begonnen, in dem sich der Republikaner dem Vorwurf stellen muss, Geschäftspapiere gefälscht zu haben, um Schweigegeldzahlungen an eine frühere Pornodarstellerin zu verschleiern.

Die Aktienkurse von TMTG regierten zudem negativ auf eine Ankündigung des Unternehmens, einen Streaming-Dienst an den Start bringen zu wollen. „Wir freuen uns darauf, die nächste große Phase von Truth Social einzuleiten“, hieß es am Dienstag in einer Pressemitteilung von TMTG-Chef Devin Nunes. Der Dienst will sich inhaltlich laut Unternehmensangaben auf Nachrichten, Religion und „familienfreundliche“ Filme und Dokumentationen konzentrieren.

Trumps Medienunternehmen veröffentlicht Zahlen: Hohe Verluste, geringe Umsätze

Anfang April hatte die Trump Media & Technology Group Zahlen veröffentlicht, die einen Umsatz von etwa vier Millionen US-Dollar und einen Verlust von 58 Millionen US-Dollar auswiesen. Die Zahlen deuten darauf hin, dass es dem Medienunternehmen weiterhin schwerfällt, attraktive Werbedeals abzuschließen. TMTG warnte angesichts der hohen Verluste im laufenden Geschäft vor mangelnder Liquidität. Dies ist allerdings laut Deutscher Presse-Agentur eine in den USA übliche Pflichtwarnung an Anleger, der nicht unbedingt eine Pleite folgen muss.

Die Anwälte des Republikaners teilten im März mit, dass Trump die Kaution von fast einer halben Milliarde US-Dollar im Prozess wegen Geschäftsbetrugs in New York nicht zahlen kann. Ein Berufungsgericht reduzierte die Kaution kurz darauf auf 175 Millionen US-Dollar. Das US-Magazin Forbes schätzte Trumps Vermögen zuletzt auf 2,6 Milliarden US-Dollar, ein Großteil aber gebunden in Immobilien (bme mit dpa).

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