Neue Regel auf Italien-Flügen – Gesetz ermöglicht massive Änderung

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Italienische Airlines erlauben künftig Hunde und Katzen auf Passagiersitzen. Auch größere Tiere dürfen jetzt mit in die Flugzeugkabine.

Rom – Für viele Tierhalterinnen und Tierhalter ist die Urlaubsplanung oft ein Dilemma – denn entweder ist die Reise mit Hund oder Katze zu stressig, oder es fehlt an einer verlässlichen Betreuung. Damit dürfte es bald vorbei sein, zumindest wenn man sich gen Italien orientiert.

Denn bei italienischen Fluggesellschaften dürfen künftig auch größere Hunde und Katzen in der Kabine mitreisen – und das nicht mehr nur unter dem Sitz, sondern auf einem eigenen Passagierplatz. Eine entsprechende Regeländerung hat das italienische Ministerium für Infrastruktur und Verkehr in einer Mitteilung angekündigt. Der neue Beschluss wird am kommenden Montag, den 12. Mai 2025 vom Verwaltungsrat der ENAC (Ente Nazionale per l’Aviazione Civile), der italienischen Zivilluftfahrtbehörde, formal beschlossen.

Italien-Urlaub mit Hund: Tiere dürfen dank neuer Flugzeug-Regel jetzt auf Passagierplatz sitzen

Bislang war die Mitnahme von Haustieren in der Kabine nur für kleinere Tiere gestattet – in einem Transportbehälter mit einem Gewicht (inklusive Behälter) von maximal 7 bis 10 Kilogramm, je nach Fluggesellschaft. Dieser Behälter musste zudem unter dem Sitz untergebracht werden. Für größere Hunde oder Katzen blieb bislang nur der Transport im Frachtraum, der viele Halterinnen und Halter vor große Herausforderungen stellte. Oder es galt für Reisende lediglich die Assistenztierregelung, die bei vielen Fluglinien – wie beispielsweise der Lufthansa – auch bestimmten Richtlinien unterliegen.

Mit Bello nach Bella Italia: Womöglich bald auch in vielen Flugzeugen stressfrei machbar.
Mit Bello nach Bella Italia: Womöglich bald auch in vielen Flugzeugen stressfrei machbar. © Depositphotos/Imago

Die angekündigte Änderung markiert einen deutlichen Paradigmenwechsel: Laut Mitteilung der ENAC hat sich Minister Matteo Salvini persönlich für die neue Regelung eingesetzt. Ziel sei es, auch mittelgroßen und großen Haustieren die Mitreise in der Kabine zu ermöglichen – selbstverständlich unter bestimmten Bedingungen.

Künftig dürfen also auch größere Hunde und Katzen mitfliegen, sofern sie sich in einem geeigneten Transportbehältnis befinden. Dieses darf, anders als bisher, auf einem eigenen Passagiersitz platziert werden. Voraussetzung ist, dass der Behälter ordnungsgemäß mit einem Sicherheitsgurt oder einem ähnlichen, sitzkompatiblen Befestigungssystem gesichert werden kann. Das Gesamtgewicht – also Tier plus Behälter – darf das „zulässige Maximalgewicht eines durchschnittlichen Passagiers“ nicht überschreiten, wie corriere.it unter Berufung auf das Ministerium berichtet.

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Die Neuerung wird von vielen Tierhaltern begrüßt. Bislang war der Transport im Frachtraum für viele ein Stressfaktor – nicht nur für die Tiere, sondern auch für ihre Besitzer. Denn der Laderaum ist laut Veterinärmedizinern ungeeignet für Haustiere: laut, kalt, einsam und mit hohem Stresspotenzial. Um diesen Umständen zu entgehen, griffen viele zu Beruhigungsmitteln – was wiederum eigene Risiken birgt. Nicht selten entschieden sich Reisende mit Tieren deshalb für alternative Verkehrsmittel wie Auto, Bahn oder Schiff, was längere Reisezeiten zur Folge hatte.

Mit den neuen Vorschriften könnte sich das nun ändern – zumindest teilweise. Denn auch wenn größere Tiere nun mit in die Kabine dürfen, bleiben praktische Hürden bestehen. So stellt sich derzeit noch die Frage, wie die genaue Umsetzung aussehen wird: Welche Fluggesellschaften werden die Regel übernehmen? Wie viele Tiere dürfen pro Flug mitreisen? Und wie hoch wird der Preis für den zusätzlichen Sitzplatz sein?

Fluglinien entscheiden weiterhin selbst – Low-Cost-Airlines bleiben tierlos

Bisher regeln die Fluggesellschaften diese Fragen individuell. Meist dürfen nur ein bis zwei Tiere pro Kabine mitfliegen, abhängig von Größe, Art des Behälters (weich, hart, Tasche etc.) und Gesamtgewicht. Auch der Preis für das Tier an Bord ist je nach Airline unterschiedlich. Ob für ein Haustier auf dem Sitz künftig ein kompletter Flugpreis fällig wird, bleibt abzuwarten.

Nicht betroffen von der Neuerung sind allerdings sogenannte Low-Cost-Airlines. Diese lehnen es laut corriere.it in der Regel ab, Tiere mitzunehmen – weder in der Kabine noch im Frachtraum. Grund dafür sei der zusätzliche logistische Aufwand am Flughafen sowie beim Be- und Entladen der Maschinen. Was konkret im Detail auf Halterinnen und Halter von Tieren zukommt, wird sich also erst mit der offiziellen Bekanntgabe durch die ENAC zeigen.

Das italienische Verkehrsministerium setzt damit eine Regelung um, auf die viele Tierhalter nur allzu lange gewartet haben. Die Lufthansa machte zuletzt Schlagzeilen damit, den Bordservice in Form des Duty-Free-Verkaufs auf allen Flügen einzustellen. (ls)

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