Verkehrsbelastung in Kirchseeon: Dauerbrenner B304

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Ebersberg
  4. Hallo Ebersberg

KommentareDrucken

Laut Verkehrsplanern könnte hier ein Kreisverkehr Entlastung für Kirchseeon bringen © osw

Tempo 30, ein Kreisverkehr und eine gesperrte Straße – Verkehrsplaner machen Vorschläge für weniger Verkehr in Kirchseeon

Kirchseeon – Dauerbrenner B304: Es ist die Hauptverkehrsader im Landkreis Ebersberg und gleichzeitig Streitpunkt Nummer 1 für Kirchseeon. Trotz der wohl noch immer bestehenden Mehrheit in der Bevölkerung für eine Ortsumfahrung ist bislang nichts passiert. Stau, Lärm und Umweltbelastung prägen nach wie vor diesen Verkehrsweg, der nun einmal dem Bund untersteht.

Verkehr in Kirchseeon: ist die Sperrung der Anzinger Straße eine Lösung?

Die Ortsumfahrung wird auch nicht in Kirchseeon beschlossen, sondern hätte nach Wunsch der hiesigen Verwaltung ganz nach oben in den entscheidenden Bundesverkehrswegeplan (BVWP)2030 gehört. Doch bis dato gibt es keine Signale aus Berlin.

Und so hat sich Bürgermeister Jan Paeplow jüngst wieder die Mühe gemacht, alle relevanten Ämter und Personen via E-Mail auf die prekäre Situation hinzuweisen, bis nach Berlin zum Ministerium von Volker Wissing. Auf Antworten oder gar Lösungsvorschläge von dort zu warten, erfordert eine bemerkenswerte Form von Optimismus.

Nun gelte es, sich im BVWP 2040 nach oben zu schieben. Greifbarer scheinen hier zumindest Eigeninitiativen, die anderweitig Entlastung bringen, wie sie in der ersten Junisitzung des Gemeinderats von beauftragten Verkehrsplanern vorgestellt wurden: Tempo 30 innerorts, egal wo, aber eben auch auf der B304, war ein Vorschlag.

Tempo 30 auf der B304?

Das dürfte man machen, wenn das Straßenbauamt Rosenheim zustimmt, da braucht es kein Abnicken des Bundes dazu. Von den Ratsmitgliedern gab es wenig Kommentare dazu, ein gemischtes „Ja, aber“ konnte man vom Gefühl her wahrnehmen.

Komplizierter dann der Vorschlag, den Bereich B304/Münchner Straße in eine Kreuzung mit Kreisverkehr umzuwandeln. Ein Vorteil dabei wäre, dass Verkehrsteilnehmer nicht mehr ewig warten müssten und eventuell zu riskanten Einfahrten animiert würden. Bei Spitzenlasten in Kirchseeon von gut 20.000 Fahrzeugen am Tag hieße das Entlastung und geringere Staus auch außerorts.

Das Straßenbauamt hätte für diese Umgestaltung erneut die Fäden in der Hand. Erfreulich insofern ein dritter Vorschlag der Verkehrsplaner, denn da muss sich die Marktgemeinde mit niemandem absprechen: Abbinden der Anzinger Straße. Bedeutet, mittels versenkbarer Pfosten die Zufahrten auf die B304 von außerhalb nicht mehr zuzulassen. Fußgänger, Radfahrer und Einsatzfahrzeuge dürften aber weiterhin passieren. Lange Staus aufgrund der dortigen Ampel würde es dann nicht mehr geben, so die Verkehrsplanerin Jennifer Hauck.

Anstatt durchschnittlich 4.400 Fahrzeugen am Tag würde man nur noch um die 400 zählen, so ihre Prognose. Die drei genannten Vorschläge von Hauck kamen im Kreis der Ratsmitglieder gut an, obwohl eine Forderung sehr umfangreiches Handeln und vor allem viel Positives aus Rosenheim voraussetzt: „Nur alle drei Maßnahmen gemeinsam bringen eine Entlastung“, so Hauck. Pikanterweise könnte die Lösung an der Anzinger Straße bereits vor ihrer wirklichen Umsetzung zeigen, was für Folgewirkungen sie auf den Verkehr hätte. Denn aufgrund von Sanierungsarbeiten an der Eisenbahnbrücke in der Anzinger Straße wird diese ab 1. Juli gesperrt, in beiden Richtungen. osw

Mit dem „Meine Anzeigenzeitung“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Meine Anzeigenzeitung“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare