Letzte Tuchel-Sätze als Bayern-Trainer decken alle Probleme der Münchner auf
Thomas Tuchel verliert sein letztes Spiel als Trainer des FC Bayern. Seine letzten Aussagen als FCB-Coach lassen dabei sehr tief blicken.
Sinsheim – Pünktlich um 18.15 Uhr verließ der Mannschaftsbus die PreZero Arena in Sinsheim. Damit endet auch die Ära Thomas Tuchel beim FC Bayern.
Der scheidende FCB-Coach wird mit der Mannschaft um 19.15 Uhr in Mannheim in den Flieger gestiegen sein, anschließend werden Tuchel und die Spieler getrennte Wege gehen. Für immer.
Am Freitagvormittag hatte der 50-Jährige im Pressestüberl erklärt, dass man sich doch auf keine weitere Zusammenarbeit einigen konnte und dies somit seine „letzte Pressekonferenz an der Säbener Straße“ sei. Da wirkte Tuchel noch befreit, mit sich im Reinen und sorgte für einige Lacher.
Thomas Tuchel wird auch im letzten Spiel als Trainer des FC Bayern von seiner Mannschaft enttäuscht
Keine 30 Stunden später sah man einen Thomas Tuchel, wie man ihn in dieser Saison allzu häufig gesehen hatte. Im Anschluss an die 4:2-Niederlage bei der TSG Hoffenheim erschien ein niedergeschlagener Bayern-Trainer zu seiner letzten PK als Bayern-Verantwortlicher (siehe Instagram-Embed unten). Niedergeschlagen, weil er abermals von seiner Mannschaft enttäuscht wurde!
Dabei hatte sein Team in Tuchels letztem Tanz furios begonnen und nach sechs Minuten (!) durch die Treffer von Mathys Tel und Alphonso Davies mit 2:0 geführt. Anschließend gaben die Münchner die Partie – wie so häufig in dieser Saison – aus der Hand.
Im ersten Durchgang patzte erst Manuel Neuer, zum Ende des Spiels war dann nicht mehr nur der Kapitän (tz-Note 5) absolut nicht auf der Höhe. „Wir haben wieder mit Ballverlusten den Gegner ins Spiel gebracht, wir haben ungenügend verteidigt in jeder einzelnen Abschlusssituation“, legte Tuchel seine Niederlagen-Schallplatte in dieser Saison auf. „Jetzt nochmal eine bittere Niederlage“, so der sichtlich geknickte Coach: „Völlig unnötig.“
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Thomas Tuchel beim FC Bayern: Trainer zählt zum Ende die Fehlleistungen der Saison auf
Ob die Niederlage in Hoffenheim ein Sinnbild der Saison gewesen ist, wollte tz.de von Tuchel wissen: „Ich weiß nicht, ob das ein Sinnbild ist“, so der Coach, der dann die Probleme dieser enttäuschenden Bayern-Saison skizzierte. So ein Spiel wie am Samstagmittag sei seiner Mannschaft „einfach viel zu häufig passiert.“
Dann zählte Tuchel auf: „Wir hatten noch zehn Minuten gehabt in Stuttgart, um sie auf Abstand zu halten. Haben es schleifen lassen, dann sind zwei Tore gefallen und das Stadion hat gefeiert. In Heidenheim hatten wir die Möglichkeit auf das 3:0, 4:0, 5:0 und haben 3:2 verloren – und das Stadion hat gefeiert. Heute feierte das Stadion schon wieder. Das passiert einfach viel zu oft.“
Als tz.de mit der letzten Frage für Thomas Tuchel als Bayern-Trainer wissen will, ob er eine Erklärung für das ständige Auseinanderfallen seiner Mannschaft hätte, sagt er nur: „Ja, das habe ich! Aber das ist nichts für die Öffentlichkeit.“
Letzter Tuchel-Sätze als Bayern-Trainer decken alle Probleme des Teams auf
Das lässt tief blicken! In 14 Monaten hat Tuchel es nicht geschafft, sein Team so zu stabilisieren, um mit Rückschlägen selbst gegen vermeintlich unterlegene Gegner umzugehen. Mit seiner letzten Aussage machte Tuchel zudem deutlich, dass es in der Mannschaft noch an vielen Ecken fehlt. Nicht nur rein sportlich.
Es fehlt nach zuletzt elf Meisterschaften in Folge ihr an Gier. Und an Resilienz. Was letztlich dann auch ein Stück weit die Qualität infrage stellt.
Damit schließt der Rekordmeister eine – zumindest national – verkorkste Saison als Tabellendritter ab. Thomas Tuchel wird keine Möglichkeit mehr haben, diese Mannschaft zu verändern. Das darf der neue Trainer machen – wer auch immer das sein wird.
Eins steht dabei fest: Vor dem künftigen Bayern-Trainer liegt ein Haufen Arbeit. Das hat ihm Thomas Tuchel mit seiner letzten Aussage deutlich gemacht. (smk)
Aus der PreZero Arena berichtet Florian Schimak
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