Wie im Spionage-Thriller: Ukraine lässt Putins „Perücken“-Agentin auffliegen
Der ukrainische Geheimdienst vermeldet die Festnahme angeblicher Agenten von Wladimir Putin und Russlands in der Hafenstadt Odessa. Sie sollen die Luftabwehr ausspioniert haben.
Odessa – Es ist eine Begleiterscheinung des brutalen Blutvergießens: Russland fürchtet ukrainische Spitzel in den besetzten Gebieten und lässt zum Beispiel auf Verdächtige, in der angegriffenen Ukraine, eine digitale Bürgerwehr los. Umgekehrt geht auch Kiew gegen mögliche Spionage vor.
Spionage für Wladimir Putin? Ukraine will Agenten „neutralisiert“ haben
So vermeldete der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU im Ukraine-Krieg laut Kyiv Post nun, dass eine Gruppe mutmaßlicher Kreml-Agenten in der Hafenstadt Odessa „neutralisiert“ worden sei, wie es in dem Bericht heißt. Darunter sei eine angebliche Agentin des russischen Geheimdienstes FSB gewesen, die „ständig ihre Perücke wechselte“, schreibt die Online-Zeitung Kyiv Post.
Laut einer Pressemitteilung des SBU geht es um drei Verdächtige, die vom FSB damit beauftragt worden seien, Luftverteidigungssysteme zum Schutz von Odessa auszukundschaften und illegal versteckte Kameras rund um den Seehafen der Großstadt am Schwarzen Meer zu installieren.
Ukraine-Krieg: Kiew vermeldet Festnahme angeblicher Russland-Agenten
Der SBU veröffentlichte ein Foto, das die drei verdächtigen Personen zeigen soll. Ist das der nächste Rückschlag für Moskau, nachdem zuletzt etwa russische Kampfpiloten reihenweise russische Grenzregionen statt Ziele in der völkerrechtswidrig überfallenen Ukraine bombardiert haben?
„Der Sicherheitsdienst der Ukraine dokumentierte schrittweise alle Fakten über die geheimdienstlichen und subversiven Aktivitäten des Aggressors und nahm einen Einwohner sowie dessen Komplizen der FSB-Agentengruppe fest, als sie ein militärisches Objekt fotografierten. Ein weiteres Mitglied der feindlichen Zelle, eine Anwohnerin, wurde in ihrer Wohnung festgehalten, nachdem sie in der Nähe eines potenziellen Ziels Erkundungen durchgeführt hatte“, heißt es laut Kyiv Post in der veröffentlichten Pressemitteilung.

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Festnahme angeblicher Putin-Spione: Russland-Agenten droht in der Ukraine lange Haft
Laut SBU haben die Verdächtigen mit dem FSB aus Russland über separat und ausschließlich für diesen Zweck erworbene Mobiltelefone kommuniziert. Alle drei Verdächtige sitzen den Informationen zufolge in Untersuchungshaft, ihnen drohe im Falle einer Verurteilung lebenslange Haft. Es handelt sich demnach um ukrainische und nicht um russische Staatsbürger.
Erst kürzlich hatte Moskau wieder schwere Luftangriffe auf die Hafenstadt Odessa mit ihrem Tiefseehafen gefahren und dabei unter anderem ein Warenhaus schwer beschädigt. Odessa ist einer von drei wichtigen Hafen, über die die stark landwirtschaftlich geprägte Ukraine ihre volkswirtschaftlich bedeutenden Getreideexporte abwickelt. (pm)