Tiktok verschärft Jugendschutz und will Beauty-Filter für Teenager sperren

Die Social Media-Plattform Tiktok hat angekündigt, sogenannte Beauty-Filter für minderjährige Nutzer zu blockieren. Dies berichtet der "Guardian". Die Entscheidung wurde auf einer Veranstaltung in der Zentrale von Tiktok in Dublin bekanntgegeben. 

Verbot soll mentale Gesundheit der Jugendlichen schützen

Grund für die Maßnahme sind die negativen Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der unter 18-Jährigen, welche laut "Guardian" vermehrt soziale Ängste bei den Minderjährigen hervorrufen. Durch die vorgetäuschten Schönheitsideale besteht die Gefahr, dass junge Menschen in ihrem Aussehen verunsichert werden und falschen Idealen nacheifern. 

Ein Sprecher von Tiktok sagte gegenüber der Zeitung: "Unser Ziel ist es, ein sicheres und positives Umfeld für unsere jüngeren Nutzer zu schaffen." 

Insbesondere Filter wie "Bold Glamour", die mithilfe von KI-Technologie Gesichtsmerkmale "optimieren" und ein makelloses Make-Up vortäuscht, sollen von der Einschränkung betroffen sein. Comic-Filter, die dem Gesicht tierische Merkmale hinzufügen, bleiben von der Entscheidung unberührt.

Tiktok will Maßnahmen zeitnah umsetzen

Laut Berichten des "Guardian" wird die Änderung bereits in den kommenden Wochen umgesetzt. Tiktok hat außerdem angekündigt, seine Systeme zu verschärfen, um Benutzer unter 13 Jahren von der Plattform fernzuhalten. 

"Wir hoffen, dass wir dadurch mehr und schneller [minderjährige Nutzer] erkennen und entfernen können", sagte Chloe Setter, Leiterin der öffentlichen Kindersicherheitspolitik von Tiktok. Die Plattform werde einen "sicherheitsorientierten Ansatz" verfolgen.  

Personen, die fälschlicherweise gesperrt werden, können Einspruch einlegen. Die Effektivität der Maßnahmen könnte laut "Tribune" jedoch davon abhängen, ob Nutzer ihr tatsächliches Alter angeben. Tiktok plant deswegen neue automatisierte KI-Systeme einzuführen, um Altersbeschränkungen effektiv durchzusetzen.

Australien will soziale Medien für Minderjährige komplett verbieten

Australien ergreift hingegen weitreichendere Maßnahmen und plant den Zugang zu sozialen Medien für Minderjährige stark einschränken. Die Altersgrenze für die legale Nutzung der Internetplattformen soll in Zukunft zwischen 14 und 16 Jahren liegen. Südaustralien plant bereits, den Zugang auf Personen über 14 Jahren zu beschränken.

Die Regierung hat zudem ein 6,5 Millionen Dollar teures Pilotprojekt zur Altersverifikation gestartet. Die Technologie soll sicherstellen, dass nur Jugendliche und Erwachsene die Plattformen nutzen können. Premierminister Albanese betonte, dass es wichtig sei, dass Kinder "in einem sicheren digitalen Umfeld aufwachsen".